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11.08.2016 11:58:41

RWE sieht Chancen für Atom-Einigung

EnBW
62.60 EUR -0.32%
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ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE weicht seinen Widerstand gegen den geplanten Staatsfonds für Atommüll auf. "Wir sind nach wie vor an einem Konsens bei der Finanzierung des Kernenergieausstiegs interessiert", sagte Vorstandschef Peter Terium am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Es müssten aber noch viele Details geklärt werden. Dazu habe es in den vergangenen Wochen mehrere Fachgespräche mit der Bundesregierung gegeben. "Wir befinden uns in einer konstruktiven Dialogphase", sagte Terium. Letztlich müsse das Gesamtpaket stimmen.

Eine Regierungskommission zum Atomausstieg hatte Ende April vorgeschlagen, dass die vier Stromkonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW bis 2022 rund 23,3 Milliarden Euro in einen staatlichen Fonds überweisen, der die Zwischen- und Endlagerung von Atommüll managen soll. Nach der Sommerpause will die Bundesregierung anhand der Kommissionsvorschläge Gesetzesänderungen auf den Weg bringen.

Der Plan sieht vor, dass die Unternehmen neben ihren gebildeten Rückstellungen einen Risikozuschlag von 35 Prozent für mögliche Kostensteigerungen bei der Entsorgung in den Fonds einzahlen sollen. Im Gegenzug würde der Staat die Haftung für die Zukunft übernehmen.

Anfangs hatten die vier Atomkonzerne die Vorschläge der Kommission noch in gleichlautenden Erklärungen abgelehnt. Ihnen ist vor allem der Risikoaufschlag zu hoch. Inzwischen ist die Phalanx aufgebrochen. So drängt Eon-Chef Johannes Teyssen auf eine schnelle Einrichtung des Fonds: "Wir bereinigen damit unsere Bilanz, gewinnen Planungssicherheit."

RWE hatte zuletzt noch am schärfsten gegen die Pläne argumentiert und auch mit Klagen gedroht. Terium betonte nun zwar erneut, dass die bisherigen Vorschläge sehr teuer seien: "Die Empfehlungen der Kommission belasten die Elektrizitätsversorgungsunternehmen in ganz erheblicher Weise und verkennen - gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt - die tatsächliche ökonomische Lage des Konzerns." Zuvor sah sich RWE durch die Pläne aber noch "überfordert"./enl/stw/stb

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