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08.11.2024 08:24:30

Trump 2.0 - Inflation mit Comeback, Fed muss Kurs anpassen

Wir warnen vor der Annahme, dass die neue Trump-Regierung dieses Mal nicht liefern wird. Aber wir sehen auch, dass die Unsicherheiten geblieben sind. Diese widmen sich nach dem Wahlergebnis nun aber der Umsetzung der Massnahmen.

Steigende Inflation und langsames Wirtschafts­wachstum 2026 – Fed in der Zwickmühle 

Die von Trump geplanten Wirtschafts­massnahmen würden die Inflation wahrscheinlich in den nächsten Jahren anheizen. In der Folge befürchten wir ein langsames Wachstum im Jahr 2026.

Eine wieder aufkeimende Inflation würde auch den Handlungs­spielraum der Fed für geldpolitische Lockerungen begrenzen. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Zentralbank im kommenden März bei einem Leitzins von 4,25 Prozent eine Pause einlegen wird.

Wahlkampfversprechen nur in Teilen und verzögert umsetzbar 

Wir bezweifeln, dass Trump tatsächlich pauschale Zölle von zehn und 60 Prozent gegenüber China erheben wird, dass er mehr als 8 Millionen Migranten ohne Papiere aus den USA abschieben wird oder dass eine republikanische Regierung die von Trump angekündigten Steuererleichterungen vollständig umsetzen wird. Jedoch gehen wir auch davon aus, dass er in all diesen Bereichen zumindest aktiv werden wird, was erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Aussichten der USA haben dürfte.

Obwohl wir davon ausgehen, dass viele der angekündigten Massnahmen erst mit Verzögerung umgesetzt werden können, erwarten wir im Jahr 2025 einige Zollerhöhungen, Einschränkungen der Migrationsströme und Schritte hin zu einem Paket für Steuererleichterungen.

Wir gehen davon aus, dass die Zölle und die Migrationsbeschränkungen Angebotsschocks auslösen werden, während die fiskalische Lockerung die Nachfrage befeuern dürfte. Dies wird wahrscheinlich zu einer Wiederbelebung der Inflation in den USA führen – möglicherweise sogar sehr stark, je nach Umfang und Tempo der Zollerhöhungen.

Drohende Gefahr für europäische Sicherheitspolitik – Handelskrieg mit China vor Verschärfung 

Trump hat wiederholt erklärt, dass er die russische Invasion in der Ukraine noch am ersten Tag seiner Amtszeit beenden könne. Wir befürchten, dass der Ukraine hier eine Lösung aufgezwungen werden könnte, die ihr die militärische Unterstützung entzieht. Und das könnte sich auf die Sicherheitslage in Europa für den Rest dieses Jahrzehnts auswirken, inklusive der Verteidigungsausgaben und öffentlichen Finanzen in Europa.

Unabhängig vom Umfang der Massnahmen scheint ausserdem klar zu sein, dass Trump die Handelsspannungen mit China wieder verschärfen wird, was sich negativ auf die ohnehin fragilen Wirtschaftsaussichten des Landes auswirken dürfte. Die chinesischen Behörden halten gleichzeitig politische Sitzungen ab, um eine neue Reihe von Konjunkturmassnahmen zu planen und anzukündigen, die teilweise auf die neue Ausrichtung der US-Politik abgestimmt sind. Dies könnte jedoch die geopolitischen Spannungen, die sich in den letzten Jahren etwas beruhigt hatten, wieder anheizen.

www.fixed-income.org
Foto: David Page © AXA Investment Managers


 

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