Chinas Autoindustrie |
28.10.2024 11:24:00
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Evergrande NEV-Aktie fällt: Liquidatoren stoppen Verkaufsverhandlungen
China Evergrande NEV steht derzeit unter enormem Druck. Die Elektrofahrzeugsparte des insolventen Immobilienriesen kämpft nicht nur mit gescheiterten Verkaufsgesprächen, sondern auch mit Rückforderungen staatlicher Subventionen und einer unsicheren Zukunft im Markt.
• Chinas Autoindustrie kämpft mit sinkenden Verkaufspreisen und steigendem Margendruck
• China Evergrande NEV: Verkaufsgespräche mit potenziellem Käufer beendet
China Evergrande NEV in der Krise
Dass der Mutterkonzern China Evergrande schon lange mit Problemen zu kämpfen hat, ist kein Geheimnis. Bereits seit vergangenem Jahr steckt das chinesische Immobilienunternehmen tief in einer Krise und in einer Insolvenz. Das wirkt sich natürlich auch auf die Elektroautosparte des Unternehmens aus.
Laut Berichten von GlobalData hat die Hong Kong Stock Exchange (HKSE) beispielsweise kürzlich bekannt gegeben, dass die China Evergrande NEV Group sämtliche von der chinesischen Regierung erhaltenen Subventionen zurückzahlen muss. Die HKSE erklärte, dass das Unternehmen seinen vertraglichen Verpflichtungen zur Sicherung von Subventionen der lokalen Regierung nicht nachgekommen sei. Es habe unter anderem versäumt, einen Firmensitz zu errichten und habe die geplanten Produktions- und Verkaufsziele verfehlt. Evergrande NEV nahm bei seiner Börsennotierung 2021 ausserdem 2,7 Milliarden HKD von privaten Investoren ein.
Laut HKSE war Evergrande NEV verpflichtet, die erhaltenen Subventionen innerhalb von 15 Tagen nach Benachrichtigung zurückzuzahlen; andernfalls drohte das Unternehmen, sein gesamtes Vermögen, einschliesslich Produktionsanlagen, Fabrikgebäude und Grundstück, zu verlieren.
Evergrande NEV gab jedoch an, eine Überprüfung der Entscheidung zu beantragen und wies darauf hin, dass die Rückzahlungen "erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Situation und den Geschäftsbetrieb" des Unternehmens haben könnten.
Chinas Autoindustrie steuert auf Krise zu
Doch nicht nur China Evergrande und die Fahrzeugproduktionseinheit des Unternehmens haben mit Problemen zu kämpfen. Chinas gesamte Automobilindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen. Trotz eines beachtlichen Exportwachstums sinken die Gewinne pro verkauftem Fahrzeug kontinuierlich, wie Blackout News berichtet. Diese Entwicklung werfe langfristige Risiken auf. Während chinesische Hersteller 36 Prozent mehr Fahrzeuge exportieren als im Vorjahr, stieg der Umsatz nur um 29 Prozent, was auf sinkende Verkaufspreise und steigenden Margendruck hindeutet. Dies bedrohe die Stabilität der gesamten Branche.
Die schwache Inlandsnachfrage belaste die chinesische Autoindustrie stark. Selbst Marktführer wie BYD sehen sich gezwungen, Rabatte anzubieten, um ihre Verkaufszahlen aufrechtzuerhalten, was den Umsatzanstieg trotz Rekordauslieferungen schwächt. Mehr als 100 chinesische Marken, viele faktisch insolvent, werden durch staatliche Kredite und politische Unterstützung am Leben gehalten, was die globale Preisentwicklung zusätzlich unter Druck setzt. Staatschef Xi Jinping priorisiert politische Stabilität und verzögert daher notwendige Marktbereinigungen, die jedoch langfristig für die Branche stabilisierend wirken könnten. Ohne klare Massnahmen drohe eine tiefe Krise, die auch die globale Wirtschaft durch Preisverfall und Margendruck spürbar belasten könnte, so Blackout News.
Verkaufsgespräche für Evergrande NEV-Beteiligung mit potenziellem Käufer gescheitert
Zuletzt geriet China Evergrande NEV unter Druck, als bekannt wurde, dass die Liquidatoren die Gespräche mit einem potenziellen Käufer über eine Beteiligung am Unternehmen beendet haben.
Die Liquidatoren von Evergrande NEV informierten Bloomberg zufolge den Autohersteller, dass sie die Verhandlungen mit einem ungenannten Investor über den Verkauf eines anfänglichen Anteils von 29 Prozent - mit einer Option auf weitere 29,5 Prozent- eingestellt haben. Laut einer vorläufigen Vereinbarung vom Mai bestand die Möglichkeit, dass der potenzielle Käufer auch eine neue Kreditlinie zur Unterstützung der Produktion bereitstellt.
Die Liquidatoren erklärten jedoch, sie würden weiterhin nach potenziellen Käufern suchen und nach Gelegenheiten zur Veräusserung ihrer Anteile Ausschau halten, doch "bislang gibt es keine konkrete Möglichkeit", hiess es von Evergrande NEV.
Evergrande NEV-Aktie sackt ab
Der Handel mit den Aktien von Evergrande EV wurde am 28. Oktober an der Hongkonger Börse wieder aufgenommen, nachdem er am Freitag vorübergehend ausgesetzt worden war. Die Aktie hat in diesem Jahr bereits rund 40 Prozent an Wert verloren. Den Montagshandel an der Hongkonger Börse schloss das Papier 8,96 Prozent tiefer bei 0,305 HKD ab.
Redaktion finanzen.ch
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