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Panikverkäufe verhindern 23.03.2025 14:48:00

Kursrutsch am Aktienmarkt: Diese Experten-Strategien helfen, die Ruhe zu bewahren

Kursrutsch am Aktienmarkt: Diese Experten-Strategien helfen, die Ruhe zu bewahren

Wenn am Aktienmarkt eine hohe Unsicherheit herrscht und die Kurse stark nachgeben, reagieren manche Anleger mit Angst und Panikverkäufen - oft zum eigenen Nachteil. Experten raten dazu, auch in unsicheren Zeiten Ruhe zu bewahren und nennen einige Strategien, mit denen sich impulsive Fehlentscheidungen in schwierigen Marktphasen vermeiden lassen.

• Unsichere Zeiten am Aktienmarkt als emotionale Herausforderung für Anleger
• Experten geben Tipps: So bewahrt man einen kühlen Kopf
• Wichtige Investmentprinzipien auch in schweren Zeiten beachten

Heftige Marktschwankungen und die damit verbundene Unsicherheit können Anleger nervös machen. Plötzlich erscheinen Anlageentscheidungen, bei denen man sich vorher absolut sicher war, deutlich weniger verlässlich, was die Angst noch weiter verstärken kann. Experten empfehlen jedoch, auch in solch schwierigen Zeiten die Ruhe zu bewahren und gaben gegenüber "MarketWatch" einige Tipps, wie Anlegern das gelingen kann.

Panikgefühl zurückdrängen: So erhalten Anleger die Kontrolle zurück

"In unsicheren Zeiten wollen die Menschen Antworten finden. Deshalb achten sie stärker auf Aussengeräusche, was ihre Angst verstärken kann", erklärte etwa Finanzplanerin Hazel Secco gegenüber "MarketWatch". Das Wichtigste sei aber auch dann, sich weiterhin an den ursprünglichen finanziellen Plan zu halten. Um dies zu erreichen, rät sie dazu, den Fokus etwa durch Meditation wieder nach innen und auf diesen Plan zurückzulenken sowie strategisches, langfristiges Denken bewusst in den Vordergrund zu rücken. So können laut der Expertin impulsive Reaktionen auf kurzfristige Marktbewegungen vermieden werden.

Laut Finanzplaner JW. Harris liege der Grund für irrationale Handlungen auch oft in einem Gefühl des Kontrollverlusts. Dieses Gefühl kann Anleger beispielsweise dann überkommen, wenn sie ihr hart erarbeitetes Investment durch negative Kursentwicklungen immer weiter zusammenschmelzen sehen, und sie letztlich vom Weg abbringen. Um ein Gefühl der Kontrolle zurückzuerhalten und so der Unsicherheit entgegenzuwirken, empfiehlt Harris Anlegern laut "MarketWatch" in einer solchen Situation die Kontrollkreis-Übung. Dabei werden Bereiche identifiziert, in denen man durch eigene Massnahmen einen positiven Unterschied erzielen kann. Bei der Übung werden drei konzentrische Kreise gezeichnet: Der innere Kreis steht für Dinge, die man direkt kontrollieren kann, wie das eigene Verhalten. Der mittlere Kreis enthält Faktoren, die man beeinflussen kann, etwa durch strategische Entscheidungen. Der äussere Kreis repräsentiert das, was ausserhalb der eigenen Kontrolle liegt - beispielsweise geopolitische Krisen oder die Zinspolitik der Notenbanken. Harris rät nun dazu, sich vor allem auf den inneren Kreis zu konzentrieren. Der äussere Kreis sei hingegen "die Zeit nicht wert", so der Experte.

Emotionen kontrollieren: Warum Dankbarkeit und Sprache entscheidend sind

Unsicherheit und starke Kursverluste am Aktienmarkt können bei Anlegern auch zu negativen Gedankenspiralen führen. Laut Finanzplaner JW. Harris helfe hier Dankbarkeit dabei, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Denn wer sich bewusst mache, wofür er dankbar sei, verschwende weniger mentale Energie auf die Angst vor einer ungewissen Zukunft. "Es verändert den Denkprozess. Es ersetzt Unsicherheit durch ein gewisses Mass an Kontrolle", die sich aus der Dankbarkeit für das ergebe, was man hat, zitiert "MarketWatch" den Experten.

Finanzplaner David Shotwell betonte gegenüber dem Nachrichtenportal ausserdem, dass erhöhte Unsicherheit am Aktienmarkt nicht zwangsläufig zu einer Katastrophe oder einem grossen Crash führen müsse. "Unser Gehirn lässt uns die schlimmstmögliche Schlussfolgerung annehmen, während die Realität normalerweise einen Mittelweg einschlägt", erklärte er. Daher sollten sich Anleger in solchen Zeiten nicht einreden, dass alles zum Scheitern verdammt sei, sondern weiterhin rational und objektiv denken und handeln. Statt dramatischer Aussagen wie "Der Markt steuert auf einen fatalen Crash zu" sollte laut Shotwell besser eine neutrale Sprache benutzt werden und beispielsweise von "herausfordernden Zeiten für den Markt" gesprochen werden. "Es geht darum, die Dinge so neutral wie möglich zu betrachten. Verwenden Sie im eigenen Kopf und im Umgang mit anderen eine Sprache, die 'katastrophenfrei' ist", so der Experte weiter. Dies würde dabei helfen, nicht gleich vom Schlimmsten auszugehen und ausserdem den empfundenen Stress reduzieren.

Experte empfiehlt diese allgemeingültigen Investmentprinzipien

Experte David Shotwell hat für Anleger ausserdem laut "MarketWatch" ein paar Investmentprinzipien parat, die immer gelten, aber besonders auch in unsicheren Zeiten im Blick behalten werden sollten. So müsse man sich klarmachen, dass die Märkte kurzfristig unberechenbar seien, da sie von Emotionen und den Schlagzeilen des Tages gesteuert werden. Langfristig sei die Entwicklung aber positiv, da der Markt von Wirtschaftswachstum, Produktivitätssteigerung und technologischen Fortschritten profitiere. Diese langfristigen Vorteile würden jedoch laut Shotwell die kurzfristige Volatilität überwiegen. Des Weiteren ist es laut dem Finanzplaner unmöglich, den Markt dauerhaft korrekt zu timen. Anleger sollten daher ein Portfolio aufbauen, das für alle Phasen geeignet ist. Das letzte von Shotwells Prinzipien besagt, dass Risiko und Rendite untrennbar miteinander verbunden sind: Wer weniger Risiken eingeht, muss auch seine langfristigen Erwartungen reduzieren - kommt damit aber womöglich auch entspannter durch unsichere Zeiten am Aktienmarkt.

Redaktion finanzen.ch

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