Hohe Aktienquote |
29.11.2020 16:41:00
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Fondsmanager erwarten nach turbulentem Jahr 2020 eine Trendwende
2020 war bislang ein Jahr voller Herausforderungen. Starke Schwankungen an den Aktienmärkten beeinflussten auch die Anlageentscheidungen von Fondsmanagern. Die zeigen sich nun aber zuversichtlich, was eine Trendwende angeht.
• Aktienquote erneut gestiegen, Barquote gesunken
• Droht ein Verkaufssignal?
Fondsmanager sind so optimistisch wie noch nie in diesem Jahr, wie aus einer monatlichen Umfrage der Bank of America Merrill Lynch unter Fondsexperten hervorgeht.
Zuversicht für den Aktienmarkt
Befragt wurden 190 Asset Manager, die insgesamt 526 Milliarden US-Dollar verwalten. Und ein Großteil von ihnen zeigte sich zuversichtlich sowohl für die Wirtschaftserholung als auch den Aktienmarkt. Insbesondere beim Blick auf die Aktienquote wird dies deutlich: Mit einer Nettoübergewichtung von 46 Prozent wurde der höchste Wert seit Januar 2018 erreicht. Die Barquote sank daneben weiter und pendelte sich auf durchschnittlich 4,1 Prozent ein, nachdem sie im Vormonat noch bei 4,4 Prozent gelegen hatte. Auch die Positionen in Anleihen und in europäischen Aktien wurden im Vergleich zum Vormonat reduziert.
Vorrangig handelt es sich um Aktien aus den Emerging Markets, Small Caps, Value- und Bankaktien, die Eingang in die Fonds gefunden haben, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht.
Impfstoffmeldungen stützen die Bullen
Dabei sind es im Value-Bereich insbesondere Nachrichten aus der Pharma- und Biotechbranche, in der zuletzt positive Meldungen bezüglich der zeitnahen Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen COVID-19 die Runde machten, die die bullishe Einschätzung der Fondsmanager stützten. Die Umfrageteilnehmer rechnen nun bereits einen Monat früher - nämlich im Januar 2021 - mit einem zuverlässigen Impfstoff gegen das Coronavirus.
Verkaufssignale voraus?
Die Umfrageergebnisse bergen laut den Experten der Bank of America Merrill Lynch allerdings auch Risiken. Insbesondere der Aktienwert von 46 Prozent und die Barquote von 4,1 Prozent machen den Bankexperten Sorgen und seien "ein Warnsignal". Die extrem bullishe Anlegerstimmung lasse darauf schließen, dass in den Aktien-Notierungen bereits einiges eingepreist ist. Bei einer Aktienquote von mehr als 50 Prozent sprechen die Analysten von einem Verkaufssignal. Ähnlich interpretieren sie eine Barquote von unter 4 Prozent - die aktuellen Umfrageergebnisse kommen diesen Schwellenwerten schon recht nah.
So sollten Anleger jetzt reagieren
Für die Anleger fassen die Analysten des Bankhauses vor diesem Hintergrund zusammen, dass die "Reopening-Rotation im 4. Quartal weitergehen" könne. Dennoch sollten Anleger "bei Ankunft eines Impfstoffes in den kommenden Wochen / Monaten" verkaufen. "Unserer Meinung nach stehen wir kurz vor einem 'Full Bull' Szenario", so Bank-of-America-Stratege Michael Hartnett. Der große Optimismus der Asset Manager berge kurzfristige Korrekturgefahren, warnt er weiter.
Redaktion finanzen.ch
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