Warnung |
21.01.2024 16:27:00
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Bond-King Bill Gross äussert sich pessimistisch zu US-Staatsanleihen
Bill Gross hat sich pessimistisch zu US-Staatsanleihen geäussert. Dies sollte Anleger aufhorchen lassen, denn der ehemalige Anleihekönig ist in den letzten Monaten durch erstaunliche Timing-Fähigkeiten aufgefallen.
• Empfehlung für kürzer laufende Anleihen
• "Bond-König" verdiente jüngst Millionen mit grosser Wette auf Zinswende
Die Entwicklung bei den festverzinslichen Bonds, die der Dreh- und Angelpunkt der Finanzwelt sind, wird derzeit massgeblich von der Geldpolitik bestimmt. Laut dem letzten Fed-Protokoll sehen die US-Währungshüter den Leitzins auf dem Gipfel oder nahe dran. Man sei bereit, die Zinsen zu senken, falls sich der Inflationsrückgang im Jahr 2024 fortsetze, hiess es. Für 2024 haben sie mindestens drei Zinssenkungen signalisiert.
Doch Marktteilnehmer halten dies für eine konservative Schätzung und rechnen eher mit bis zu sechs Senkungen. Infolge dessen sind derzeit viele Investoren bemüht, sich mittels Staatsanleihen das aktuell noch erhöhte Zinsniveau für einen längeren Zeitraum zu sichern, bevor die Leitzinsen im weiteren Verlauf des Jahres gesenkt werden.
Bill Gross warnt vor 10-jährigen Treasuries
Doch nun hat am 08. Januar der Anlageexperte Bill Gross auf dem Kurznachrichtendienst X vor einem Investment in 10-jährige US-Staatsanleihen (Treasury) gewarnt. Mit einer Rendite von nur 4 Prozent seien diese "überbewertet", kritisiert der Mitbegründer von Pacific Investment Management Co. (PIMCO). Dazu muss man wissen, dass sich Renditen in entgegengesetzter Richtung zu den Preisen bewegen.
Inflationsgeschützte 10-jährige Treasuries mit einer Rendite von 1,8 Prozent seien die bessere Wahl, wenn man unbedingt Bonds kaufen müsse. "Ich tue es nicht", schrieb Gross in seinem Posting.
In einer späteren Mitteilung empfahl er, auf kürzer laufende Anleihen zu setzen. So würde es seiner Meinung nach mehr Sinn machen, in 2-jährige Anleihen zu investieren und die 10-jährigen Anleihen zu veräussern.
Stick with the return to a positive 10 year/2 year yield curve. Earns carry while you wait.
- Bill Gross (@real_bill_gross) January 8, 2024
Laut Angaben von "Institutional Money" vom 09. Januar liegen die Renditen 10-jähriger Treasuries rund 35 Basispunkte unter denen mit 2-jähriger Laufzeit. Damit verlaufe die Renditekurve invers und tue dies schon seit Juli 2022.
Starke Timing-Fähigkeiten
Der Investor Bill Gross ist an den Finanzmärkten kein Unbekannter. Anfang der 1970er Jahre gründete er gemeinsam mit Jim Muzzy und Bill Podlich die Investmentgesellschaft PIMCO, wo er sich seinen berühmten Beinamen "Bond-König" erwarb. Inzwischen ist der Fondsmanager zwar pensioniert, hat aber nichts von seinem Börsengespür verloren, wie er erst in den letzten Monaten wieder unter Beweis stellte.
So verdiente er im Schlussquartal 2023 Millionen weil er die Erwartungen hinsichtlich einer bevorstehenden Zinswende frühzeitig richtig voraussah und deshalb auf eine Treasury-Rally wettete. Im Gegensatz dazu war die Mehrheit der Marktteilnehmer damals noch davon ausgegangen, dass die Federal Reserve ihren Leitzins für längere Zeit auf dem aktuell hohen Niveau halten könnte als bisher gedacht. Dies hatte zur Folge, dass die 10-Jahres-Rendite bei US-Anleihen am 23. Oktober erstmals seit 2007 über 5 Prozent gestiegen war.
Davor lag er auch schon im August richtig, als er Anleihe-Bullen davor warnte, dass eine Rally in Treasuries fehlgeleitet sei. Und tatsächlich folgte eine zweimonatige Talfahrt, während derer die Renditen auf das erwähnte 16-Jahres-Hoch von über 5 Prozent kletterten. Angesichts dieser Prognosegenauigkeit dürften Anleger nach der neuen Warnung des "King of Bonds" auf X hellhörig werden.
Redaktion finanzen.ch
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