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Flut neuer Anleger 24.04.2021 22:34:00

"Generation Investor" unter der Lupe: So ticken die Neulinge am Aktienmarkt

2021 hat eine Flut neuer Anleger die Börsen geentert. Einer Umfrage zufolge unterscheiden sie sich deutlich von den Investoren, die bereits länger am Finanzmarkt aktiv sind.

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• 15 Prozent der Anleger erst seit 2020 dabei
• Deutliche Unterschiede zu alteingesessenen Investoren
• Nicht nur Fokus auf schnelle Gewinne

In einer Umfrage nahm das Finanzdienstleistungsunternehmen Charles Schwab die neue Anlegergeneration unter die Lupe und fand heraus, dass sich diese in einem Punkt elementar von der Generation Investoren unterscheidet, die bereits vor 2020 Börseninvestments tätigten.

15 Prozent neue Investoren in 2020

Die Corona-Pandemie hat nicht nur die Weltwirtschaft empfindlich erschüttert, sondern auch an den Finanzmärkten deutliche Spuren hinterlassen. Nach einem deutlichen Absturz der Börsen im März 2020 folgte eine ungeahnte Erholungsrally, die nicht nur die Unternehmen auf neue Höhen trieb, die als Pandemie-Profiteure gelten, sondern auch vermeintlich totgeglaubten Unternehmen zu neuem Börsenglanz verhalf. Deutlich wurde dies Anfang 2021, als sich Privatinvestoren im Reddit-Forum r/WallStreetBets zum gemeinsamen Aktienkauf verabredeten und dabei insbesondere stark geshortete Titel ins Visier nahmen. Aktien wie GameStop wurden daraufhin innerhalb kürzester Zeit in neue Kurshöhen katapultiert. Hedgefonds, die bei diesen Werten auf fallende Kurse gesetzt hatten, gerieten zeitweise finanziell ins Trudeln.

Dass diese Entwicklungen möglich waren, dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass in den vergangenen Monaten - während der Corona-Pandemie - eine Flut neuer Anleger auf den Markt drängten. Wie Charles Schwab in seiner Umfrage unter 500 Anlegern feststellte, haben 15 Prozent der derzeit aktiven Privatanleger erstmals 2020 an der Börse investiert. Diese neue Welle von Investoren nennt Schwab "Generation Investor", die der Finanzdienstleister zudem mitverantwortlich für die positive Entwicklung an den Aktienmärkten seit dem Corona-Crashs vor gut einem Jahr macht. "Ein großer Teil dieses Wachstums ist Generation Investor zu verdanken - jener großen Anzahl von Menschen, die nicht durch ihre Geburtsjahre, sondern durch den Beginn ihrer Investitionsreise miteinander verbunden sind -, die jetzt auf dem Weg sind, Eigentümer zu werden und ihre finanziellen Ziele zu erreichen", erklärte Jonathan Craig, Senior Executive Vice President und Leiter Investor Services bei Charles Schwab.

Was die alte und neue Anlegergeneration voneinander unterscheidet

Das Durchschnittsalter der neuen Anlegergeneration liege bei 35 Jahren, während Investoren, die vor 2020 bereits an der Börse aktiv waren, im Durchschnitt 48 Jahre alt sind, stellte Charles Schwab in seiner Umfrage weiter fest. Zudem seien Vertreter der "Generation Investor" stärker von den Folgen der Pandemie betroffen. Demnach hätten 55 Prozent der Befragten während der Corona-Pandemie in den Aufbau eines Notfallfonds investiert, 53 Prozent gaben zudem an, dass sie sich eine zusätzliche Einkommensquelle erschließen wollten.

Der offensichtlichste Unterschied zwischen den beiden Anlegergenerationen liegt aber der Umfrage zufolge in ihrer Markteinschätzung. Demnach seien fast drei Viertel der "Generation Investor" zuversichtlich für den US-Aktienmarkt, unter den bereits länger aktiven Anlegern zeigen sich nur 63 Prozent so optimistisch. Mehr als die Hälfte der neuen Anleger gehe davon aus, dass der Aktienmarkt 2021 weiter wachse, unter Investoren die bereits vor 2020 aktiv an der Börse handelten, zeigten sich dagegen nur 44 Prozent so zuversichtlich.

Diese Entwicklungen zwinge die Finanzbranche allerdings auch zum Umdenken: "So aufregend es ist, diese neue Generation von Investoren zu sehen, hat die Branche jetzt einen Weckruf zum Handeln bekommen - um dieser Gruppe die Werkzeuge und Dienstleistungen zu bieten, die sie benötigen, um langfristig erfolgreich zu sein", sagte Craig weiter.

Risikoappetit wird kleiner

Die neue Investoren-Generation darauf zu reduzieren, dass sie ausschließlich auf schnelle, kurzfristige Gewinne aus seien, halten die Experten des Finanzdienstleister allerdings für falsch und werden durch Ergebnisse der Umfrage unterstützt: 30 Prozent der Investoren aus "Generation Investor" gaben nämlich an, sich mehr Zeit dafür nehmen zu wollen, ihre Portfolios zu verwalten - in der bereits länger aktiven Anlegergruppe haben dies nur 19 Prozent vor.

Nur 28 Prozent der neuen Anleger wolle 2021 weiter kurzfristige Anlagen tätigen, 2020 hatten noch 44 Prozent auf schnelle Gewinne spekuliert.

"Diese Gruppe besteht nicht nur aus kurzfristigen Risikoträgern. Sie möchten fundierte Entscheidungen treffen, die auf Bildung und professioneller Beratung beruhen", fasste Andrew D'Anna, Senior Vice President bei Retailkunden zusammen.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: leedsn / Shutterstock.com,albund / Shutterstock.com,Konstantin Ivshin / Shutterstock.com

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