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Rennen eröffnet 04.06.2024 23:24:00

Nachfolge von UBS-Chef Ermotti: Das sind die aussichtsreichsten Kandidaten

Nachfolge von UBS-Chef Ermotti: Das sind die aussichtsreichsten Kandidaten

UBS-Chef Sergio Ermotti will die Schweizer Grossbank noch bis mindestens Ende 2026 führen. Dennoch wird bereits jetzt darüber nachgedacht, wer sein Amt anschliessend übernehmen soll. Klar ist bislang vor allem eins: Der Ermotti-Nachfolger soll aus den eigenen Reihen kommen. Hier gibt es jedoch gleich mehrere aussichtsreiche Kandidaten.

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• UBS sucht intern nach Nachfolger für Ermotti
• Neuer Chef soll Erfahrung in möglichst vielen Bereichen mitbringen
• Fünf Kandidaten mit guten Chancen

Laut einem Bericht der "Financial Times" will die UBS den nächsten Konzernchef intern suchen. Der aktuelle UBS-Chef Sergio Ermotti wird zwar voraussichtlich noch bis mindestens Ende 2026 im Amt bleiben, dennoch könnten schon bei der Generalversammlung im Frühjahr 2025 die Namen der Kandidaten genannt werden, die in die engere Wahl für seine Nachfolge kommen. Denn laut "Handelszeitung" sollen letztlich drei Kandidaten gegeneinander antreten, die allesamt aus der Geschäftsleitung der Grossbank kommen. UBS-Präsident Colm Kelleher wünsche sich ausserdem, dass der nächste CEO ein breites Wissen mitbringe und nicht nur in einer Sparte gearbeitet habe, so die Nachrichtenseite weiter.

Aktuell sind allerdings noch mindestens fünf Personen im Spiel, die sich Chancen auf den Chefposten bei der UBS ausrechnen dürften - wobei einige wohl mehr Grund zur Hoffnung haben als andere.

UBS kann aus mehreren passenden Kandidaten für Chefposten wählen

Als mögliche interne Kandidaten für die Ermotti-Nachfolge werden in den Medien unter anderem immer wieder die Namen Aleksandar Ivanovic, Sabine Keller-Busse und Beatriz Martin Jimenez genannt. Alle drei haben verschiedene Bereiche bei der UBS durchlaufen und gehören aktuell zur Geschäftsleitung. Sie erfüllen somit die wichtigsten Kriterien.

Aleksandar Ivanovic begann laut der Nachrichtenagentur "awp" 1992 eine Banklehre bei der UBS und habe im Anschluss sowohl für sämtliche Unternehmensbereiche der UBS als auch für andere Geldhäuser gearbeitet - teils in Führungsrollen. Seit März 2024 ist er Chef des Asset Managements der heimischen Grossbank und rückte damit in die Geschäftsleitung auf, nachdem er zuvor als Leiter der Regionen Schweiz und EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) im Asset Management der UBS tätig war.

Sabine Keller-Busse leitet aktuell das Schweizer Geschäft der UBS. Sie ist seit 2016 Mitglied der Konzernleitung und war unter anderem bereits als COO der Bank tätig. Laut "Tippinpoint" hätte sich Sabine Keller-Busse wohl bereits früher Hoffnungen auf den Job als UBS-CEO machen dürfen - wäre es nicht zum Zusammenbruch der CS gekommen. Nun sieht die "Handelszeitung" vor allem ihr Alter als möglichen Hinderungsgrund für eine Ermotti-Nachfolge, denn Keller-Busse wurde 1965 geboren und wäre somit bereits über 60 Jahre alt, wenn der jetzige UBS-Chef sein Amt aufgibt.

