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Negative Finanzmärkte 20.11.2023 17:51:03

Julius Bär-Aktie zweistellig tiefer: Gewinnwarnung für 2023 -- Weitere Nettoneugelder hinzugewonnen

Julius Bär-Aktie zweistellig tiefer: Gewinnwarnung für 2023 -- Weitere Nettoneugelder hinzugewonnen

Bei Julius Bär sind die verwalteten Vermögen in den Monaten Juli bis Oktober zurückgegangen.

Ausserdem rechnet die Privatbank im laufenden Jahr mit einem tieferen Gewinn als im Vorjahr, weil sie die Rückstellungen für Kredite erhöhen musste.

Per Stand heute seien Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 82 Millionen Franken gebucht, teilte Julius Bär am Montag mit. 70 Millionen davon seien nach Ende Oktober im Kreditportfolio entstanden.

Weiteren Details gab die Bank nicht preis. Zu einzelnen Kundenbeziehungen könne man keine Aussagen machen, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Benko-Exposure?

Zuvor war in den Medien spekuliert worden, der drohende Zusammenbruch der Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko könnte auch für Julius Bär unangenehme Folgen haben. Der Österreicher und seine Unternehmen hätten Kredite von "deutlich über einer halben Milliarde" bei der Bank offen, hiess es etwa in einem Artikel des Finanzblogs "Inside Paradeplatz" mit Verweis auf einen Insider.

Bär habe vor vier Jahren den Kauf der Globus-Gruppe durch Benko und seine thailändischen Partner finanziert. Die Bank kommentierte den Bericht nicht.

Die Qualität des Kreditbuchs und der Bilanz bleibe von den Wertberichtigungen unbeeinträchtigt, betonte derweil Julius Bär. Die Bank habe mit einer starken Kapitalisierung und einer hohen Liquidität ausreichend Kapazität, "um jegliche aus der Geschäftstätigkeit der Gruppe resultierenden Risiken aufzufangen".

Der Vermögensverwalter rechnet nun in 2023 mit einem rückläufigen Gewinn. Denn zusätzlich zu den Kreditrückstellungen belaste auch ein höherer Steuersatz. Die Bank hatte 2022 950 Millionen Franken verdient - 12 Prozent weniger als im Rekordjahr davor. Im ersten Halbjahr 2023 lag der Gewinn mit 532 Millionen noch um 20 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Weniger verwaltete Vermögen

Die verwalteten Vermögen von Julius Bär sanken derweil per Ende Oktober 2023 auf 435 Milliarden Franken, nachdem sie Ende Juni noch 441 Milliarden erreicht hatten. In den gesamten ersten zehn Monaten des Jahres stiegen die Vermögen jedoch um 3 Prozent.

Dieser Anstieg war laut der Bank hauptsächlich auf anhaltende Netto-Neugeldzuflüsse und eine positive Performance der globalen Aktienmärkte zurückzuführen. Teilweise wurde dies allerdings durch den negativen Währungseffekt belastet: Der Franken wertete gegenüber den meisten wichtigen Währungen seit Jahresbeginn auf.

Die Netto-Neugeldzuflüsse hätten sich fortgesetzt, hiess es von der Bank weiter. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 beliefen sich die Zuflüsse netto auf 10,3 Milliarden Franken. Im ersten Semester hatte Bär Netto-Neugelder in Höhe von 7,1 Milliarden akquiriert.

Saisonale Verlangsamung

Derweil stellt die Bank eine saisonal bedingte Verlangsamung der Kundenaktivität fest. Die Bruttomarge gibt sie für die ersten zehn Monate des Jahres 2023 mit "über 89 Basispunkten" (BP) an - nach 85 BP im gleichen Vorjahreszeitraum. Allerdings betrug die Marge im Zeitraum von Juli bis Oktober lediglich "über 83 BP", ein Rückgang im Vergleich zu 93 BP im ersten Halbjahr. Analysten hatten mit 92,5 Prozent für die zehn Monate gerechnet.

