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US-Wahl 13.10.2024 14:48:00

Harris vs. Trump: Mögliche Auswirkungen einer Niederlage von Kamala Harris

Harris vs. Trump: Mögliche Auswirkungen einer Niederlage von Kamala Harris

Die Präsidentschaftswahl 2024 in den USA verspricht ein knappes Rennen zu werden. Mit der demokratischen Kandidatin Kamala Harris und dem Republikaner Donald Trump treten zwei Kandidaten mit unterschiedlichen politischen Ansätzen an.

• Rennen zwischen Kamala Harris und Donald Trump bleibt knapp
• Trump vs. Harris: Auswirkungen eines Sieges dürften sich deutlich unterscheiden
• Trump würde Niederlage vermutlich anfechten

Knappes Rennen um Präsidentschaft

Am 5. November findet in den USA die Präsidentschaftswahl statt. Bei der bevorstehenden Wahl treten die demokratische Kandidatin und amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris sowie der Republikaner Donald Trump, der bereits von 2016 bis 2020 Präsident war, gegeneinander an. Trump verlor die Wahl 2020 gegen Joe Biden. Dabei stellt sich nun die grosse Frage: Bekommt Amerika seine erste Präsidentin oder eine zweite Amtszeit von Donald Trump? Der Ausgang der Wahl 2024 ist noch ungewiss, da das Rennen auch wenige Wochen vor dem Wahltag extrem knapp ist.

Wie BBC berichtet, liegt Harris seit sie Ende Juli offiziell ihre Kandidatur verkündete, in den nationalen Umfragen vor Donald Trump. Die beiden trafen am 10. September in einer live übertragenen Debatte in Pennsylvania aufeinander, die von über 67 Millionen Menschen verfolgt wurde.
In den darauf folgenden Umfragen zeigte sich, dass Harris durch ihre Debattenleistung einen leichten Vorteil gewinnen konnte. Ihr Vorsprung in den Umfragen wuchs von 2,5 Prozentpunkten am Tag der Debatte auf 3,3 Prozentpunkte in der Woche danach. Dieser Anstieg resultierte hauptsächlich aus einem leichten Rückgang in Trumps Umfragewerten, die vor der Debatte gestiegen waren, danach jedoch um etwa 0,5 Prozentpunkte sanken.
In den entscheidenden "Swing States" bleibt das Rennen jedoch äusserst knapp, da die beiden Kandidaten dort meist nur ein bis zwei Prozentpunkte auseinanderliegen.

Trumps Präsidentschaft mit weitreichenden Folgen

Kommt es zu einem Sieg von Kamala Harris, sollte sich an der derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Lage nicht sonderlich viel ändern, wie Dr. Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei Berenberg erklärt.
Harris würde den von Biden eingeschlagenen Kurs weitgehend fortführen, erklärt auch Politologe Tim Heinkelmann-Wild. Ihre Politik würde sich deutlich von Trumps Ansatz unterscheiden, insbesondere in Bezug auf die NATO und den Ukraine-Konflikt. Während Trump die NATO wiederholt kritisiert und sogar einen Austritt in Erwägung gezogen hat, bleibt Harris dem Bündnis treu, fordert jedoch ein grösseres Engagement der europäischen Partner.
In Fragen der Handelspolitik, insbesondere in Bezug auf Zölle und China, zeigt Harris Ähnlichkeiten mit Trumps Haltung. Dennoch vertritt sie bei internationalen Themen wie Migration und Frauenrechte eine deutlich liberalere Position.

Sollte es jedoch zu einer zweiten Amtszeit von dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump kommen, könnte dies weitreichende Auswirkungen auf die US-amerikanische sowie globale wirtschaftliche sowie politische Lage haben.
Donald Trump plant in einer möglichen zweiten Amtszeit, seine wirtschaftspolitischen Massnahmen, die als "Trumponomics" bekannt sind, zu verschärfen. Diese beinhalten weiterhin protektionistische Zölle, insbesondere gegenüber China, um die US-Wirtschaft zu stärken. Er kündigte Zölle von bis zu 60 Prozent auf chinesische Importe und 20 Prozent auf Waren aus anderen Ländern an, was insbesondere die europäische Exportindustrie treffen könnte. Diese Massnahmen könnten jedoch auch negative Folgen für die USA haben, da sie die Inflation anheizen und die Verbraucher belasten könnten.
Auf nationaler Ebene würde Trump seine unternehmensfreundliche Agenda weiter vorantreiben, wie etwa die Beibehaltung der Steuersenkungen von 2017 und mögliche weitere Entlastungen für Unternehmen. Gleichzeitig könnten seine Pläne zur Begrenzung der Migration die US-Wirtschaft beeinträchtigen, da Migranten oft wichtige Arbeitskräfte in verschiedenen Sektoren darstellen.
In der Aussenpolitik könnte eine zweite Amtszeit Trumps die geopolitischen Spannungen mit China, in der Ukraine und im Nahen Osten verschärfen, insbesondere durch eine verstärkte Verteidigung Taiwans und eine mögliche Abkehr von der NATO. Seine strikte Haltung gegenüber China und seine Pläne, die USA zur "Kryptohauptstadt" zu machen, spiegeln ebenfalls seine protektionistische und nationale Agenda wider.

Harris vs. Trump: So würden die Kandidaten wohl mit einer Niederlage umgehen

US-Präsident Joe Biden äusserte kürzlich zudem Bedenken hinsichtlich einer friedlichen Machtübergabe im Falle einer erneuten Wahlniederlage von Donald Trump. Er warnte, dass Trump, wie bereits nach der Wahl 2020, wahrscheinlich nicht bereit sein werde, eine Niederlage anzuerkennen.
Das Trump-Team bereite sich derweil aktiv darauf vor, das Wahlergebnis anzufechten, falls Trump unterliegt. Bereits im Vorfeld der Wahlen 2024 wurden zahlreiche Klagen eingereicht, um die Rechtmässigkeit der Stimmauszählung in Frage zu stellen. Trump betonte mehrfach, dass er das Wahlergebnis nur akzeptieren werde, wenn es seiner Meinung nach "frei und fair" verlaufen sei, und erneuert damit seine Behauptungen über möglichen Wahlbetrug. Welche konkreten Schritte Trump im Falle einer Niederlage unternehmen wird, bleibt unklar, dennoch hoffen viele weiterhin auf eine friedliche Übergabe der Macht.
Zudem erklärte Trump kürzlich, dass er im Falle einer Niederlage im Jahr 2028 nicht erneut kandidieren würde, wie das ZDF berichtet. Konkret antwortete der ehemalige Präsident und diesjährige Kandidat auf die Frage, ob er sich eine erneute Kandidatur vorstellen könne: "Nein, das tue ich nicht. Ich denke, das war es dann. Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen." Dennoch hoffe er in der diesjährigen Wahl erfolgreich zu sein.

Ob Kamala Harris im Falle einer Niederlage erneut antreten würde ist derzeit jedoch noch nicht klar. Auch wie genau die Kandidatin auf eine Niederlage reagieren würde, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.ch

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