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Aufholjagd 13.02.2024 22:24:00

Value-Aktien mit starker Underperformance: Diese beiden Titel könnten vor einem Comeback stehen

Value-Aktien mit starker Underperformance: Diese beiden Titel könnten vor einem Comeback stehen

Value-Aktien hatten in den letzten Jahren einen schweren Stand. Tatsächlich zeigt die Geschichte jedoch, dass sich die Performance von Value- und Growth-Aktien oft entgegengesetzt entwickelt. Diese Value-Titel könnten vor einem Comeback stehen.

Alibaba
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• Value-Aktien mit starker Underperformance von 2007 bis 2020
• Signet Jewelers vor langfristigem Wachstum
• Alibaba dürfte von KI-Boom profitieren

"Das grosse Geld liegt nicht im Kaufen und Verkaufen, sondern im Warten", ist ein berühmtes Zitat des mittlerweile verstorbenen Investmentprofis Charlie Munger. Gemeinsam mit Berkshire Hathaway-CEO Warren Buffett galt Munger als einer der wichtigsten Vertreter des Value Investing, bei dem unterbewertete Aktien am Markt ausgemacht werden, die über einen wichtigen Wettbewerbsvorteil, auch Burggraben genannt, verfügen und sich langfristig ihrem fairen Wert annähern und dementsprechend im Wert steigen dürften.

Dem gegenüber stehen sogenannte Wachstumstitel, die überdurchschnittliche Einnahmen und ein bedeutendes Wachstumspotenzial aufweisen. Wie The Motley Fool schreibt, hätte es sich in der Vergangenheit jedoch gezeigt, dass sich die relative Performance von Value- und Growth-Aktien häufig vor und zurück bewege, also entgegengesetzt sei. Dieses relative Gleichgewicht sei vor nicht allzu langer Zeit jedoch aus der Balance geraten, wie eine Analyse von Patient Capital Management zeigt. So hätten Value-Aktien von 2007 bis 2020 deutlich schlechter performt als Wachstumstitel, nämlich ganze 150,34 Prozent schlechter.

Value-Aktien underperformten Wachstumstitel

Patient Capital Management glaubt laut Gründerin Samantha McLemore jedoch daran, dass sich nun für "Classic Value"-Aktien eine allgemeine Kaufgelegenheit auftue, wie sie in einem Blogeintrag auf der Unternehmenswebseite schreibt. Denn auch in der Vergangenheit seien Zeiträume der Underperformance wieder von Jahren der Outperformance abgelöst worden: "In früheren Erholungsphasen erzielten Aktien mit niedrigem Multiplikator im Durchschnitt jährliche Renditen von mehr als 18 % und damit mehr als das Dreifache der Renditen ihrer Pendants mit hohem Multiplikator und fast das Doppelte der Marktrendite (9,8 %)", so McLemore.

The Motley Fool-Autor John Ballard hat zwei Value-Aktien identifiziert, die langfristig vor einem Aufschwung stehen dürften.

Signet Jewelers-Aktie günstig zu haben

So etwa der Schmuck-Einzelhändler Signet Jewelers, zu dem Marken wie Kay Jewelers, Diamonds Direct, Blue Nile und viele weitere gehören. Signet Jewelers gehört laut Ballard nicht zu den Unternehmen, die auf schnelles Wachstum setzen, sondern mit strategischen Akquisitionen ein bedeutendes Portfolio an führenden Marken aufbauen wollen. Dabei sei die Signet Jewelers-Aktie noch günstig zu haben und könnte in den nächsten fünf Jahren lukrative Renditen abwerfen.

Im dritten Geschäftsquartal 2024, welches am 28. Oktober 2023 endete, vermeldete der Schmuck-Händler einen Rückgang der Verkäufe um 12,1 Prozent auf 1,39 Milliarden US-Dollar, verglichen mit dem Vorjahresquartal. Der operative Gewinn ging von zuvor 48,4 Millionen US-Dollar auf 13,3 Millionen US-Dollar zurück. Die Guidance für das Geschäftsjahr 2024 wurde bekräftigt.

