Startup-Branche |
20.09.2024 06:43:00
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Gründen im Blick: Das sind Zebra-Startups
Unicorns, Soonicorns, und Zebra-Startups - Es gibt die unterschiedlichsten Begriffe für Startups, hinter denen jedoch auch verschiedene Bedeutungen stecken. Während die Begriffe Unicorns und Soonicorns hier wohl zu den bekannteren gehören, tauchen bei Zebra-Startups womöglich Fragezeichen auf.
Nicht auf schnelles Wachstum ausgerichtet
Im Gegensatz zu Unicorns (dt. Einhörner) sind Zebras nicht auf schnelles Wachstum ausgerichtet. Unicorns sind Startups mit besonders hoher Marktbewertung. Man bezeichnet ein junges Unternehmen als Unicorn, wenn sein Wert nach einem Exit der Investoren oder vor dem Börsengang auf eine Milliarde US-Dollar oder mehr geschätzt wird. Soonicorns sind jene Startups, für die eine baldige Milliardenbewertung prognostiziert wird.
Mit Zebras sind hingegen Startups gemeint, die soziale Verantwortung mit profitablem Wachstum verbinden möchten.
Zebras als Antwort auf Druck der Investoren
Viele der gegründeten Unternehmen werden von ihren Gründern und Gründerinnen weiterverkauft, nachdem sie in relativ kurzer Zeit einen hohen Wert erreicht haben, erklärt die Website Gründerplattform in diesem Zusammenhang. Besonders Wagniskapitalgeber interessieren sich vermehrt für diese sehr erfolgreichen jungen Unternehmen. Doch nicht selten können Gründungen die hochgesteckten Erwartungen ihrer Investoren nicht erfüllen. Wenn sie dann nicht in der Lage sind, ihren Wert in kürzester Zeit zu skalieren, müssen sie oft dem Druck nachgeben. Sie werden dann schnell weiterverkauft und die Investoren wenden sich ab.
Vermehrt möchten Gründer und Gründerinnen nun diesem Druck nicht mehr ausgeliefert sein. Sie distanzieren sich bewusst von Unicorns und streben statt schnellem Wachstum eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung an. Zebra-Startups bevorzugen eine grössere Unabhängigkeit von Investoren und nehmen dafür weniger Kapital in Kauf. Sie möchten profitables Wirtschaften mit gesellschaftlicher Verantwortung vereinen.
Zebra-Startups wollen Verantwortung übernehmen
Die Gründerszene, ein Angebot von Business Insider, zitiert dazu Lisa Jaspers, die Co-Autorin des Buches von Naomi Ryland Starting A Revolution. "Unter Gründerinnen und Gründern herrscht noch zu oft der Glaube, dass gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg einander ausschliessen. Wir glauben, es muss zusammengehen. Denn natürlich läuft jedes noch so sinnvolle Startup nicht ohne ein funktionierendes Geschäftsmodell."
Woher kommt der Begriff?
Laut der Website Gründerplattform geht der Begriff auf die vier Gründerinnen Scholz, Zepeda, Brandel und Williams zurück, die ihn erstmals in einem Artikel Anfang 2017 auf der US-amerikanischen Publishing-Plattform Medium verwendeten. Inhaltlich ging es in dem Artikel um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Gewinn- und Wachstumsstreben. Das Zebra als Gegenstück zum Einhorn wurde demnach gewählt, weil dieses schwarz und weiss ist, also profitabel und sozial verantwortungsvoll, statt nur profitabel. Zudem seien Zebras Herdentiere, keine Einzelgänger. Denn Zebras streben im Gegensatz zu Einhörnern keine Monopolstellung durch Disruption an, sondern eine Ko-Existenz und Kooperation mit anderen Unternehmen. Sie wollen nicht den Profit in den Mittelpunkt stellen, sondern ihre Vision für eine bessere Welt.
Die Gründerplattform erklärt, man könne nicht alle Einhörner als "schlecht" und alle Zebras als "gut" bezeichnen. Denn nicht alle Einhörner seien den Zebras zwangsläufig moralisch unterlegen. Doch eine Problematik sei, dass viele Zebras im Schatten der Einhörner blieben. Dadurch hätten sie es schwer, die Anerkennung, Geldmittel und Unterstützung zu bekommen, die sie benötigen.
Untersuchungen, wie viele Startups sich nun dem Zebra-Dasein verschrieben haben und kein Einhorn mehr sein möchten, gibt es laut Gründerszene noch nicht.
Deniz Pense / Redaktion finanzen.ch
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