Schuldenabbau im Blick |
14.02.2024 15:20:00
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Delivery Hero-Aktie steigt zweistellig: Delivery Hero prognostiziert Cashflows über fälligen Verbindlichkeiten
Delivery Hero hat den Schuldenabbau im Blick.
Im laufenden Jahr will Delivery Hero einen positiven Free Cashflow generieren, basierend auf der aktuellen Zusammensetzung der Gruppe, also ohne mögliche Verkäufe oder Zukäufe. Im abgelaufenen Jahr hat das Unternehmen nach eigenen Angaben während des zweiten Halbjahrs beim Free Cashflow die Gewinnschwelle erreicht.
"Wir sind mit einer starken Position in das Jahr 2024 gestartet, um unsere ehrgeizigen bereinigten EBITDA- und Free-Cash-Flow-Ziele zu erreichen", sagte Thomassin. "Wir sind zuversichtlich, dass wir zukünftig substanzielle Cash Flows erwirtschaften werden, die unsere anstehenden Verbindlichkeiten übersteigen."
Ein positiver Cashflow bedeutet, dass das Unternehmen im Laufe des Jahres mehr Geld einnimmt als es ausgibt. Unternehmen verweisen häufig auf diese Kennzahl, um einen Weg zu künftigen Gewinnen aufzuzeigen.
Im laufenden Jahr will Delivery Hero nach dem jüngst veröffentlichten Ausblick den bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fast verdreifachen. Er soll in der Spanne von 725 bis 775 Millionen Euro landen, nach 253 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr.
Das Nettoergebnis für 2023 veröffentlicht der Konzern erst Ende April mit dem Geschäftsbericht. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern den Verlust ausgeweitet, nach Steuern und Dritten betrug 2022 der den Aktionären zuzurechnende Verlust nach IFRS 2,99 Milliarden Euro. Er war damit fast dreimal so hoch wie im Jahr davor von 1,1 Milliarden Euro. Je Aktie betrug 2022 der Verlust 11,21 Euro nach 4,57 Euro.
Analysten wie von der Deutschen Bank haben jüngst angesichts höherer Finanzierungskosten sowie Wettbewerbern mit guten finanziellen Puffern auf die Notwendigkeit verbesserter Free Cashflows bei Delivery Hero hingewiesen.
Delivery-Hero-Finanzchef: Müssen nicht zwingend Foodpanda verkaufen
Der Essenslieferdienst Delivery Hero sieht keinen Zeitdruck beim Verkauf seines Südostasien-Geschäfts. "Wir müssen Foodpanda nicht verkaufen, auch wenn das ein Vorteil für unsere Liquidität wäre", sagte Finanzchef Emmanuel Thomassin am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Damit trat der Manager auch Bedenken von Investoren entgegen, dass der Finanzmittelfluss von Delivery Hero nicht ausreichen könnte, Schulden aus eigener Kraft zu bedienen. An der Börse notierten die Papiere des Lieferdienstes am späten Nachmittag 5,5 Prozent höher, nachdem sie in den vergangenen Wochen deutlich an Wert eingebüsst hatten.
Der Konzern sei weder auf externe Finanzierungen, wie in der Vergangenheit, noch auf Erlöse aus Fusionen und Übernahmen angewiesen, hiess es weiter. Stand Ende 2023 verfügte Delivery Hero nach eigenen Angaben über Barmittel und Barmitteläquivalente von rund 1,7 Milliarden Euro. Noch nicht enthalten sind darin ein Zufluss von 140 Millionen Euro durch den Verkauf einer Beteiligung am Branchenunternehmen Deliveroo sowie die Rückzahlung einer Wandelanleihe in Höhe von 287 Millionen Euro, beides geschah im Januar. 2025 muss der Essenslieferdienst dann rund eine halbe Milliarde zurückzahlen.
Zuletzt hatten Spekulationen die Debatte angeheizt, dass Delivery Hero und Interessenten wie der Dienstleister Grab nicht auf einen Nenner für Foodpanda kommen. Die Berliner möchten ihre Marke in Südostasien abstossen. In der Vergangenheit kriselte das Geschäft in der Region infolge von hartem Wettkampf und entsprechend hohen Werbeausgaben, die an der Profitabilität knabberten.
Delivery Hero: Haben wegen EU-Inspektionen Rückstellung gebildet
Delivery Hero hat CFO Emmanuel Thomassin zufolge eine Rückstellung von etwa 100 Millionen Euro für das Unternehmen und seine spanische Tochter Glovo gebildet. Diese sei aus "kaufmännischer Vorsicht" gebildet worden falls es zu Vorwürfen der Wettbewerbsbeschränkungen durch die EU komme, sagte Thomassin im Interview mit Dow Jones Newswires. Die Geschäftsräume des Berliner Lieferkonzerns sowie seiner Tochter Glovo waren jeweils 2022 und 2023 durch die EU-Wettbewerbshüter wegen möglicher Wettbewerbsvorwürfe durchsucht worden. Die EU-Kommission teilte mit, die Durchsuchungen 2023 fänden infolge einer Ausweitung einer Untersuchung vom Juli 2022 statt.
