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19.03.2016 08:00:00
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«Best of Banking»: Das empfehlen Vontobel-Analysten
An ihrer Branchenkonferenz haben sich die Vontobel-Analysten von Schweizer Banken und von Vermögensverwaltern erklären lassen, wie die Geschäfte laufen. Warum Cembra, Partners und UBS ein Kauf sind.
Anfang März fand die jährliche Finanzbranchen-Veranstaltung «Best of Banking 2016» von Vontobel statt. Vertreter der obersten Führungsebene von neun Schweizer Banken, von Vermögensverwaltern und von Finanzdienstleistern gewährten dabei Einblicke in ihre Strategien. Im Anschluss an die Konferenz gaben die Vontobel-Analysten einen Research-Bericht mit Einschätzungen zu den Aktien der acht vertretenen Unternehmen (Nummer neun war Vontobel selbst) heraus.
Nach Einschätzung der Analysten sieht die Bilanz folgendermassen aus: Fünf Titel sind mit einem Halteurteil versehen und drei Werte ein Kauf. Die Haltepositionen sind Credit Suisse, Julius Bär, GAM Holding, BCV und die VZ Holding. Während diesen Titeln derzeit keine nennenswerten Kurschancen zugetraut werden, besitzen die drei Kaufempfehlungen der Vontobel-Experten teilweise deutliches Potenzial.
Cembra punktet mit hoher Dividende
Der erste Favorit der Vontobel-Analysten ist Cembra Money Bank AG. Das vorwiegend im Konsumkreditgeschäft tätige Institut schlägt sich in einem für Banken allgemein nicht ganz einfachen Umfeld gut. Als übergeordnetes strategisches Ziel sehen die Verantwortlichen der Bank den Ausbau der Marktstellung als führender Schweizer Konsumkreditanbieter. Für das Geschäftsjahr 2015 hat die Gesellschaft Ergebnisse vorgelegt, die von den Vontobel-Analysten bei etwas höheren Umsatzerlösen und Kosten als sehr solide eingestuft worden sind.
Zudem sehen die Experten die starke Kernkapitalquote bei Cembra von 19,8 Prozent und ein Überschusskapital von 66 Millionen Franken als gute Voraussetzungen für künftige Sonderdividenden oder für opportunistische Übernahmen. Beim vom Cembra-Vorstand in Aussicht gestellten Gewinn zwischen 4.80 bis 5.10 Franken je Aktie ergibt sich eine geschätzte KGV-Bandbreite zwischen 13,7 und 12,8. Vontobel erwartet derzeit 5.07 Franken. Bei der vorgeschlagenen Dividende von 3.35 Franken je Anteil ergibt sich eine Dividendenrendite von 5,1 Prozent.
Warten auf Halbjahreszahlen
Als nächsten potenziellen Kurskatalysator nennen die Analysten von Vontobel mit August jenen Monat, in dem die Halbjahreszahlen für 2016 vorgelegt werden sollen. Möglicherweise gibt es dann auch weitere Hinweise über die Verwendung des Überschusskapitals. Bei etwaigen Übernahmen will Cembra-Chef Robert Oudmayer auf Mindestkriterien wie eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 Prozent achten. Eine Kaufentscheidung soll zudem zwischen 12 bis 24 Monate dauern. Sollte sich kein geeignetes Übernahmeobjekt finden lassen, sei eine Sonderdividende wahrscheinlicher als weitere Aktienrückkäufe.
Dank der am Markt wohlwollend aufgenommenen Geschäftsentwicklung hat sich bei der Aktie seit August 2014 unter teilweise heftigen Schwankungen ein Aufwärtstrend herausgebildet. Was charttechnisch betrachtet positiv ist, bedeutet aber auch, dass es bis zum Vontobel-Kursziel von 68.5 Franken nicht mehr allzu weit ist.
Viel Lob für Partners Group
Noch etwas mehr Luft nach oben hat hingegen die zweite Kaufempfehlung von Vontobel - Partners Group Holding AG. Die Kaufempfehlung ist hier mit einem Kursziel von 419 Franken versehen, was bei einem Erreichen der Vorgabe einem Anstieg von 11 Prozent entsprechen würde. Hinzu kommt eine Dividende, die von Vontobel für 2015 mit 10.0 Franken je Aktie angegeben wird. Daraus ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,7 Prozent, wobei für 2016 und 2017 sogar mit steigenden Zahlungen von 11.5 Franken und 13.0 Franken je Aktie gerechnet wird.
