Ende September |
18.09.2023 17:55:00
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Lonza-Aktie stürzt zweistellig ab: Lonza-CEO Pierre-Alain Ruffieux kündigt Rücktritt an

Lonza-Chef Pierre-Alain Ruffieux wird das Unternehmen per Ende September verlassen.
Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird Verwaltungsratspräsident Albert Baehny zusätzlich zu seinen bisherigen Pflichten erneut auch die operative Leitung des Unternehmens übernehmen. Die Trennung erfolgte laut einer Mitteilung vom Montag in gegenseitigem Einvernehmen. Nähere Gründe für den Abgang wollte das Unternehmen auf Anfrage nicht nennen.
Passende emittierte Barrier Reverse Convertibles
Basiswert | Valor | Barriere in % | Coupon in % |
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Lonza Group N / Sonova Hldg. AG / Straumann Hldg. AG | 128211049 | 55.00 % | 8.50 % |
Eine mögliche Erklärung könnte jedoch die zuletzt vergleichsweise schlechte operative Leistung von Lonza gewesen sein. So hatte der Pharmazulieferer mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen die Prognose für das Gesamtjahr 2023 gesenkt. Auch mittelfristig sieht es bei der Profitabilität wohl schlechter aus.
Hört man sich bei Analysten um, so könnte es zudem Differenzen bei den Zielen für den neuen strategischen Zyklus ab 2024 gegeben haben. Diese sollen am Kapitalmarkttag Mitte Oktober verkündet werden.
Lage hat sich eingetrübt
Zuletzt hatte sich das Bild bei Lonza eingetrübt, nachdem das Unternehmen in der Corona-Krise noch von lukrativen Aufträgen für Corona-Impfstoffe profitiert hatte. Grössere Bekanntheit erlangte das Unternehmen dabei vor allem durch seien Impfstoff-Auftrag mit Moderna. In der vergangenen Woche hat Moderne gegenüber der Nachrichtenagentur AWP jedoch eine Reduktion der Produktionskapazitäten in Aussicht gestellt.
Auch steigende Zinsen lasten auf der Branche. Insbesondere Biotech-Jungunternehmen kämen dadurch nicht mehr so einfach an Geld, um neue Projekte zu finanzieren. Und auch die Konsumenten seien bei ihren Ausgaben zurückhaltender, was Lonza etwa bei Kapseln für Nahrungsergänzungsmittel zu spüren bekomme. Die Anlagen von Lonza sind insgesamt also deutlich weniger ausgelastet, was den Profit schmälert.
Vierter Führungswechseln in vier Jahren
Pierre-Alain Ruffieux hatte erst vor knapp zwei Jahren im November 2020 das Zepter bei Lonza übernommen. Er kam seinerzeit vom Pharmariesen Roche, wo er für den Bereich Global Pharma Technical Operations tätig war.
Bevor Ruffieux sein Amt antrat, leitete Verwaltungsratspräsident Baehny schon einmal die Geschäfte von Lonza für rund ein Jahr interimistisch. Der damalige Chef Marc Funk war Anfang 2020 nach nur knapp einem Jahr aus persönlichen Gründen gegangen. Anfang 2019 hatte Funk den langjährigen Konzernchef Richard Ridinger ersetzt.
Die Suche nach einem Nachfolger für Ruffieux werde bald beginnen, hiess es nun. Einen konkreten Zeitplan für die Nachfolgeregelung gebe es noch nicht. Baehny werde jedoch so lange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger übernehmen könne.
Lonza-Aktien nach überraschendem CEO-Abgang unter Druck
Die Aktien von Lonza verloren am Montag deutlich an Wert. Das Unternehmen hat überraschend den Abgang von CEO Pierre-Alain Ruffieux per Ende September bekannt gegeben. Bis eine Nachfolge gefunden ist, übernimmt Verwaltungsratspräsident Albert Baehny zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die operative Leitung auch noch ad interim.
Letztlich verloren Lonza-Aktien im Schweizer Handel 14,70 Prozent auf 424,30 Franken. Die Papiere gaben damit ihr Jahresplus vollständig wieder ab und markierten einen neuen Jahresrekordtiefstand. Das Jahrestief stammte vom Januar und lag bei 447,70 Franken.
Für die Analysten kommt der Abgang von Ruffieux mehrheitlich überraschend. Insbesondere die abrupte Entscheidung für den Führungswechsel könnte die Märkte in Bezug auf die kurzfristige Leistung des Unternehmens verunsichern, schreibt etwa JPMorgan in einer Ersteinschätzung.
Dieser Meinung schliesst sich auch der Analyst von RBC an. Jedoch könnten einige Investoren den Austausch auch positiv bewerten, insbesondere da die operative Leitung des CEOs in der letzten Zeit nicht zufriedenstellend war und das Unternehmen zuletzt zwei Mal die Guidance gesenkt hatte, heisst es weiter.
Auch Vontobel schätzt die abrupte Personalentscheidung eher negativ ein. Wichtig sei nun vor allem, dass eine langfristige Nachfolgelösungen gefunden werde.
Analyst Daniel Buchta von der ZKB begrüsst die Personalentscheidung. Auch die Entscheidung für VRP Baehny als interimistischen CEO sei eine gute Wahl, denn diese Aufgabe hatte er vor der Ernennung von Ruffieux im November 2020 auch schon eine Weile inne. Rückblickend sei dies die beste Zeit der vergangenen fünf Jahre für das Unternehmen gewesen.
Konkrete Aussagen zur Entwicklung der Ziele, Strategie und auch der Guidance will das Unternehmen aber erst am Kapitalmarkttag bekanntgegeben. Dieser soll wie bisher geplant am 17. Oktober in Visp stattfinden. Hier befürchten einige Analysten, dass Lonza die Prognosen für das Gesamtjahr noch einmal senken könnte. Jedoch könnte der Tag auch für einen Neuanfang genutzt werden, schreibt ZKB weiter.
Die Mittelfristziele sieht Jefferies jedoch nicht in Gefahr. Die Entscheidung für den CEO-Wechsel deutete der zuständige Analyst als Mangel an Vertrauen bei der Ausführung.
Auf längere Sicht zeigten sich die Analysten jedoch durchweg optimistisch. Das Fundament von Lonza sei stabil und auch die Zahlen sollten sich in den nächsten Jahren wieder verbessern.
Basel / Bern (awp)
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Passende emittierte Barrier Reverse Convertibles
Basiswert | Valor | Fälligkeitstag | Maximale Rendite p.a. |
---|---|---|---|
Lonza / Novartis / Roche GS | 119324118 | 26.08.2024 | 9.89 % |
Alcon / Lonza Group N / Novartis AG | 119324139 | 05.06.2024 | 8.99 % |
Clariant / Lonza / Sika | 120865921 | 27.02.2024 | 8.97 % |
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