Geschäft einverleibt |
17.05.2024 21:17:00
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Absorptionsfusion mit Credit Suisse-Fondstochter: UBS baut Unternehmensbeteiligungen massiv aus
Auch über ein Jahr nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ist der Zusammenschluss beider Banken noch nicht vollständig abgeschlossen. Mit der Absorptionsfusion der Credit Suisse-Fondstochter kommen die Zürcher diesem Ziel aber einen Schritt näher.
• Absorptionsfusion mit CS-Fondstochter
• Beteiligungen stark angestiegen
Credit Suisse-Übernahme durch UBS noch nicht vollständig abgeschlossen
Mehr als ein Jahr ist es her, seit die heimische Bankenriesin UBS ihre Hauptkonkurrentin Credit Suisse übernahm. Nachdem die bis dato zweitgrösste Bank der Schweiz vermehrt mit Negativnachrichten und schwachen Finanzdaten zu kämpfen hatte, wurde der Zusammenbruch der CS mithilfe der Schweizer Behörden durch die Akquisition durch die UBS im März 2023 verhindert. Seitdem ist die Schweizer Megabank damit beschäftigt, sich die Credit Suisse nach und nach einzuverleiben.
Absorptionsfusion mit Fondsgeschäft
Diesem Ziel kam die UBS nun näher. Wie der "cash Insider" berichtet, hat das SMI-Schwergewicht im Mai damit begonnen, das Fondsgeschäft der Credit Suisse mit der eigenen Fondstochter zusammenzuführen. So seien die Zürcher derzeit fleissig dabei, sogenannte Beteiligungserhöhungen bei der Börsenbetreiberin SIX Swiss Exchange mit dem Hinweis "Absorptionsfusion mit CS" einzureichen. Der Hintergrund: Mit der Übernahme der Anteile, die zuvor die Credit Suisse an Unternehmen hielt, steigt der eigene Bestand an den betreffenden Aktien. Und so kann die UBS derzeit ihre Anteile an zahlreichen Schweizer Standard- und Nebenwerten erhöhen.
Deutlich mehr Stimmrechte
Unter den SMI-Werten konnte die UBS damit jüngst etwa ihre Beteilungen bei ABB auf etwa 5 Prozent erhöhen, bei Lonza sind es ganze 6,2 Prozent. Aber auch bei den Nebenwerten bauten die Zürcher ihre Anteile mit der CS-Fusion weiter aus. An der Novartis-Tochter Sandoz hält das Geldhaus etwa 6,4 Prozent. Bei Ascom beträgt der Anteil der UBS mittlerweile sogar 18,6 Prozent - damit ist die Bank die grösste Einzelaktionärin des Telekommunikationsunternehmens. Beim Elektronikhändler mobilezone hält die Bank derweil 10,3 Prozent, bei Mobimo und PSP Swiss Property jeweils 12,9 Prozent bzw. 14,9 Prozent, wie aus dem Bericht von cash hervorgeht. Bei Clariant sind es knapp 5 Prozent.
Widersprüche bei Sonova-Aktie
Beim Hörspezialisten Sonova hat sich der Anteil der UBS mittlerweile auf 5,5 Prozent erhöht, so cash weiter. Dies steht allerdings in starkem Kontrast zur Einschätzung des UBS-Analysten Graham Doyle zur Sonova-Aktie. Der Stratege rät bereits seit einigen Monaten zum Verkauf der SMI-Papiere, zuletzt erhöhte er sein Kursziel im März aber von zuvor 225 auf 260 Franken. An der Schweizer Börse werden die Titel jedoch deutlich darüber gehandelt. Als Gründe für die pessimistische Einschätzung führte Doyle den hart umkämpften Markt sowie eine grosse Menge an anstehenden Investitionen an. Hohe Gewinnerwartungen, die andere Analysten für Sonova an den Tag legten, seien derweil deutlich zu optimistisch angesetzt, ist sich der UBS-Experte sicher.
Verkaufsempfehlung auch für Stadler Rail-Aktie
Ähnlich verhalte es sich auch bei der Stadler Rail-Aktie, so cash weiter. Obwohl die Papiere des Schienenfahrzeugherstellers im Depot der UBS zu finden seien, hält Analyst Patrick Rafaisz an seiner Verkaufsempfehlung fest. Das 12-Monats-Kursziel liegt mit 25 Franken ebenfalls unter dem derzeitigen Kursniveau. Besonders brisant: Sowohl die UBS als auch die Credit Suisse waren 2019 massgeblich am Börsengang von Stadler Rail beteiligt.
Auch eigene Aktien ins Depot gewandert
Und auch ein weiterer SMI-Zugang sorgt laut cash für Aufsehen: Mit der Übernahme der Fondsanteile der Credit Suisse hält die UBS nun auch eine grössere Menge an eigenen Aktien. Demnach hält die Fondstochter der UBS nun 5,3 Prozent der Stimmen des eigenen Mutterkonzerns - und ist damit die grösste Einzelaktionärin. Aufgefallen war der Kauf durch Fondsmanager wohl nur, weil die Zukäufe über der Schwelle von drei Prozent lagen und damit meldepflichtig waren.
Europäisches BlackRock?
Laut cash erinnern die gestiegenen Unternehmensbeteiligungen durch die Absorptionsfusion an BlackRock. Das US-Unternehmen gilt als grösster Vermögensverwalter der Welt und bietet unter der Marke iShares selbst zahlreiche Fonds an. Im ersten Quartal 2024 verwaltete der Finanzdienstleister ein Vermögen in Höhe von 10,5 Billionen US-Dollar - so viel wie noch nie zuvor. Bei der UBS waren es zum Ende des vergangenen Jahresviertels zwar "nur" 5,848 Billionen US-Dollar, damit belegen die Zürcher aber den zweiten Platz und haben damit quasi den Status eines europäischen BlackRock inne.
Redaktion finanzen.ch
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