Beatriz Martin Jimenez, oft auch einfach nur Bea Martin genannt, leitet die Non-Core- und Legacy-Unit der UBS. Diese "Abwrack-Einheit" ist für die Abwicklung der internen Bad Bank verantwortlich. Bea Martin ist laut "awp" seit 2012 bei der heimischen Grossbank und bekleidete in dieser Zeit diverse Schlüsselpositionen im Business- und Finanzbereich. Laut der "Handelszeitung" besitzt sie ausserdem Investmentbank-Erfahrung und arbeitete lange mit dem früheren UBS-Investmentbank-Chef Andrea Orcel zusammen.

Doch auch wenn diese drei Kandidaten somit alle die nötigen Qualifikationen für eine Ermotti-Nachfolge mitbringen, sind die aktuellen Favoriten wohl zwei andere Banker, die sich ab dem Sommer - wohl als Test - ausserhalb ihrer Komfortzonen beweisen sollen. Die Rede ist von Iqbal Khan und Rob Karofsky.

Machen diese beiden Kandidaten das Rennen um die Ermotti-Nachfolge unter sich aus?

Rob Karofsky leitete seit 2018 die Investmentbank der UBS, wurde nun jedoch zum Co-Leiter der Vermögensverwaltung und dem alleinigen Leiter der Region America bestimmt. Iqbal Khan, der die Vermögensverwaltung zuletzt allein geleitet hatte, ist nun - gemeinsam mit Karofsky - nur noch Co-Leiter der Abteilung, übernimmt dafür aber zusätzlich die alleinige Führung der Region Asien-Pazifik und wird dafür auch nach Asien umziehen.

Was vor allem bei Khan zunächst nach einer möglichen "Strafversetzung" und weniger Einfluss aussieht - immerhin wurde seine Stelle auf zwei Positionen aufgeteilt - könnte laut "Neue Zürcher Zeitung" jedoch genau das Gegenteil sein. Denn als Leiter der Region Asien-Pazifik sei er in Zukunft auch für die regionalen Aktivitäten der UBS in den Bereichen Asset Management und Investment Banking zuständig. Wenn er diese Aufgaben erfolgreich erfülle, würden seine Chancen auf den Chefposten bei der UBS steigen, so die "NZZ". Zudem teilte sich Iqbal Kahn, der seit 2019 bei der UBS ist, bereits früher einmal die Leitung der Vermögensverwaltung - damals mit Tom Naratil - und war erst seit 2022 alleiniger Leiter der Sparte.

Karofsky und Kahn jetzt in Schlüsselpositionen

Die UBS habe indes laut "finews.ch" stets betont, dass der Fokus auf der Vermögensverwaltung liegen solle und Asien sowie Amerika die wichtigsten Wachstumsmärkte seien. Somit sitzen Rob Karofsky und Iqbal Kahn nun genau an den Stellen, die der heimischen Bank am wichtigsten sind, und können sich dort in ihren neuen Positionen beweisen. "Es ist ziemlich klar, dass Iqbal Khan und Rob Karofsky sich die Pole-Position teilen für den CEO-Job", kommentierte daher Vontobel-Analyst Andreas Venditti laut "Neue Zürcher Zeitung".

Karofsky würde dabei laut Venditti jedoch am stärksten rotieren. "Man kennt solche Rotationen von amerikanischen Banken, wo es üblich ist, dass Führungskräfte komplett andere Jobs übernehmen", so der Experte weiter. Vermutlich dürfte hier auch UBS-Präsident Colm Kelleher seine Finger im Spiel gehabt haben, der dieses Vorgehen aus seiner Zeit bei der US-Bank Morgan Stanley kennt. Die "Handelszeitung" warnt jedoch davor, dass die Wahl von Karofsky zum nächsten UBS-Chef in der Schweiz für Unbehagen sorgen könnte. Denn zusammen mit Kelleher würden dann gleich zwei US-Amerikaner an der Spitze der grössten heimischen Bank stehen. Noch ist der Ausgang des Rennens um die Ermotti-Nachfolge jedoch noch völlig offen.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Simon Zenger / Shutterstock.com,Keystone,keystone

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