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23.07.2025 03:20:00
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Seltene Erden im Aufwind: Kritische Materialien als Schlüssel-Investition

Die Welt steht vor einem epochalen Wandel: Während die Digitalisierung rasant voranschreitet und die Energiewende an Fahrt aufnimmt, rücken Rohstoffe in den Fokus, die noch vor wenigen Jahren kaum jemand kannte.
Die Begriffe überschneiden sich dabei teilweise: Seltene Erden umfassen 17 chemische Elemente, die trotz ihres Namens nicht besonders selten sind, wohl aber schwer zu fördern und zu verarbeiten. Strategische Metalle hingegen sind jene Rohstoffe, die für die wirtschaftliche und militärische Sicherheit eines Landes entscheidend sind. Disruptive Materialien wiederum ermöglichen bahnbrechende Technologien von der Batterietechnik bis zur Halbleiterproduktion. Allen gemeinsam ist ihre zentrale Rolle in Zukunftstechnologien und ihre hochkonzentrierte Marktstruktur.
China dominiert diese Märkte mit eiserner Hand. Das Reich der Mitte kontrolliert über 80 Prozent der weltweiten Seltene-Erden-Produktion und hat durch jahrzehntelange Investitionen eine nahezu monopolistische Position aufgebaut. Diese Dominanz verschafft Peking erhebliche geopolitische Macht, wie die jüngsten Exportbeschränkungen für bestimmte Seltene Erden und Magnete eindrucksvoll demonstrieren. Die USA und Europa erwachen aber langsam aus ihrer Abhängigkeit: Das Pentagon investiert Milliarden in das Unternehmen MP Materials, Amerikas einzigem vollintegrierten Seltene-Erden-Produzent mit Fähigkeiten über die gesamte Lieferkette. Die EU wiederum hat 47 strategische Projekte zur Rohstoffgewinnung angekündigt, und Japan sucht gemeinsam mit der EU nach alternativen Lieferketten.
Die Wachstumsperspektiven sind beeindruckend: Allein der Kupferbedarf soll sich bis 2035 auf 3.5 Mio. Tonnen mehr als verdoppeln, getrieben von KI-Datenzentren, E-Mobilität und der Energiewende. Bei Silber wird bereits das fünfte Jahr in Folge ein Angebotsdefizit erwartet, während die Nachfrage durch Photovoltaik und Elektronik explodiert. Gleichzeitig dauert es heute 17 bis 18 Jahre, bis eine neue Mine in Betrieb geht - ein struktureller Engpass, der hohe Preise programmiert. Diese Dynamik macht strategische Metalle zu einem der spannendsten Investmentthemen unserer Zeit. Für Anleger bieten sich mehrere hochspezialisierte ETFs an, die unterschiedliche Ansätze verfolgen:
Am etabliertesten ist der VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF mit 120 Mio. Fr. Fondsvolumen und einer Gesamtkostenquote von 0.59 %. Er konzentriert sich auf nur 21 Positionen und bildet den MVIS Global Rare Earth/Strategic Metals Index ab. China Northern Rare Earth führt mit 7.8 %, gefolgt von Lynas Rare Earths mit 7.0 % und Albemarle mit 6.8 %. In der bisherigen Jahresbilanz bringt es dieser ETF auf eine positive Performance von rund 9.4 %, wobei die Aufwärtsdynamik erst in den letzten Wochen deutlich zugenommen hat.
Das Thema Nachhaltigkeit bestimmt die Aufstellung im WisdomTree Strategic Metals and Rare Earths Miners UCITS ETF. Dieser berücksichtigt bei der Auswahl der Positionen zusätzlich ESG-Kriterien. Mit 59 Positionen und 7 Mio. Fr. Fondsvolumen ist er zwar breiter diversifiziert, aber im Umfang deutlich kleiner, weshalb Anleger hier Aufträge entsprechend limitieren sollten. Der ETF kostet 0.5 % TER pro Jahr und zeigt mit gut 18 % Plus in diesem Jahr eine deutlich stärkere Performance. In der Regionen-Gewichtung führt China mit 23 %, gefolgt von Kanada mit 10 %.
Der Global X Disruptive Materials UCITS ETF fokussiert breit auf disruptive Materialien und umfasst 45 Positionen mit einem Fondsvolumen von 5 Mio. Fr., ist also auch ein absoluter Spezialist. Bei einer Gesamtkostenquote von 0.5 % investiert er thesaurierend in Unternehmen, die vom Abbau bis zur Verarbeitung von Zukunftsrohstoffen profitieren. China dominiert das Portfolio mit 31 %, gefolgt von den USA mit 17 %. Die Performance zeigt sich mit plus 8.9 % seit Jahresanfang ausbaufähig.
Fazit: Alle drei ETFs eignen sich für langfristig orientierte Anleger, die von der strukturellen Knappheit strategischer Rohstoffe profitieren möchten. Das Risiko ist allerdings beträchtlich - die durchschnittliche Volatilität liegt bei über 25 % und politische Spannungen können die Kurse schnell bewegen.
Weitere Links:
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