09.05.2025 11:59:50
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MARKT-AUSBLICK/DAX schlägt Dow und bleibt auf Hausse-Kurs
Von Herbert Rude
DOW JONES--Der DAX hat die Delle aus der April-Korrektur wettgemacht und am Freitag einen neuen Rekordstand bei gut 23.500 Punkten gesetzt. Auch wenn dieser möglicherweise noch nicht nachhaltig ist, sind die Chancen auf eine Fortsetzung der Hausse am deutschen Aktienmarkt gut. Denn das Geld fliesst aktuell in den DAX. Dabei sind es weniger die inländischen Anleger, die den Anstieg auf neue Höchststände bewerkstelligt haben. Vermutlich sorgten langfristig orientierte Anleger aus dem Ausland für die gute Nachfrage, heisst es in einem Beitrag des Analysten für Behavioral Finance Joachim Goldberg für die Frankfurter Wertpapierbörse.
Wie stark der DAX ist, zeigt der internationale Vergleich: Dem Euro-Stoxx-50 fehlen noch etwa 5 Prozent bis zu seinem Jahres- oder Allzeithoch, beim Dow-Jones sowie beim S&P-500-Index sind es etwa 10 Prozent, und beim japanischen Nikkei-225-Index, immerhin dem Leitindex der zweitgrössten Börse der Welt, über 13 Prozent. Mit dem DAX einigermassen mithalten kann von den grösseren Indizes der IBEX in Spanien, der nun sein Jahreshoch ansteuert.
Für eine anhaltende Stärke des DAX sprechen zwei Gründe. Da ist zum einen das zweiteilige Billionenpaket zur Finanzierung nicht nur der Rüstung, sondern auch der Infrastruktur. Die Aufträge daraus sollten zum einen eine Vielzahl deutscher Unternehmen direkt stützen und zum anderen die Grundlagen für langfristiges Wirtschaftswachstum verbessern. Auch wenn die jüngsten bereits guten Daten zur Auftragslage und zur Produktion an Sondereffekten liegen könnten, der Anstieg der Stimmungsindikatoren deutet darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung ihre Talsohle gerade durchschreitet oder bereits durchschritten hat.
Der zweite Grund hat direkt mit der Lage an den US-Börsen zu tun. Vieles deutet darauf hin, dass die Stärke der so genannten Magnificent Seven erst einmal vorbei ist. Fast alle haben ihre Hausse-Trends gebrochen. Viele Investoren sitzen aber nach wie vor auf hohen Gewinnen, so dass die Motivation zu Gewinnmitnahmen hoch bleibt und die Kurse je nach Anlass schnell und deutlich fallen, wie Alphabet in dieser Woche gezeigt hat. Da bereits Einzeltitel wie Nvidia oder Apple höher gewichtet sind als der gesamte DAX, führen Umschichtungen aus den Magnificent Seven entsprechend zu deutlich steigenden Kursen an den Zielmärkten.
Stärker verändern wird sich die Situation an der US-Börse erst einmal nicht, auch weil sich in den USA noch keine neuen Favoriten herauskristallisieren. Zudem ist der S&P-500 mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 22 weiterhin hoch bewertet. Der S&P hat lediglich seine 200-Tage-Linie von unten wieder angelaufen und ist damit an den Stand vom so genannten Liberation Day zurückgekehrt. Mutmasslich wird er nun erst einmal um die 200-Tage-Linie schwanken.
Im DAX hängen dagegen zwar mit SAP und Deutsche Telekom zwei der alten Favoriten deutlich unter ihren Allzeithochs fest, dafür laufen aber mit Rheinmetall, Heidelberg Materials, Deutsche Börse und den Versichern nun viele der alten Favoriten schon wieder auf neue Höchststände.
Öl liefert Schmierstoff für Aktienmärkte - und mögliche Handels-Deals
Gegen stärkere Rückschläge an den Aktienmärkten, und das gilt auch für die US-Börse, spricht unter anderem die günstige Energie. Die Preise an den Tankstellen fallen, und das wirkt wie ein Konjunktur- oder Steuersenkungsprogramm. Zugleich drückt die Entwicklung die Inflation, was den Notenbanken Spielraum gibt.
In der kommenden Woche werden die Opec und die Internationale Energieagentur IEA die beschlossene Förderausweitung bei ihren Prognosen berücksichtigen. "Am Ölmarkt droht eine deutliche Überversorgung", so Commerzbank-Rohstoffanalystin Barbara Lambrecht, die deshalb zumindest kein deutliches Erholungspotenzial für die Ölpreise sieht.
Eine Einschränkung macht die Analystin allerdings: Sollten die Gespräche zwischen China und USA wider Erwarten schon kurzfristig zu einer Entspannung im Zollstreit führen, könnten sich die Ölpreise kurzfristig doch erholen. Auf der Aktienseite könnte eine solche Erfolgsmeldung trotzdem zusätzlichen Rückenwind auslösen, dann wahrscheinlich vor allem bei den Titeln der Autoindustrie.
Auf der Makroseite stehen am kommenden Dienstag neben den Neuigkeiten bei den Handelsgespächen die ZEW-Konjunkturerwartungen im Blick. Die Commerzbank-Volkswirte erwarten einen kräftigen Anstieg auf plus 25 von minus 14. In den USA werden am Dienstagnachmittag die Inflationsdaten für April bekanntgegeben, am Donnerstag folgen unter anderem Einzelhandelsumsätze, Erzeugerpreise und der wichtige Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia. Daten vom US-Immobilienmarkt und der Michigan-Index zum Verbrauchervertrauen runden am Freitag das Makrobild in den USA ab.
In Europa steht neben dem ZEW weiterhin vor allem die Berichtssaison im Blick. Allein aus dem DAX legen Bayer, die drei Versicherer, Eon, RWE, die Deutsche Telekom, Siemens, Brenntag, Merck und Daimler Truck ihre Zahlen auf den Tisch, also mehr als ein Viertel aller DAX-Unternehmen.
DJG/hru/gos
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May 09, 2025 06:00 ET (10:00 GMT)
Die David-Schere erklärt: 5 Kennzahlen für starke Aktien – am Beispiel von SAP
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Nach "Trade Deal" von Trump: US-Börsen letztlich uneins -- SMI geht etwas höher ins Wochenende -- DAX schliesst nach Rekord fester -- Japanische Börse legt letztlich zuDer heimische Aktienmarkt stand am Freitag über der Nulllinie, während der deutsche Aktienmarkt am letzten Handelstag der Woche Aufschläge verbuchte und ein neues Rekordhoch markierte. Die Wall Street zeigte sich zum Wochenende zurückhaltend. Die wichtigsten asiatischen Indizes präsentierten sich am Freitag mit gemischten Vorzeichen.
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