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Schlimmster Trade? 01.04.2018 23:50:00

Warum Warren Buffett sein erfolgreichstes Investment als "grössten Fehler" bezeichnet

Warum Warren Buffett sein erfolgreichstes Investment als

Warren Buffett ist ein Investmentguru. Weltweit handeln Anleger nach der Strategie des Starinvestors und verfolgen seine Trades mit Spannung. Doch auch Starinvestoren machen Fehler. Der Trade, den Buffett als seinen "grössten Fehler" bezeichnet, dürfte viele Investoren aber überraschen.

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Warren Buffetts Erfolgsgeschichte ist eng verknüpft mit der seiner Investmentholding Berkshire Hathaway. Dass ausgerechnet der Kauf dieses Unternehmens, rückblickend von Buffett selbst als sein schlimmster Trade bezeichnet wird, ist vor dem Hintergrund, dass die Berkshire-Aktie zwischenzeitlich zur teuersten Aktie der Welt avanciert ist, zumindest erklärungsbedürftig.

Eine Menge Geld für ein schreckliches Geschäft

In einem Interview mit CNBC im Jahr 2010 räumte Buffett ein, dass er mit dem Erwerb von Berkshire einen der größten Fehler gemacht hat, den man als Investor machen kann: Er ließ sich von Emotionen leiten. 1962 begann der damals 32-jährige 7-fache Millionär, Anteilsscheine der Textilfabrik Berkshire Cotton Manufacturing zu erwerben. Zwei Jahre später vereinbarte Buffett mit dem Chef des Unternehmens, Seabury Stanton, den Preis für einen Aktienrückkauf: 11,50 US-Dollar wollte Stanton pro Aktie an Buffett zahlen. Das offizielle Angebot, das Buffett schließlich ins Haus flatterte, lag allerdings bei 11,375 Dollar und damit unter dem per Handschlag vereinbarten Preis. Ein Affront für den Starinvestor, der daraufhin außer sich geriet und seinerseits beschloss, den Deal nicht einzugehen. Statt seine Aktien Stanton anzudienen, machte Buffett das Gegenteil und begann exzessiv Aktien von Berkshire aufzukaufen, um das Unternehmen übernehmen und Stanton entlassen zu können.

Auch wenn der Plan aufging und Buffett die Kontrolle über Berkshire übernahm und Stanton auf die Straße setzte: Rückblickend bewertet der Starinvestor den Deal als den schlechtesten seiner Investmentkarriere. "Vielleicht hört sich das alles wie eine großartige kleine Moralgeschichte an. Die Wahrheit aber ist, ich habe eine große Menge Geld in ein schreckliches Geschäft gesteckt", zeigt sich der heute 87-jährige abgeklärt.

Denn nicht nur hatte Buffett eine Investmententscheidung auf Basis von Emotionen statt objektiven Kriterien getroffen, er hatte auch in ein Unternehmen investiert, dessen Geschäft sich zu diesem Zeitpunkt bereits in einem schlechten Zustand befand. Damit handelte er gegen den Grundsatz seines Value-Ansatzes, der das Investieren in unterbewertete Aktien propagiert.

Den Fehler auszubügeln, kostete viel Zeit

Auch wenn Buffett recht schnell erkannte, dass Berkshire kein profitables Investment war, es sollte noch einige Jahre dauern, bis er den Fehler in seiner frühen Investorenkarriere ausbügeln konnte. Zwar erwarb er drei Jahre später bereits sein erstes Versicherungsunternehmen und legte damit den Grundstein für eine beispiellose Investmentgeschichte, am Textilgeschäft von Berkshire hielt Buffett aber nach eigener Aussage - auch aus Verantwortungsgefühl für die Angestellten - viel zu lange fest, auch wenn Investoren schon früh auf diesen Schritt drängten. Erst 1985 - rund 20 Jahre nach der Übernahme wurde der Geschäftsbereich geschlossen und Buffett konzentrierte sich fortan auf das Versicherungsgeschäft. In den Folgejahren investierte Berkshire Hathaway zunehmend in unterbewertete Unternehmen und baute sich so ein breites Investmentportolio auf. Neben Anteilsscheinen von Walmart und Wells Fargo fanden auch namhafte Konzernriesen wie Anheuser Busch und Johnson & Johnson ihren Weg ins Depot von Berkshire Hathaway.

Auch wenn es vor dem Hintergrund des beispiellosen Erfolges der Holding anders scheint: Auch ein Starinvestor wie Warren Buffett musste in seiner Karriere Lehrgeld bezahlen. Ohne den frühen Fehler in seiner Karriere wäre die Aktie von Berkshire Hathaway zwischenzeitlich wohl doppelt so viel wert, sagte der Milliardär einst. Mit Blick auf einen Aktienkurs von knapp 299.500 US-Dollar kaum zu glauben.

Redaktion finanzen.ch

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