Schattenseite |
28.02.2020 22:03:00
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Analyst äussert Bedenken nach starker Bilanz: Das könnte jetzt auf Canopy Growth zukommen
Der kanadische Cannabiskonzern Canopy Growth überraschte vergangene Woche mit der Bilanzvorlage positiv. Doch nicht alle sehen Grund zum Feiern - ein problematischer Faktor sei von der Anlegerfreude verdeckt worden.
• …und erfreut damit die Anleger
• Lagerbestände bereiten Sorgen
Kürzlich legte Canopy Growth seine Zahlen vor und erfreute damit die Anleger: Nicht nur weniger Verlust, sondern auch der deutlich mehr als erwartet gesteigerte Umsatz überzeugte. Im direkten Vergleich zu Konkurrent Aurora Cannabis stach Canopy positiv hervor. Insgesamt scheint der kanadische Hanfkonzern seine Rivalen zu übertrumpfen. Doch ein Analyst meint nun, dass auch die Canopy Growth-Bilanz Schattenseiten aufweist.
Lagerbestände von Canopy Growth
An welchem Punkt Bill Kirk, der für das Analysehaus MKM Partners tätig ist, etwas an der Bilanz von Canopy Growth auszusetzen hat: die Lagerbestände. So hat der Hanfproduzent seit Ende 2017 115'000 Kilogramm Cannabis mehr angebaut als verkauft. "Auf Jahresbasis beträgt der gesamte legale kanadische Cannabismarkt ~180'000 kg (Ausführungsrate), was darauf hindeutet, dass Canopy mehr als 50 % des branchenweiten Bedarfs für das Jahr trägt (einige davon sind möglicherweise CBD-Bestände in den USA)" zitiert die MarketWatch aus der Notiz des Analysten.
Um die gelagerte Menge zu verkaufen, dürfte nach Meinung des Analysten ein gewisser Zeitraum nötig sein: "Unter der Annahme, dass Canopy alle wachsenden Geschäftsbereiche herunterfährt UND den gegenwärtigen Marktanteil behält, würde es ~2,5 Jahre dauern, dieses Produkt in Kanada zu verkaufen," heißt es in dem Schreiben von MKM-Analyst Kirk an die Kunden.
Höhepunkt bei Lagerbeständen kommt noch
Dabei ist augenscheinlich noch nicht der Gipfel erreicht. Wie Canopy angab, könne der Höhepunkt erst noch bevorstehen. Das deute darauf hin, dass die produzierte Menge Marihuana die Menge, die die Verbraucher kaufen wollen, übersteigt. Demzufolge zieht das Analysehaus MKM seine Schlüsse: "Wir erwarten große Abschreibungen/Vernichtung/Preiszugeständnisse," schrieb Kirk. Weiter befürchtet der Analyst: "Canopy will nicht am Preiswettbewerb teilnehmen, aber um aus diesem Lagerbestand Bargeld freizusetzen, haben sie vielleicht keine andere Wahl." Denn parallel stuft er es als unwahrscheinlich ein, dass sich das Nettoumsatzwachstum schnell genug beschleunigen könnte, um das Produktionsniveau zu kompensieren. Demzufolge geht Kirk davon aus, dass es sogar zu Betriebsschließungen kommen könnte, heißt es bei MarketWatch.
Das Kursziel für die Canopy Growth-Aktie senkt er daher von 23 auf 21 Kanadische Dollar.
Redaktion finanzen.ch
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