Das für Banken wichtige Aufwands-Ertrags-Verhältnis legte auf knapp 68 Prozent zu von 66 Prozent im Vorjahr. Begründet wird dies mit Wachstumsinitiativen. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 stieg die Zahl der Kundenberater netto um 75 Vollzeitstellen auf 1'323. Ausserdem gebe es eine "vielversprechende Pipeline für weitere Neueinstellungen".

So reagiert die Julius-Bär-Aktie

Die Aktien von Julius Bär standen am Montag stark unter Druck. Der Zwischenbericht fiel nach Aussagen von Analysten schlimmer aus als befürchtet. Insbesondere die Wertberichtigungen im Kredit-Portfolio belasteten die Aktie.

Julius Bär verloren im Schweizer Handel letztlich 12,01 Prozent auf 49,03 Franken. Damit ist der kleine Gewinn seit Jahresbeginn bis zum Schluss am Freitagabend mehr als weg. Die Aktie steht 2023 nun rund 7 Prozent im Minus.

Der Vermögensverwalter hat die Analysten mit seinem Zwischenbericht eindeutig enttäuscht. Erst einmal fielen Kennzahlen wie Bruttomarge und Kosten/Ertrags-Verhältnis oder Angaben zu den Nettoneugeldern in den vier Monaten Julis bis Oktober deutlich unter den Markterwartungen aus. Hinzu kommen die Wertberichtigungen im Kreditportfolio im November, welche die Marktbeobachter als "signifikant" und als "böse Überraschung" titulieren.

Die Ergebnis-Schätzungen für das laufende Jahr dürften nun im Durchschnitt zurückgenommen werden. Zumal Bär auch bereits kommuniziert hat, nach den Wertberichtigungen auf Gewinnebene wohl nicht mehr das Niveau von 2022 erreichen zu können.

Dies sei "eindeutig enttäuschend", kommentiert die ZKB. Die neuen Wertberichtigungen dürften, "wie in den Medien berichtet auf den Zusammenbruch von Signa des Financiers Benko zurückzuführen sein".

Einige der Herausforderungen bei Julius Bär hätten nach den Berichten der Wettbewerber zum dritten Quartal erwartet werden können, heisst es bei RBC. Die höheren Kreditrückstellungen seien - trotz umsichtigen Bilanzmanagements - unerwartet aufgetreten.

Jefferies geht noch einen Schritt weiter: Während das Ausmass überschaubar und managebar sei, bleibe die grundsätzlichere Frage nach dem Risikomanagement unvermeidbar. Die Anleger könnten sich fragen, wie ein einziger Kunde - falls dies tatsächlich der Fall ist - zu einer so hohen Kreditrückstellung geführt hat und ob es weitere überproportional grosse Einzelkunden-Engagements gibt. Beobachtern zufolge macht Julius Bär keine Anstalten, den Spekulationen entgegenzutreten.

Mit den vorgelegten Kennzahlen erscheine zum jetzigen Zeitpunkt auch ein Erreichen des Mittelfristziels bei der Cost/Income-Ratio von unter 64 Prozent bis 2025 schwierig, moniert zudem Vontobel. Eine schwache Aktienkursentwicklung seit Anfang Jahr im Vergleich zu Peers erscheine ihm berechtigt.

Ein Lichtblick ist laut den Experten hingegen die gute harte Kernkapitalquote. Dank der stark verbesserten Kapitalisierung erwarte er weiterhin ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 300 Millionen Franken, das mit der Publikation der Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 im Februar angekündigt werden dürfte, schreibt etwa der ZKB-Analyst.

Und auch dass die Bank in den ersten zehn Monaten 2023 netto 75 neue Kundenberater eingestellt hat, stimme zuversichtlich. Denn damit bleibe der Ausblick für Netto-Neugelder positiv.

ys/ra

Zürich (awp)


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Bildquelle: Keystone,FABRICE COFFRINI/AFP/GettyImages,l i g h t p o e t / Shutterstock.com

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