Die Schweizer Private-Equity-Firma verbuchte im Vorjahr beim verwalteten Vermögen einen Anstieg von 22 Prozent auf 46,0 Milliarden Euro. Im Januar wurde die Vorgabe für den Zuwachs bei den Neukundengeldern im 2016 auf 7 bis 9 Milliarden Euro heraufgesetzt, und Finanzvorstand Cyrill Wipfli erweckte bei seinem Konferenz-Vortrag nicht den Eindruck, als ob sich in der Zwischenzeit etwas an der regen Kundennachfrage geändert hätte. Das Unternehmen will zudem noch intensiver auf jeweils individuell auf die Kunden zugeschnittene Produkte setzen. Was die wiederkehrenden Verwaltungsgebühren angeht, geht Wipfli von sehr stabilen Margen aus, während die Marge insgesamt dank steigender Performance-Gebühren sogar noch steigen soll.
Geschäftszahlen am 22. März
Die Vontobel-Analysten loben das beeindruckende Wachstumstempo, den ausgezeichneten Ruf des Unternehmens und den hervorragenden Leistungsausweis. Für den Zeitraum 2015 bis 2017 erwarten die Experten ein durchschnittliches Gewinnwachstum von 15 Prozent p.a. Insgesamt werden die fundamentalen Wachstumstreiber (wachsendes Pensionsvermögen, steigende Allokationen, Erfolgsbilanz) der Partners Group als attraktiv eingeschätzt.
Der nächste Kursimpuls dürfte hier am 22. März zu erwarten sein, wenn Details zu den Geschäftszahlen für 2015 veröffentlicht werden sollen. Analysten prognostizieren im Konsens für das Ebitda einen Wert von 366 Millionen Franken, wobei Vontobel mit 354 Millionen Franken kalkuliert. Ebenfalls auf der Basis der Konsensschätzungen ergibt sich zudem für 2016 ein KGV von 22,4.
UBS-Aktie mit dem grössten Kurspotenzial
Als dritte Kaufempfehlung nennen die Analysten von Vontobel die UBS Group AG und sehen bei der Aktie mit rund 30 Prozent auch ein vergleichsweise grosses Kurspotenzial. Vertreten wurde die UBS an der Konferenz durch Lukas Gähwiler, Mitglied der UBS-Group-AG-Konzernleitung und President UBS Switzerland.
Als President Personal & Corporate Banking sprach er unter anderem auch über diesen Geschäftsbereich und darüber, dass hier im Vorjahr eine Rekordzahl an neuen Kunden angelockt werden konnte. Hier mache sich der weltweit bekannte Namen bezahlt. Als ein Instrument, um weitere Neukunden gewinnen zu können, sieht der Manager Paymit. Mit dieser App kann Geld von Handy zu Handy überwiesen werden, und in einigen Geschäften und Restaurants kann damit bezahlt werden.
Ergebnisse für das erste Quartal am 3. Mai
Interessant wird es aus der Sicht der UBS-Aktionäre am 3. Mai. An diesem Tag werden die Ergebnisse für das erste Quartal erwartet. Wegen des in den ersten drei Monaten vermutlich eher schleppenden Verlaufs des Investmentgeschäfts dürfte ein Vergleich mit dem Vorjahr laut Vontobel aber schwierig werden. In dieser Woche stufte der UBS-Vorstand ausserdem den Verlauf des ersten Quartals als durchwachsen ein.
Die Vontobel-Analysten sehen die UBS im Hinblick auf Geschäftsmix, Restrukturierungsfortschritte und Kapital aber besser aufgestellt als viele europäische Konkurrenten. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis wird auf 1,0 beziffert und das Verhältnis Kurs zum um den Goodwill bereinigten Buchwert auf 1,2. Nach Ansicht der Vontobel-Analysten sind dies Bewertungsrelationen, die für eine günstige Einstiegsgelegenheit sprechen. Auf der Basis der von Vontobel für 2016 erwarteten Dividende von 0.75 Franken je Aktie ergibt sich eine Rendite von geschätzt 4,8 Prozent.
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