Diverse Strategien |
14.12.2022 21:16:00
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UBS-Aktie seit Jahren ohne Aufwärtstendenz: So will die Schweizer Grossbank ihrem Aktienkurs auf die Sprünge helfen
Die UBS-Aktie befindet sich seit der Finanzkrise von 2008 in einer engen Seitwärtsrange. Der Börsenwert der UBS liegt sogar unter ihrem Buchwert - und das, obwohl die Führungsriege um CEO Ralph Hamers eine offensive Werbestrategie bei Investoren fährt. Bislang waren diese Bemühungen vergeblich. Doch könnte sich eine Wende anbahnen?
• CEO Hamers fährt verschiedene Strategien zur Kursoptimierung
• Diverse Massnahmen verpufften: Dividendenerhöhung, Aktienrückkaufprogramm, Werbetouren
Es ist zum Mäuse melken: Seit Jahren wirbt die UBS unverhohlen offen um die Gunst der Aktionäre, doch das Engagement will einfach keine Erfolge zeigen. Denn trotz diverser Strategien bewegt sich der Aktienkurs der UBS kaum und die Bewertung an der Börse liegt nur bei dem 0,95-fachen des Buchwertes. Zum Vergleich: Bei der US-Investmentbank Morgan Stanley liegt dieser vielbeachtete Wert bei 1,6. Mit welchen Strategien versucht die UBS das Ruder herumzureissen? Und sind diese Versuche erfolgsversprechend?
So dürftig steht es um die UBS-Aktie
Die Aktionäre der Zürcher Grossbank hatten in den vergangenen 15 Jahren wenig Grund zur überschwänglichen Freude. Zur Einordnung: Zwischen 2003 und 2007 hatte das UBS-Papier im Zuge des auf Pump finanzierten, weltweiten Bankenbooms noch eine rasante Rally erlebt. Die Aktie kostete im Mai 2007 zeitweise mehr als 70 Franken. Wie die meisten anderen international agierenden Banken hatte sich aber auch die UBS mit ihren riskanten Leverage-Wetten in den USA verhebelt und akkumulierte enorme Schulden. Die Folge war ein Absturz der UBS-Aktie auf nur noch 10 Schweizer Franken. In den folgenden 15 Jahren konnte die UBS dann nie wieder an die einstigen Kursstände anknüpfen. Seitdem bewegt sich die Aktie nämlich in einer engen Spanne zwischen 10 und 20 Franken.
Auf Zwölf-Monats-Sicht liegt die UBS-Aktie momentan aber 9,1 Prozent im Plus bei 15,60 Franken (Stand: 20. September 2022). Damit performte die UBS-Aktie besser als der breite Gesamtmarkt. Zudem ergeht es dem heimischen Rivalen, der Credit Suisse, deutlich schlechter. Die Papiere der Credit Suisse haben im gleichen Zeitraum satte 44,2 Prozent an Wert eingebüsst und kosten nur noch 4,90 Franken.
Solide Zahlen, Dividendenerhöhung und erhöhtes Aktienrückkaufprogramm verpuffen
Es ist unbestritten, dass die UBS derzeit besser dasteht als die Credit Suisse. So konnte die UBS jüngst den schwierigen Umständen entsprechend solide Zahlen vorlegen. Jedoch ist sich die UBS-Chefetage einig, dass der Aktienkurs angesichts der ordentlichen Fundamentalkennziffern doppelt so hoch sein könnte als es derzeit der Fall ist. Ebenfalls frustrierend ist die jahrelange Seitwärtsbewegung, womit die UBS-Titel deutlich schlechter als der Schweizer Gesamtmarkt performten.
Mittels diverser Strategien versuchen CEO Ralph Hamers und seine Kollegen deshalb, dem Aktienkurs Flügel zu verleihen. Beispielsweise verkündete er jüngst eine Dividendenerhöhung um 4 Cent je Aktie, was Mehrkosten von geschätzten 140 Millionen Franken verursachen wird. Die geschätzte 2022er-Dividendenrendite liegt momentan bei 3,21 Prozent. Zudem stockte die Bank ihr Aktienrückkaufprogramm auf. Das Volumen von bislang 5 Milliarden Franken soll in diesem und auch in den kommenden Jahren schrittweise aufgestockt werden. Dagegen stiess es Anlegern negativ auf, dass die UBS die Übernahme des Fintech-Unternehmens Wealthfront überraschend absagte .
Offensive Marketingkampagne bei Grossinvestoren bislang ohne Erfolg
Diese Ankündigungen reihen sich in weitere Massnahmen ein, mit denen die UBS um die Gunst der Anleger buhlt. Wie "finews" berichtet, reisten der Präsident Colm Kelleher und CEO Ralph Hamers im Juni durch die USA und warben bei Fondsgiganten wie Capital Group, T. Rowe Price, Wellington oder Fidelity um ein Investment in die UBS. Damit soll die Amerikanisierung der UBS vorangetrieben werden, denn die Schweizer Bank wittert in den USA das höchste Wachstumspotenzial. Zudem trat die neue UBS-Finanzchefin Sarah Youngwood vergangene Woche in New York an einer von der britischen Bank Barclays ausgerichteten Investorenkonferenz auf. Diese Bemühungen haben sich bislang aber wohl noch nicht bezahlt gemacht, zumindest wenn man sich am stagnierenden Aktienkurs orientiert.
Selbstverständlich sind es aber beileibe nicht nur hausgemachte Probleme, die der UBS zusetzen. Vielmehr ist das makroökonomische Geschäftsumfeld so ungünstig wie seit Jahren nicht mehr. Die hohe Inflation und die damit einhergehenden Leitzinserhöhungen dämpfen die Investitionslaune der Unternehmen und Haushalte. Viele Ökonomen rechnen inzwischen fest mit einer globalen Rezession. Durch die schlechte Konjunkturlage wird auch der Effekt, dass Banken von steigenden Zinsen dank erhöhter Gewinnmargen üblicherweise profitieren, konterkariert.
Das meinen die Analysten
Zumindest wenn man den Analysten Glauben schenkt, dürfte sich die aktionärsfreundliche Politik der UBS aber in den kommenden Monaten auszahlen. Die meisten Experten sind nämlich optimistisch gestimmt: Sechs Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf, einer zum Halten und niemand rät zum Verkauf. Vergangene Woche hat beispielsweise die Credit Suisse das UBS-Kursziel auf 22,50 Franken angehoben. Die Analysten sind sich einig, dass das Abwärtspotenzial der Aktie angesichts der geringen Bewertung begrenzt ist. Ob die UBS aber aus ihrer jahrelangen Seitwärtsrange ausbrechen kann, wird gewiss auch von der Gesamtlage der Wirtschaft abhängen.
Redaktion finanzen.ch
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