Ausblick 2024 |
20.12.2023 22:19:00
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Börsenjahr 2024: Das haben kommt laut JPMorgan auf Anleger zu
Auch wenn das Börsenjahr 2023 von einigen Unsicherheiten geprägt war, ging es für die meisten Indizes auf Jahressicht doch bergauf. Für das neue Jahr auf dem Handelsparkett sind Experten der US-Grossbank JPMorgan jedoch deutlich zurückhaltender.
• Pessimistisches Kursziel für S&P 500
• Rezessionsgefahr besteht nach wie vor
Starkes Börsenjahr 2023 - trotz Unsicherheiten
Das Börsenjahr 2023 war vor allem von geopolitischen Unsicherheiten und dem Thema Leitzins geprägt. Während der fortwährende Krieg in der Ukraine die Anleger bereits das zweite Jahr in Folge belastete, gesellte sich mit dem Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel ein weiterer bewaffneter Konflikt zum Weltgeschehen hinzu. Aus geldpolitischer Sicht waren 2023 jedoch eindeutige Entspannungssignale zu erkennen. So pausierten sowohl die US-amerikanische Notenbank Fed als auch die Europäische Zentralbank ihre Zinsanhebungen zeitweise, für das neue Jahr hoffen Marktteilnehmer gar auf erste Senkungen des Zinsniveaus. Und so konnte der US-Index S&P 500, der die 500 grössten börsennotierten Unternehmen des Landes abbildet, auf Jahressicht deutlich zulegen - trotz einiger Belastungsfaktoren.
Drohende Herausforderungen für Aktienmarkt
Euphorische Erwartungen an das Börsenjahr 2024 bremste die US-amerikanische Grossbank JPMorgan in einer Analyse kürzlich jedoch aus. In einem Bericht, auf den unter anderem "Fox Business" verweist, warnen JPMorgan-Stratege Dubravko Lakos-Bujas und sein Team davor, dass auf den Aktienmarkt zahlreiche Herausforderungen zukommen werden. So erwarten die Experten des Geldhauses, dass die Aktienkurse 2024 geopolitischen Konflikten, einem ins Stocken geratenen US-Wirtschaftswachstum sowie der zügigen Erschöpfung der Ersparnisse von privaten Haushalten Tribut zollen müssen.
Schwacher Ausblick für S&P 500
Sollten die Notenbanker der Fed 2024 bereits an der Zinsschraube drehen, könnte dies den Markt etwas entlasten. "Ohne eine rasche Lockerung der Fed erwarten wir im nächsten Jahr ein schwierigeres makroökonomisches Umfeld für Aktien mit nachlassenden Verbrauchertrends zu einer Zeit, in der sich die Positionierung und Stimmung der Anleger grösstenteils umgekehrt haben", zitiert das Nachrichtenportal aus der Notiz der Banker. In diesem Szenario rechnen die Strategen damit, dass der S&P 500 bis zum Jahresende 2024 auf 4'200 Punkte abrutscht. Zuletzt bewegte sich das Börsenbarometer bei 4'740,56 Punkten (Schlusskurs vom 18. Dezember 2023). Damit sagen die JPMorgan-Experten dem Index ein Abwärtspotenzial von 11,4 Prozent voraus. Lakos-Bujas und seine Mitarbeiter stellen damit ein pessimistischeres Kursziel in Aussicht als ihre Branchenkollegen von Morgan Stanley, wie Fox Business berichtete. Die Analysten des Mitbewerbers sehen den S&P 500 bis zum Ende des neuen Jahres bei 4'500 Punkten.
Gewinnwachstum unter S&P 500-Unternehmen erwartet
Trotz des schwachen Ausblicks erwarten die Strategen von JPMorgan, dass die im S&P 500 enthaltenen Unternehmen ihre Gewinne 2024 steigern können. Der Einschätzung von Lakos-Bujas zufolge dürfte sich das Plus im neuen Jahr auf zwei bis drei Prozent belaufen, was einen durchschnittlichen Gewinn je Aktie von 225,00 US-Dollar bedeuten würde. Auch zeigen sich die Marktkenner jedoch deutlich weniger zuversichtlich als andere Analysten, wie die Nachrichtenagentur "Reuters" erklärte. Unter Berufung auf Daten der London Stock Exchange Group liegt die Konsensschätzung der Experten bei einem Gewinnwachstum in Höhe von 11,4 Prozent. Laut "Yahoo Finance" sei den Bankern zwar klar, dass andere Institute eine deutlich höhere Gewinnprognose abgegeben haben, diese Einschätzungen spiegeln jedoch einen "früheren Zyklus" wider, der nun aber überholt sei.
Rezession im Blick
Und auch wenn die Gewinne der S&P 500-Unternehmen demnach zulegen dürften, so bekommen die Firmen doch durchaus Gegenwind zu spüren, wie es im Bericht weiter heisst. "Im Gegensatz zu diesem robusten Ausblick erwarten wir ein geringeres sequenzielles Umsatzwachstum, keine Margenausweitung und eine geringere Durchführung von Rückkäufen", so die JPMorgan-Analysten laut Reuters. Auch eine Rezession sei noch immer nicht vom Tisch, sondern stelle "ein lebendiges Risiko für das nächste Jahr" dar, "auch wenn die Anleger diese Unsicherheit noch nicht konsequent über alle Regionen, Stile und Sektoren hinweg einpreisen".
Redaktion finanzen.ch
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