SLI
11.11.2024 11:30:36
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Aktien Schweiz: SMI erholt sich zum Wochenstart
Zürich (awp) - Nach den drei Verlustwochen in Folge geht es an der Schweizer Börse zum Start in die neue Woche erst einmal aufwärts. Mit einer kräftigen Gegenbewegung setzt sich der Leitindex SMI oberhalb der 11'900er-Marke fest, nachdem er am Freitag erstmals in diesem Monat noch unter 11'800 Punkten geschlossen hatte.
Von Marktstrategen heisst es einstimmig, dass das Geschehen auch in den kommenden Tagen und Wochen stark von der Politik bestimmt bleibe. In den USA etwa agiere der neu gewählte US-Präsident Donald Trump bereits so auf der politischen Bühne, als wäre er schon vereidigt. "Das kann schon jetzt zu Veränderungen führen, die sich in teilweise hektischen Kapitalbewegungen an den Märkten niederschlagen." Aber auch das Aus der deutschen Ampel-Regierung vergangene Woche habe eine ordentliche Portion Ungewissheit in die Märkte gebracht. Unklar sei nach wie vor, wann genau nun die Neuwahlen kommen könnten.
Der Schweizer Leitindex SMI gewinnt gegen 10.55 Uhr 1,06 Prozent hinzu auf 11'922,59 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, steigt um 1,18 Prozent auf 1965,25 und der breite SPI um 1,03 Prozent auf 15'892,95 Zähler. Im SLI gewinnen alle Titel bis auf Lindt&Sprüngli, Swisscom und Kühne+Nagel hinzu.
Besonders kräftig ziehen die Aktien der Swiss Re (+4,1% auf 123,25 Fr.) an. Damit notieren sie so hoch wie seit Sommer 2002 nicht mehr. Für Rückenwind sorgen die Experten der UBS, die die Aktien gleich um zwei Schritte auf "Buy" von "Sell" hochgestuft haben. Auch sie reagieren damit sehr positiv auf die Tatsache, dass der Rückversicherer vergangene Woche reinen Tisch gemacht und die Rückstellungen massiv erhöht hat. Das schmälert zwar den aktuellen Gewinn, bereitet dafür aber den Boden für zukünftig höhere Gewinne. Weitere Impulse erwarten Marktakteure nun vom Investorentag am 13. Dezember. Zuvor, nämlich am kommenden Donnerstag, wird noch der Quartalsbericht veröffentlicht.
Mit etwas Abstand folgen einige zyklische Werte wie Sika, Geberit oder auch VAT mit Kursgewinnen von bis zu 2,2 Prozent. Sie alle hatten in der vergangenen Woche zu den grösseren Verlieren unter den Blue Chips gehört.
Aber auch für Sandoz, Sonova oder Lonza geht es als Vertreter der Gesundheitsbranche mit Kursgewinnen von bis zu 1,9 Prozent aufwärts. Auch die beiden Pharma-Schwergewichte Rochen (+1,1%) und Novartis (+0,3%) gewinnen hinzu. Bei ihnen wird erwartet, dass die Wahl Trumps zum neuen US-Präsidenten nur wenig Einfluss auf die Gesundheitsbranche haben werde.
Auch der Uhrenhersteller Richemont (+1,1%) kann sich zum Wochenstart etwas von den deutlichen Abgaben (-6,6%) am Freitag im Zuge der Halbjahreszahlen erholen. Auch auf Wochensicht hielten die Titel mit einem Verlust von annähernd sechs Prozent die rote Laterne. Zahlreiche Analysten haben am Morgen nach den schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen zwar ihre Kursziele gesenkt, betonen aber die generell starke Stellung des Luxusgüterkonzerns.
Beim Branchenkollegen Swatch (+0,3%) fällt die Erholung von dem Vorwochenminus von knapp 10 Prozent unterdessen weniger dynamisch aus.
Gegen den Trend geben Lindt & Sprüngli (-0,1%) nach einem Medienbericht vom Wochenende nach. Der Goldhasen-Hersteller kann die rechtlichen Streitigkeiten in den USA offenbar noch nicht so bald ad acta legen. Lindt wollte eine Sammelklage von amerikanischen Konsumenten vor einem Gericht in New York stoppen lassen, hatte damit aber laut einem Artikel in der "NZZaS" keinen Erfolg.
Auch Kühne+Nagel (-0,1%) sind mittlerweile knapp im Minus zu finden. Die Aktien des Logistikers gehören in diesem Jahr mit einem Kursverlust von mehr als einem Viertel zu den grossen Verlieren unter den Blue Chips.
Im breiten Markt weiten Lem (-21%) nach schwachen Halbjahreszahlen ihre Abgaben im Verlauf des Vormittags immer weiter aus. Der Elektronikkomponenten-Hersteller hat nicht nur schwache Zahlen präsentiert, sondern auch die Mittelfristziele um zwei Jahre nach hinten verschoben.
Das Gegenstück bilden die Papiere von Relief (+10%), die nach Studiendaten gesucht sind. Orascom DH (+3,1%) profitieren von den Zahlen der ägyptischen Tochtergesellschaft, die im dritten Quartal 2024 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert hat.
hr/tv
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