Wichtige Kennzahl |
18.09.2021 23:23:00
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Buffett-Indikator auf Rekordhoch: Steht nun bald ein Crash bevor?
Unter Anlegern gilt der Buffett-Indikator als Kennzahl, die Aufschluss über den derzeitigen Stand des Markts geben soll. Nun stieg der Wert auf ein Rekordhoch. Droht nun der Crash?
• Markt kurz vor Crash?
• Kritik an Kennzahl wird laut
Markttool Buffett-Indikator
Zahlreiche Anleger beobachten beim Investieren den Buffett-Indikator. Darunter versteht man den Wert der öffentlich gehandelten Aktien eines Landes geteilt durch dessen Bruttoinlandsprodukt. Im Optimalfall ist die Marktkapitalisierung des Landes nicht signifikant höher als die Wirtschaftsleistung. Andernfalls könnte dies auf eine Überbewertung am Markt hinweisen. Zu seinem Namen kam der Indikator, weil der CEO der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, Warren Buffett, diesen erstmals 2001 in einem Interview mit Carol Loomis von Fortune erwähnte - und dabei als "das wahrscheinlich beste einzelne Mass dafür, wo die Bewertungen des Aktienmarkts zu einem bestimmten Zeitpunkt stehen" bezeichnete. So habe der Indikator bereits in den 1990er Jahren - also bevor er Buffett überhaupt zugeschrieben wurde - eine Überbewertung erkannt. Kurz darauf platzte die Dotcom-Blase. Anschliessend erklärte das "Orakel von Omaha", dass die Kennzahl ein deutliches Warnsignal gewesen sei.
Anstieg auf Allzeithoch
Nachdem die Erholungsphase nach dem Corona-Crash im vergangenen Frühjahr auch den Indikator in die Höhe trieb, erreichte der Wert nun eine historische Höchstmarke: Global gesehen beträgt die Kennzahl aktuell 142 Prozent, womit die Marktkapitalisierung deutlich über dem weltweiten Bruttoinlandsprodukt liegt. Darauf machte der Wirtschaftsredakteur Holger Zschäpitz kürzlich auf seinem Twitter-Profil aufmerksam.
BOOM! Global stocks have gained another $1.6tn in mkt cap this week. Equities now worth $120.3tn, highest in history because the Fed aren't going to taper anytime soon after the weaker econ numbers. Global stock mkt cap now equals to 142% of world GDP an ATH as well. pic.twitter.com/rGDm0H9e73
- Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) September 5, 2021
"Die globalen Aktien haben diese Woche um weitere 1,6 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung zugelegt. Aktien sind jetzt 120,3 Billionen US-Dollar wert, der höchste Wert in der Geschichte, weil die Fed nach den schwächeren Wirtschaftszahlen nicht so bald die Zinsen senken wird", so der Autor. "Die globale Börsenkapitalisierung entspricht jetzt 142 Prozent des Welt-BIP, auch ein Allzeithoch." In den USA erreichte der Richtwert kürzlich sogar einen Anteil von 243 Prozent, wie der Datendienstleister "Current Market Valuation" berichtet. Bahnt sich also der nächste Crash an?
Doch keine zuverlässige Kennzahl?
Dennoch sollten sich Anleger nicht ausschliesslich auf die Kennzahl verlassen, die durch die Börsenlegende Bekanntheit erlangte. Wie Markets Insider schreibt, sei der Indikator nämlich nicht fehlerfrei. So vergleiche er den aktuellen Marktwert der Anteilsscheine mit der vergangenen Wirtschaftsleistung und sei damit keine zuverlässige Kennzahl. Auch die Tatsache, dass zahlreiche Landesregierungen im Zuge der Pandemie ihre Konjunkturprogramme ausgeweitet haben und zur Eindämmung des Virus ihre Volkswirtschaften reduziert haben, habe den Buffett-Indikator zuletzt künstlich in die Höhe getrieben. Auch The Motley Fool urteilt, dass die Aktienkurse deutlich zugelegt haben, während die Wirtschaft von zahlreichen Einschränkungen im Rahmen der Pandemie in Mitleidenschaft gezogen wurde. Damit sei der Buffett-Indikator in diesen Zeiten möglicherweise nicht mehr aktuell. Gegebenenfalls müsse hier also nachjustiert werden, wie das Portal fordert. Current Market Valuation bemängelt ausserdem, dass der Wert ausschliesslich Aktien berücksichtigt, nicht aber andere Anlageklassen. So müssten aber auch Anleihen, Immobilien und Rohstoffe einkalkuliert werden, um eine Aussage über den Markt treffen zu können.
Ob es also bald tatsächlich zum Crash kommt oder ob sich die Kennzahl doch nicht mehr als zuverlässiger Marktausblick verwenden lässt, bleibt zunächst also abzuwarten.
Redaktion finanzen.ch
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