Krpyto-Betrug |
09.03.2018 17:48:37
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Angeblicher Bitcoin-Erfinder auf 10 Milliarden US-Dollar verklagt
Craig Wright, der von sich selbst behauptet, den Bitcoin erfunden zu haben, hat 1,1 Millionen Bitcoin seines 2013 verstorbenen Geschäftspartners Dave Kleiman auf sich selbst überschrieben. Nun wird er von dessen Familie auf 10 Milliarden US-Dollar verklagt.
Wie der Klageschrift zu entnehmen ist, hat Wright gegenüber Kleimans Bruder zugegeben, dass die Unterschrift per Computer generiert wurde. Andere Beweise, die die Aufrichtigkeit der Unterschrift beweisen könnten, hätte er zwar, diese hat er aber nie vorgelegt. Um Kleimans Bruder davon abzuhalten, mit dem Fall an die Öffentlichkeit zu gehen, hatte Wright ihm zunächst versprochen, ihm den Bitcoin-Anteil, der Kleiman zustand, auszuzahlen. Diese Auszahlung fand aber nie statt.
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2011 hatten Wright und Kleiman zusammen das Unternehmen "W & K Defence Research LLC" gegründet. Das Unternehmen beschäftigte sich mit der Erforschung und Entwicklung bitcoin-basierter Technologien. Ebenfalls betrieb das Unternehmen Bitcoin-Mining, es stellte also Bitcoins her.
Bereits im März 2008 haben die beiden die Entwicklung einer Kryptowährung diskutiert. In einer E-Mail erklärte Wright Kleiman, dass er "an einer neuen Form von digitalem Geld" arbeite, darin fiel ebenfalls die Bezeichnung "Bitcoin". Erst sieben Monate später wurde das Bitcoin-Whitepaper von Satoshi Nakamoto veröffentlicht. Wright und Kleiman könnten also in die Entwicklung des Bitcoins involviert gewesen sein. Dafür spricht auch, dass sie nur neun Tage nach der allerersten Bitcoin-Transaktion ihre eigene Transaktion auf der Bitcoin-Blockchain durchführten.
Mehr als 1,1 Millionen Bitcoins geschürft
Als Kleiman 2013 starb, besaßen Wright und er zusammen über 1,1 Millionen Bitcoins sowie Treuhandfonds in Singapur, den Seychellen und im Vereinigten Königreich. In einer E-Mail an Kleimans Bruder behauptete Wright, dass Kleiman davon 300.000 Bitcoins gehörten. Unklar ist momentan noch, wie viele Bitcoins Kleiman tatsächlich zustehen, das wird sich erst im Laufe der Verhandlung zeigen. Da Kleiman laut Klageschrift allerdings alleiniger Eigentümer von "W & K Defence Research LLC" ist - Wright wird hier nur als "Business Partner" aufgeführt - ist es möglich, dass Kleimans Familie die Gesamtsumme aller dem Unternehmen gehörenden Bitcoins sowie alle anderen Vermögenswerte zugesprochen werden.
Ist Wright Satoshi Nakamoto?
Craig Wright polarisierte bereits 2016, als er behauptete, er habe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto den Bitcoin entwickelt. Zunächst schaffte er es sogar, den Bitcoin-Entwickler Gavin Andresen davon zu überzeugen. Nachdem seine Beweise allerdings nicht stichhaltig genug waren, drehte sich die öffentliche Meinung und niemand glaubte ihm mehr. Weitere Beweise, die die Echtheit seiner Behauptung belegt hätten, legte er infolgedessen allerdings auch nicht mehr vor. Dass er nun seinen verstorbenen Geschäftspartner derart betrogen hat, lässt weiter Zweifel an seiner Ehrlichkeit aufkommen.
In einer E-Mail, die er laut aktueller Klageschrift an Kleimans Vater geschrieben hat, offenbarte Wright auch, dass er und Kleiman zu zwei Dritteln die Erfinder des Bitcoins seien. Vor diesem E-Mail-Verkehr wusste die Familie allerdings nichts von Kleimans Engagement auf dem Kryptomarkt. Der Verlauf der Gerichtsverhandlung kann also mit Spannung verfolgt werden, eventuell wird sich hier zusätzlich zum eigentlichen Verfahren klären, ob Craig Wright tatsächlich Satoshi Nakamoto ist oder nicht.
Falls in der Verhandlung herauskommt, dass die 1,1 Millionen Bitcoin alle Kleimans Familie zustehen, müßte Wright - nach aktuellem Kurs - mehr als 10 Milliarden US-Dollar ausbezahlen.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.ch
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