"Wir haben ein Ergebnis erzielt, das am oberen Ende unserer Erwartungen lag, weil wir bei der Umsetzung unserer strategischen Ziele weiter vorangekommen sind. Wir sind davon überzeugt, dass unsere umfassenden Einblicke in die Verbraucherwelt einen Wettbewerbsvorteil darstellen, der dazu beigetragen hat, dass wir auch in diesem Quartal wieder Marktanteile im Hochzeitsgeschäft gewinnen und den durchschnittlichen Transaktionswert konstant halten konnten", wird Signet-CEO Virginia C. Drosos in der Pressemitteilung zur Bilanzvorlage zitiert.

Zum Ende des Jahres 2023 sah Signet ausserdem einen Aufwärtstrend beim Geschäft mit Verlobungsringen. Generell machen die Verkäufe im Hochzeitssegment ungefähr die Hälfte der Unternehmensumsätze aus und dürften sich laut Ballard als Wachstumskatalysator erweisen. Auf lange Sicht peilt das Signet-Management ein EPS von 14 US-Dollar je Aktie an, was das künftige Kurs-Gewinn-Verhältnis (Forward P/E-Ratio) auf einen Wert von lediglich sieben bringt und damit sehr günstig ist, wie The Motley Fool argumentiert. Auch die fünf von FactSet befragten Analysten sehen für die Signet-Aktie noch deutliches Aufwärtspotenzial. Hier liegt das mittlere Kursziel bei 115,40 US-Dollar. Aktuell notiert die Signet-Aktie an der NYSE bei 102,81 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 9. Februar 2024).

Amazon-Rivale Alibaba als KI-Nutzniesser

Auch der chinesische Amazon-Rivale Alibaba gehört laut Ballard zu den unterbewerteten Value-Aktien, die langfristig deutlich zulegen könnten. Alibaba hat angesichts eines trüben Wirtschaftsumfelds in China sowie zahlreicher regulatorischer Bestimmungen durch die chinesischen Behörden ein schwieriges Jahr hinter sich. Das lässt sich auch an der Performance der Alibaba-Aktie ablesen, die innerhalb der letzten zwölf Monate 30,52 Prozent an Wert verlor (Stand: Schlusskurs vom 9. Februar 2024).

Auch die erst kürzlich veröffentlichten Zahlen für das im Dezember 2023 abgelaufene Geschäftsquartal blieben hinter den Erwartungen zurück. So belief sich das EPS auf 2,37 Yuan je Aktie, im Vorjahresquartal waren es noch 2,41 Yuan pro Aktie gewesen. Analysten hatte mit einem EPS in Höhe von 2,39 Yuan je Aktie gerechnet. Der Umsatz lag mit 260,3 Milliarden Yuan ebenfalls hinter den Schätzungen von 260,7 Milliarden Yuan. Der Online-Händler kündigte ausserdem an, sein Aktienrückkaufprogramm ausweiten zu wollen.

Dennoch handelt es sich bei Alibaba um den grössten E-Commerce- und Cloud-Anbieter Chinas, der jährlich einen Milliardenumsatz verzeichnet. Die niedrige Bewertung Alibabas scheint laut Motley Fool-Autor Ballard vor diesem Hintergrund nicht gerechtfertigt. So verfüge das Unternehmen über grosszügige Cash-Reserven, die Alibaba in das eigene Geschäft reinvestiert und die als Puffer bei etwaigen politischen oder wirtschaftlichen Stürmen fungieren. Auch bei dem Trendthema künstliche Intelligenz, das in China immer mehr Anklang findet, sei Alibaba gut positioniert, um zu profitieren und sich in der boomenden KI-Wirtschaft angesichts seiner Reichweite und Technologie zum Marktführer aufzuschwingen.

Das scheinen auch die 46 von FactSet befragten Analysten so zu sehen. Sie verpassten der Alibaba-Aktie ein mittleres Kursziel von umgerechnet 110,767 US-Dollar. Aktuell notiert der Anteilsschein noch bei 72,02 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 9. Februar 2024). Auch hier winkt demnach deutliches Aufwärtspotenzial.

Redaktion finanzen.ch

Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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