MDAX
01.11.2024 18:09:36
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Aktien Frankfurt Schluss: Erholter Dax dämmt Wochenverlust ein
FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Freitag mit deutlichen Gewinnen eine dreitägige Minusserie gestoppt. Nach einem freundlichen Börsenstart zog der deutsche Leitindex weiter an und schloss 0,93 Prozent fester mit 19.254,97 Punkten. Seinen Wochenverlust dämmte er damit auf gut 1 Prozent ein. Als Kursstütze erwiesen sich am Nachmittag schwache US-Konjunkturdaten und die freundlichen New Yorker Börsen.
Die jüngsten Kursabschläge hatten den Dax unter die für den kurzfristigen Trend wichtige 21-Tage-Linie gedrückt. Halt fand er dann an der 50-Tage-Linie, die bei Charttechnikern als Indikator für die mittelfristige Entwicklung gilt. Seit Jahresbeginn steht immer noch ein Plus von 15 Prozent zu Buche. Auch das Mitte Oktober erreichte Rekordhoch von knapp 19.675 Punkten ist noch in Sichtweite. Ob der Dax dieses wieder ins Visier nimmt oder weiter nachgibt, dürften die US-Wahlen am Dienstag massgeblich beeinflussen.
Letzte Umfragen versprechen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der demokratischen US-Vizepräsidentin Kamala Harris und dem republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump. Ungewiss sind auch die künftigen Mehrheiten in den beiden Kongresskammern Senat und Repräsentantenhaus. Zudem steht in der wohl spannendsten Handelswoche des Jahres die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed auf der Agenda.
Der MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen gewann am Freitag 0,71 Prozent auf 26.514,02 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 machte mit plus 1 Prozent wieder Boden gut. Die nationalen Indizes in Zürich und London verbuchten ebenfalls Gewinne. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 legten zum europäischen Handelsende klar zu.
Der deutlich schwächer als erwartet ausgefallene Beschäftigungsaufbau in der US-Wirtschaft im Oktober dürfte die zuletzt etwas gedämpften Spekulationen auf eine schnellere Lockerung der US-Geldpolitik verstärken, schreibt Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Die Daten seien zwar durch den Streik beim Flugzeugbauer Boeing und Hurrikans beeinflusst worden. Dennoch dürfe man "die äusserst niedrige Zahl nicht einfach so abtun". Zudem wurde auch der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten massiv nach unten revidiert. Dazu belegte der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) für den Oktober eine überraschende Stimmungseintrübung in der US-Industrie.
ING-Chefökonom James Knightley rechnet damit, dass die Fed am Donnerstagabend den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte senken wird - unabhängig vom US-Wahlausgang und möglichen Marktturbulenzen. Auch dem "Fed Watch Tool" der Optionsbörse CME zufolge, das Wetten auf die künftige Zinsentwicklung abbildet, gilt ein solcher Schritt als sicher.
Am deutschen Aktienmarkt verloren am Freitag die Papiere der Optikerkette Fielmann als Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax knapp 8 Prozent. "Enttäuschend - unter unseren Erwartungen und denen des Marktes", lautete das Fazit der Baader Bank zu den Quartalszahlen.
Hellofresh -Titel, die am Vormittag nach einer Hochstufung durch die US-Bank JPMorgan zeitweise prozentual zweistellig zugelegt hatten, retteten ein Plus von 4,7 Prozent ins Ziel. Lufthansa sanken dagegen am MDax-Ende um 3 Prozent. Die Bank HSBC hatte ihr Kaufvotum kassiert. Auch die um 1,8 Prozent schwächeren Titel des Bremsenherstellers Knorr-Bremse wurden von negativen Analysteneinschätzungen belastet.
Im Dax lagen die Anteile des Laborausrüsters Sartorius mit plus 2,4 Prozent vorne. Daimler Truck gaben als Schlusslicht um 1,3 Prozent nach.
Der Euro zog nach den US-Arbeitsmarktdaten bis auf 1,0905 US-Dollar, wurde zuletzt aber nur noch mit 1,0851 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0885 Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9187 Euro gekostet.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 2,37 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 125,35 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,06 Prozent auf 131,61 Zähler./gl/ngu
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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