Enormes Potenzial? |
12.05.2019 23:16:00
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Diese Cannabis-Giganten haben sich schon jetzt grosse Marktchancen in Europa gesichert
Die Grossen der Cannabis-Branche schielen auf Europa, denn sie wittern einen Multimilliarden-Dollar-Markt. Noch ist die Legalisierung von Cannabis europaweit nicht durch, doch Unternehmen aus Kanada und den USA kämpfen bereits jetzt um die beste Positionierung in diesem aussichtsreichen Markt.
Canopy Growth: Von Deutschland aus nach ganz Europa
Cannabis ist ein ernstzunehmender Wirtschaftszweig mit robusten Wachstumsaussichten geworden. Immer mehr Länder legalisieren das grüne Kraut, auch in Europa gibt es zahlreiche Bemühungen, den Verkauf und den Handel von Cannabis zu entkriminalisieren. In Deutschland etwa ist Cannabis auf Rezept seit rund zwei Jahren erlaubt - Dänemark, Grossbritannien, Litauen und Italien haben die Nutzung als Medizinprodukt ebenfalls durchgewunken.
Das hat einen der grössten Marktplayer aus Kanada, Canopy Growth, dazu veranlasst, sich in den deutschen Markt einzukaufen. Bereits vor einigen Jahren haben die Kanadier durch die Übernahme von Spektrum Cannabis eine deutsche Tochter ins Boot geholt, die als Canopy Growth Germany GmbH Cannabis-Blüten an deutsche Apotheken liefert. Mit Spectrum Cannabis Europe verfolgt das Unternehmen am Hauptsitz in Frankfurt Expansionspläne für den gesamten europäischen Kontinent, zwischenzeitlich gibt es eigene Produktionskapazitäten in Dänemark, eine Produktionspartnerschaft in Spanien sowie Vertriebskapazitäten in Deutschland und der Tschechischen Republik. "Die Märkte in Europa öffnen sich derzeit rasch. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen - als Produzent wie als Mitgestalter des Marktes - und dabei eine führende Rolle bei der Ausbildung von Ärzten und Apothekern einnehmen", erklärte Dr. Pierre Debs, Geschäftsführer von Spectrum Cannabis Europe.
Aurora Cannabis mit Fabrik in Deutschland
Auch Canopy-Konkurrent Aurora Cannabis hat Wachstumschancen in Europa ausgemacht und in Deutschland durch die seit 2017 zum Unternehmen gehörende Aurora Deutschland GmbH entsprechende Vorbereitungen getroffen. Das Unternehmen hat im April vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) den Zuschlag für den Anbau von medizinischem Cannabis in Deutschland erhalten. Der Bau einer Fabrik zur Produktion von medizinischem Cannabis in Leuna, Sachsen-Anhalt, soll noch im Mai in Angriff genommen werden. "Aurora ist bereits der Marktführer für Medizinal-Cannabis in Deutschland und der EU", sagte Philip Schetter, Geschäftsführer der Aurora Deutschland. "Damit ist der Produktionsanlagenbau in Leuna für uns der nächste logische Schritt im Ausbau unseres europaweiten Produktionsnetzwerkes zur Versorgung von Patienten mit standardisierten sowie hochqualitativen medizinischen Cannabis-Blüten und -Vollextrakten."
Doch die Produktionsanlage in Deutschland ist nur der erste Schritt, um auf dem europäischen Markt Fuss zu fassen: Auch in Odense in Dänemark ist eine Produktionsstätte geplant.
Tilray mit eigener Deutschland-Tochter
Tilray ist hierzulande ebenfalls mit einer eigenen Tochter präsent: Tilray Deutschland. Mit seinem Tilray Campus, einer Produktionsanlage mit angegliedertem Forschungslabor und Vertrieb will der kanadische Cannabis-Produzent den europäischen Markt von Portugal aus mit dem grünen Kraut versorgen. Am Campus plant das Unternehmen auch weitere Investitionen - unter anderem in den Bereichen Personal und Forschung. "Wir werden den neuen europäischen Tilray Campus dafür nutzen, Patienten in Europa hochwertige medizinische Cannabis Produkte in pharmazeutischer Qualität zur Verfügung zu stellen", erklärte Tilray-CEO Brendan Kennedy kürzlich.
Wayland Group: Kleiner Marktplayer mit grossen Ambitionen
Auch die kanadische Wayland Group ist in Deutschland aktiv, die Tochter firmiert hierzulande unter dem Namen Mariplant. Dank der Zertifizierung durch die Europäische Arzneimittelagentur darf das Unternehmen nach Europa exportieren und reiht sich damit in grosse Namen wie Canopy, Aurora und Tilray ein.
Kürzlich hat der Konzern einen Riesendeal vermeldet: 49,9 Prozent des internationalen Geschäfts hat Wayland an ICC International Cannabis Corp verkauft und in ein gemeinsames Joint Venture eingebracht. Im Rahmen der Vereinbarung erhält Wayland 300'000'000 ICC-Aktien, zeitgleich wurde eine dreijährige Liefervereinbarung unterzeichnet, die ICC eine jährliche Lieferung von 10'000 Kilogramm EU-GMP-zertifiziertes Cannabis garantiert. Das entspricht insgesamt 30'000 Kiiogramm für die Gesamtlaufzeit der Vereinbarung.
"Die geplante Transaktion mit ICC wird Wayland helfen, die Vision und Plattform umzusetzen, die in den letzten zweieinhalb Jahren etabliert wurde, um medizinisches Cannabis auf sich global weiterentwickelnde Märkte zu bringen", so Ben Ward, CEO von Wayland.
Das Unternehmen hat seine Expansion also fest im Blick, steht damit aber nicht alleine da. Tatsächlich hat die Mehrzahl der grossen Player das Wachstumspotenzial des europäischen Marktes erkannt. In Erwartung weiterer Legalisierungstendenzen auf dem Kontinent haben sich viele Cannabis-Konzerne bereits entsprechend positioniert.
Redaktion finanzen.ch
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