Misstrauen erweckt |
19.04.2020 15:45:00
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Virgin Galactic-CEO: Milliarden-Beteiligung von einer Steueroase in die nächste verlagert
Richard Branson soll Vermögenswerte von den USA auf die britischen Jungferninseln verlagert haben. Nachdem eines seiner Unternehmen im Zuge der Pandemiekrise ein staatliches Hilfspaket in Anspruch fordert, erweckt diese Transaktion Skepsis.
• Keine Einkommens- oder Kapitalertragssteuer auf den Britischen Jungferninseln
• Bransons Virgin Atlantic Airways braucht staatliche Unterstützung
Virgin Galactic-Beteiligung wechselt das Steuerparadies
Wie Bloomberg jüngst berichtete, wurde die Virgin Galactic-Beteiligung von Gründer Richard Branson von den USA in die Karibik bewegt. Ein in Delaware ansässiges Unternehmen soll die 1,1 Milliarden US-Dollar schwere Anlage bereits am 16. März auf die Britischen Jungferninsel, wo Branson lebt, transferiert haben - quasi von einem Steuerparadies ins andere. Während der US-Bundesstaat insbesondere die Privatsphäre von Unternehmenseigentümern schützt, werden in dem karibischen Gebiet keine Einkommens- oder Kapitalertragssteuern fällig.
Kein Zusammenhang mit Hilfsersuch von Virgin Atlantic Airways
Vor einigen Tagen wurde bereits berichtet, dass Virgin Atlantic Airways das Vereinigte Königreich um finanzielle Hilfe ersuche. Der Konzern soll die britische Regierung gebeten haben, staatlich abgesicherte Darlehen und Kreditbürgschaften in Höhe von mehreren Millionen Pfund zu ermöglichen. Die Fluggesellschaft von Branson wäre damit die erste, die das tut - wobei einige andere Fluggesellschaften wie Eastern Airways und Loganair wohl dem Beispiel von Virgin Atlantic folgen könnten, berichtet die Financial Times. Die Regierung hatte erklärt, dass diese Option der staatlichen Unterstützung als "letzter Ausweg" zur Verfügung stünde.
Doch die Transaktion der milliardenschweren Virgin Galactic-Beteiligung weise keinen Zusammenhang mit der Bitte um Hilfe der von der Pandemie in Mitleidenschaft gezogenen Fluggesellschaft auf. "Dies ist eine interne Reorganisation, die keine Auswirkungen auf unsere Eigentumsrechte hat", zitiert Bloomberg einen Sprecher Bransons. "Anstatt die Aktien weiterhin indirekt zu halten, haben wir diese Angelegenheit unternommen, um die indirekte Eigentümerschaft über diese Tochtergesellschaft zu beseitigen, da die US-Einheit nicht mehr notwendig war", erklärte er weiter.
Undurchsichtiger Rechtsraum erweckt Skepsis in der Öffentlichkeit
Dass die Verschiebung des Virgin Galactic-Aktienpakets in eine berüchtigte Steueroase in etwa zu dem Zeitraum kommt, in dem ein anderes seiner Unternehmen während einer kritischen Phase um finanzielle, staatliche Hilfe ersucht, erweckt natürlich Skepsis. "Für die Öffentlichkeit könnte die Sorge eher darin bestehen, dass der Eigentümer globaler Unternehmen glücklich scheint, seine Eigentumsverhältnisse durch einige der intransparentesten Jurisdiktionen der Welt zu strukturieren", stellt Alex Cobham, Geschäftsführer des Tax Justice Network gegenüber Bloomberg fest. "Dieselbe Person bittet nun um öffentliche Unterstützung".
Redaktion finanzen.ch
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