Thomassin sagte, nach aktuellen Informationen sei der Vorgang eine "Inspektion, keine Investigation", das sei ein juristischer Unterschied. Es seien von der EU Daten gesammelt worden, die derzeit ausgewertet würden. Ob dies zu einer Investigation, also einer offiziellen Untersuchung, führt, "das wissen wir nicht". Das Unternehmen habe bisher keine offizielle Information von der EU erhalten, ob eine Untersuchung gestartet worden sei.
Der Konzern habe die Rückstellung bereits 2022 gebildet, als die erste Inspektion stattgefunden hat. Sie werde nur angepasst, falls sich das als notwendig erweisen würde. "Falls wir das anpassen müssen, werden wir das tun, sobald wir Informationen oder neue Erkenntnisse für unseren Anwalt haben", sagte Thomassin.
Die Europäische Kommission hatte im November 2023 mitgeteilt, sie führe in zwei EU-Mitgliedstaaten unangekündigte Kontrollbesuche in den Geschäftsräumen von Unternehmen durch, die im Bereich der Online-Bestellung und -Lieferung von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern tätig sind. Man habe Bedenken, dass die betreffenden Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstossen haben könnten. Die Ursprungsuntersuchung, die eine mutmassliche Marktaufteilung zum Fokus hatte, sei erweitert worden und betreffe auch mutmassliche Abwerbeverbote sowie den Austausch von geschäftlich sensiblen Informationen.
Die Namen und die beiden Länder nannte die Behörde nicht. Delivery Hero und Glovo bestätigten die Durchsuchungen.
Die Durchsuchung bedeutet laut EU-Kommission weder, dass die EU-Kartellbehörde einen tatsächlichen Verstoss gegen das EU-Wettbewerbsrecht sehe, noch greife sie dem Ergebnis der Untersuchung selbst vor. Unternehmen, die gegen EU-Wettbewerbsregeln verstossen haben, drohen Bussgelder von bis zu 10 Prozent ihres Jahresumsatzes.
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Delivery Hero hat CFO Emmanuel Thomassin zufolge eine Rückstellung von etwa 100 Millionen Euro für das Unternehmen und seine spanische Tochter Glovo gebildet. Diese sei aus "kaufmännischer Vorsicht" gebildet worden falls es zu Vorwürfen der Wettbewerbsbeschränkungen durch die EU komme, sagte Thomassin im Interview mit Dow Jones Newswires. Die Geschäftsräume des Berliner Lieferkonzerns sowie seiner Tochter Glovo waren jeweils 2022 und 2023 durch die EU-Wettbewerbshüter wegen möglicher Wettbewerbsvorwürfe durchsucht worden. Die EU-Kommission teilte mit, die Durchsuchungen 2023 fänden infolge einer Ausweitung einer Untersuchung vom Juli 2022 statt.
Thomassin sagte, nach aktuellen Informationen sei der Vorgang eine "Inspektion, keine Investigation", das sei ein juristischer Unterschied. Es seien von der EU Daten gesammelt worden, die derzeit ausgewertet würden. Ob dies zu einer Investigation, also einer offiziellen Untersuchung, führt, "das wissen wir nicht". Das Unternehmen habe bisher keine offizielle Information von der EU erhalten, ob eine Untersuchung gestartet worden sei.
Der Konzern habe die Rückstellung bereits 2022 gebildet, als die erste Inspektion stattgefunden hat. Sie werde nur angepasst, falls sich das als notwendig erweisen würde. "Falls wir das anpassen müssen, werden wir das tun, sobald wir Informationen oder neue Erkenntnisse für unseren Anwalt haben", sagte Thomassin.
Die Europäische Kommission hatte im November 2023 mitgeteilt, sie führe in zwei EU-Mitgliedstaaten unangekündigte Kontrollbesuche in den Geschäftsräumen von Unternehmen durch, die im Bereich der Online-Bestellung und -Lieferung von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern tätig sind. Man habe Bedenken, dass die betreffenden Unternehmen gegen die EU-Kartellvorschriften verstossen haben könnten. Die Ursprungsuntersuchung, die eine mutmassliche Marktaufteilung zum Fokus hatte, sei erweitert worden und betreffe auch mutmassliche Abwerbeverbote sowie den Austausch von geschäftlich sensiblen Informationen.
Die Namen und die beiden Länder nannte die Behörde nicht. Delivery Hero und Glovo bestätigten die Durchsuchungen.
Die Durchsuchung bedeutet laut EU-Kommission weder, dass die EU-Kartellbehörde einen tatsächlichen Verstoss gegen das EU-Wettbewerbsrecht sehe, noch greife sie dem Ergebnis der Untersuchung selbst vor. Unternehmen, die gegen EU-Wettbewerbsregeln verstossen haben, drohen Bussgelder von bis zu 10 Prozent ihres Jahresumsatzes.
Die Aktie des Essenslieferanten gewinnt auf XETRA zeitweise 14,03 Prozent auf 21,26 Euro.FRANKFURT (Dow Jones) / (awp international)
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