Goldpreis
Mangelnde Attraktivität? |
09.02.2024 23:00:00
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Nach Goldpreis-Rekordlauf im Jahr 2023: So steht es um Gold in der Schweiz
Gold konnte im vergangenen Jahr eine starke Performance aufs Handelsparkett legen. Nicht nur waren neue Höchststände drin, auch die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall stieg laut dem World Gold Council an. Doch wie sieht es in der Schweiz aus?
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Jetzt informieren• Nachfrage ebenfalls so hoch wie nie
• Zins- und Geopolitik als Antreiber
Neues Rekordhoch für Gold
Für den Goldpreis ging es im vergangenen Jahr auf neue Höchststände Am 4. Dezember 2023 erreichte der Preis für das gelbe Edelmetall bei 2‘152,30 US-Dollar je Unze ein Rekordhoch. Umgerechnet auf die Feinunze betrug das Hoch 2‘135 US-Dollar. Im gesamten Jahr 2023 stieg der Goldpreis um 13,1 Prozent, auf Grundlage des Euro um 9,7 Prozent. Deutlich knapper fiel das Plus jedoch auf den Schweizer Franken gerechnet aus, wie "finews.ch" ausführte. So stieg der Goldpreis auf Basis der Schweizer Nationalwährung um 2,9 Prozent, was das Online-Portal vor allem durch den starken Franken gerechtfertigt sieht.
Nachfrage so hoch wie noch nie zuvor
Das ist jedoch nicht der einzige Rekord, den das chemische Element im vergangenen Jahr knacken konnte, wie aus einem Bericht des World Gold Council hervorgeht. Ohne Over the Counter-Geschäfte lag die Nachfrage nach Gold 2023 mit 4‘448 Tonnen zwar ungefähr fünf Prozent unter dem Vorjahreswert, berechnet man die ausserbörslichen Transaktionen aber mit ein, schlägt ein Wert von 4‘899 Tonnen zu Buche. So hoch war die Nachfrage noch nie, wie die Lobby-Organisation der Goldbergbauindustrie vermeldete.
Zentralbanken bauen Goldbestände aus
Als Hauptgrund für das grosse Kaufinteresse identifizierte die Vereinigung die hohe Nachfrage der Zentralbanken, wie aus dem Report hervorgeht. So kauften die Währungshüter weltweit insgesamt 1‘037 Tonnen des Edelmetalls ein und lagen damit nur 45 Tonnen unter dem Rekordhoch von 2022. Dabei legten sowohl die Käufe als auch die Verkäufe zu, wie der Bericht des World Gold Council offenbart. Die grössten Zukäufe stammten von der People's Bank of China und der Nationalbank von Polen, während die Zentralbank von Usbekistan und die Nationalbank von Kasachstan die meisten Goldmengen veräussert hatten.
Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen rückläufig
Einen Nachfragerückgang gab es hingegen bei Goldbarren und Goldmünzen, wie der Bericht zeigt. So lagen die Investition hier im vergangenen Jahr bei 1‘189,5 Tonnen, was einen Rückgang von ungefähr drei Prozent bedeutet. Besonders in Europa sank die Nachfrage nach Gold als Investitionsgut, bis zu einem bestimmten Anteil konnte die starke Nachfrage aus China das Interessensdefizit aber ausgleichen.
Laut finews.ch war in der Schweiz 2023 unter den Goldmünzen das "Gold-Vreneli" zu 20 Franken besonders beliebt, bei den Goldbarren griffen die Schweizer vor allem zu 100-Gramm-Barren.
Goldschmuck weltweit beliebter
Aufwärts ging es hingegen für den Bedarf an Goldschmuck, wenn auch nur leicht. Nach 2‘088,9 Tonnen im Jahr 2022 wurden nun 2‘092,6 Tonnen gemeldet. "China war der Hauptmotor des Wachstums, da sich die Nachfrage nach einem relativ schwachen Jahr 2022 erholte, aber es gab auch andere Wachstumsbereiche - vor allem in der Türkei", berichteten die Experten der Organisation.
Zwar zeigt die Untersuchung des World Gold Council keine spezifischen Daten zum Schweizer Goldmarkt an, eine Umfrage des Schweizer Edelmetallhändlers philoro aus dem Oktober 2023 gibt jedoch Aufschluss über die Goldnachfrage in der Eidgenossenschaft. In Kooperation mit der Universität St. Gallen wurden von August bis September 2023 2'633 Erwachsene aus allen Sprachregionen der Schweiz befragt.
Schweizer trennen sich in grossem Stil von Goldschmuck
Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hat in der Vergangenheit bereits Goldschmuck verkauft. Dabei erklärten nur 15 Prozent der Befragten, dass sie sich von altem Schmuck trennen wollten, um Platz für Neues zu schaffen. Die Mehrheit (35 Prozent) trennte sich von Altgold, um schnell und unkompliziert an Geld zu kommen. 12 Prozent gaben hingegen an, das durch den Verkauf erhaltene Geld für einen Urlaub ausgeben zu wollen, jeweils 9 Prozent wollten sich mit dem Erlös ein Auto oder Aktien kaufen.
Milliardenwert in Schweizer Schmuckkästchen
Im Schnitt besitzen Schweizer Gold-Fans 7,1 Schmuckstücke aus dem gelben Edelmetall. Die Teilnehmer der Umfrage schätzten den Wert ihres Goldschmucks auf durchschnittlich 2‘736 Franken. Rechnet man diesen Wert auf die erwachsene Bevölkerung der Schweiz hoch, erhält man einen Goldwert von 17,182 Milliarden Franken, so die Autoren der Studie. Zum Zeitpunkt der Erhebung habe man diesen Wert dann in ein Gewicht von 319 Tonnen Gold umgerechnet, das die Schweizer insgesamt an Schmuck besitzen.
Diese Faktoren dürften den Goldpreis 2024 antreiben
Zukünftig dürfte es für den Goldpreis übrigens weiter aufwärts gehen, wie es von Seiten des World Gold Council heisst. Nicht nur rechnen die Experten damit, dass die am Markt sehnlichst erwarteten Zinssenkungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) den Goldpreis weiter antreiben dürften, auch geopolitische Unsicherheiten schieben den Preis an.
Redaktion finanzen.ch
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