SLI
10.10.2024 11:30:36
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Aktien Schweiz: SMI findet vor US-Preisdaten keine klare Richtung
Zürich (awp) - Ein paar Punkte rauf, ein paar Punkte runter - so verläuft der Handel am Donnerstagvormittag an der Schweizer Börse. Der Leitindex SMI tritt über weite Strecken mehr oder weniger auf der Stelle. Händler gehen davon aus, dass sich dies erst am Nachmittag ändern wird, wenn die neusten Preisdaten aus den USA veröffentlicht werden. Sie dürften die Erwartungen der Börsianer über den weiteren Zinspfad der US-Notenbank Fed massgeblich beeinflussen.
Nach dem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag ist die Spannung vor den heutigen Preisdaten nochmals gestiegen. Sollte vor allem die Kerninflation höher als erwartet ausfallen, dürften die Marktteilnehmer ihre Erwartungen an eine Zinssenkung des Fed im November weiter zurückschrauben, kommentiert ein Händler. Ein Szenario, das die aktuelle Goldlöckchen-Erzählung in Frage stellen und die Aktienmärkte verunsichern dürfte, sei dies. Die anhaltenden Sorgen über eine Eskalation im Nahen Osten und die Folgen des Hurrikans Milton in den USA sorgen ebenfalls für Zurückhaltung.
Der Schweizer Leitindex SMI bewegt sich gegen 10.55 Uhr mit -0,03 Prozent kaum von der Stelle bei 12'119,29 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verliert moderate 0,11 Prozent auf 1982,76 Punkte und der breite SPI fällt um 0,09 Prozent auf 16'154,14 Punkte. Im SLI geben 19 Titel nach und elf legen zu.
Givaudan (+0,5%) eröffneten am Morgen hierzulande die Berichtssaison. Der Aromen- und Riechstoffhersteller setzte das starke Wachstum des ersten Halbjahres auch im dritten Quartal fort. Mit einem organischen Umsatzwachstum von über 14 Prozent übertraf der Genfer Konzern die durchschnittlichen Analystenschätzungen deutlich. Nachdem die Aktie zunächst deutlich zulegen konnte, sind die Kursgewinne mittlerweile nicht zuletzt aufgrund von Gewinnmitnahmen etwas zusammengeschmolzen.
Die grössten Kursgewinne verzeichnen die Titel der Swiss Re (+1,9%) - trotz "Milton". Der Hurrikan fegt derzeit über den US-Bundesstaat Florida hinweg und richtet schwere Verwüstungen an. Das wird sich auch in den Bilanzen der grössten Rückversicherer Swiss Re und Munich Re niederschlagen. Das schlimmste Szenario dürfte aber nicht eintreten, ist am Markt mit einer gewissen Erleichterung zu hören. "Milton" habe die Richtung gewechselt und bewege sich vom Golf von Mexiko kommend rasch über den Sunshine State in Richtung Atlantik. Gleichzeitig habe er sich zu einem Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1 abgeschwächt.
Unter den grössten Gewinnern sind auch zahlreiche Vertreter aus der Gesundheitsbranche zu finden. Neben Straumann gewinnen Sandoz und Sonova bis zu 0,9 Prozent hinzu. Dass der Markt nicht deutlicher im Minus notiert, ist den beiden Pharmaschwergewichten Roche (+0,5%) und Novartis (+0,2%) zu verdanken.
Roche hat für das Begleitdiagnostikum Ventana CLDN18 zur Erkennung von Magen- und Speiseröhrenkrebs eine CE-Zertifizierung erhalten. Beim Branchenkollegen Novartis wiederum stellt die Wettbewerbskommission eine Untersuchung wegen des Vorwurfs des Patentmissbrauchs rund zwei Jahre nach deren Eröffnung ein. Die Ermittlungen hätten gezeigt, dass sich der Basler Pharmakonzern kartellrechtskonform verhalten habe, teilte die Behörde mit.
Mit -2,3 Prozent halten Sika dagegen die rote Laterne. Analystenkommentare belasten die Bauchemie-Spezialistin. Während die Bank of America das Rating senkt, sorgen sich die Experten der britischen Bank Barclays vorsichtig über die Geschäftsaussichten der Baubranche. Die erhoffte Volumenerholung speziell in Europa lasse auf sich warten, so der Tenor.
Kursverluste von mehr als einem Prozent weisen zudem noch Zykliker wie Kühne+Nagel, Adecco, Lonza oder VAT auf. Auch bei Adecco und VAT sorgen Analystenkommentare für Zurückhaltung.
Auf den hinteren Rängen geben Kuros (-5,9%) nach den 9-Monatszahlen nach. Nach einem Plus von 450 Prozent im bisherigen Jahresverlauf hätten die Zahlen nun zu Gewinnmitnahmen geführt, heisst es. Dagegen ist Kudelski (+3,0%) im IoT-Bereich eine Partnerschaft eingegangen, was gut ankommt.
hr/kw
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