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Halbierung 21.02.2024 18:03:00

Glencore-Aktie verliert: Drastischer Gewinnrückgang - Glencore sieht grosses Potenzial im Kupfergeschäft

Glencore-Aktie verliert: Drastischer Gewinnrückgang - Glencore sieht grosses Potenzial im Kupfergeschäft

Der Gewinn von Glencore hat sich angesichts sinkender Kohlepreise im vergangenen Jahr halbiert.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist 2023 auf 17,10 Milliarden US-Dollar von 34,06 Milliarden im Vorjahr gesunken, wie das umsatzstärkste Bergbauunternehmen der Welt mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 17,15 Milliarden Dollar prognostiziert.

Wie üblich stammte der Löwenanteil des bereinigten EBITDA aus den Industrieaktivitäten, es sank jedoch deutlich auf 13,2 Milliarden Dollar von 27,3 Milliarden. 2022 hatte Russlands Krieg in der Ukraine die Preise für fossile Brennstoffe auf historische Höchststände getrieben, so dass das Kohlegeschäft von Glencore damals allein 17,92 Milliarden Dollar zum operativen Gewinn beigesteuert hatte. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 7,97 Milliarden Dollar.

Der Rückgang spiegele insgesamt die niedrigeren durchschnittlichen Energiepreise wider, vor allem für Kohle, weniger das beispiellose Niveau aus dem Jahr 2022, so das im Rohstoffbergbau und -handel tätige Unternehmen.

Unterdessen sanken die bereinigten operativen Gewinne im Kupfergeschäft auf 3,95 Milliarden Dollar von 5,73 Milliarden, und im Zinkgeschäft von 1,48 Milliarden auf 995 Millionen Dollar. Das bereinigte EBITDA im Rohstoffhandel fiel von 6,8 Milliarden Dollar auf 3,9 Milliarden, auch dies eine Folge der Normalisierung auf den Energiemärkten.

Glencore sieht grosses Potenzial im Kupfergeschäft

Mit Blick in die Zukunft sieht Konzernchef Gary Nagle vor allem im Kupfergeschäft grosse Wachstumschancen.

Der Glencore-Chef rechnet aufgrund der anhaltenden Dekarbonisierung der Weltwirtschaft mit einer wachsenden Nachfrage nach Metallen, vor allem nach Kupfer, wie er am Mittwoch bei der Vorlage von Jahreszahlen an einer Telefonkonferenz erklärte. Der weltweite Bedarf an Kupfer nehme stark zu, während das Angebot abnehme. Konkurrenten hätten den Kupferabbau zum Teil gedrosselt und Minen geschlossen.

Die wachsende Kupfer-Nachfrage gepaart mit einem rückläufigen Angebot dürfte laut Nagle unweigerlich zu höheren Preisen führen. Davon will Glencore profitieren und so investiert der Konzern viel Geld in die Förderung des Metalls. Die Kupfer-Produktion von Glencore sei auf Wachstum ausgerichtet und von den bis 2026 geplanten Investitionen von jährlich rund 5,7 Milliarden US-Dollar werde rund die Hälfte ins Kupfergeschäft fliessen, hiess es.

Projekte in Argentinien

Glencore sieht etwa in Argentinien im Kupferabbau gute Voraussetzungen. Die argentinische Regierung um den neuen Präsidenten Javier Milei habe sich in Gesprächen äusserst unternehmerfreundlich präsentiert, sagte Nagle. Investiert wird in die Kupfer- und Goldmine Mara sowie in das Minenprojekt El Pachon. Aber auch in Peru, Chile und Kongo baut Glencore Kupfer im grossen Stil ab.

Der Konzern hat das Kupferportfolio 2023 um mehr als 5 Milliarden Tonnen an Ressourcen auf total 19,4 Milliarden erweitert. Auf der Gegenseite bleibt der Plan, aus der Kohleförderung auszusteigen. "Es ist unsere Absicht, das Geschäft mit Stahlkohle innert zweier Jahre abzustossen", sagte Nagle. Geplant ist, dass dies über eine Börsenkotierung geschieht. Das letzte Wort zum Vorgehen hätten aber die Aktionäre, hielt der Konzernchef fest.

Vergangenen November hatte Glencore nach monatelangen Verhandlungen und Überzeugungsarbeit eine Mehrheit des Stahlkohle-Geschäfts des kanadischen Bergbau-Unternehmens Teck übernommen. Dieses wird nun mit dem bestehenden eigenen Kohlegeschäft zusammengeführt. In London verlor die Glencore-Aktie letztlich 1,11 Prozent auf 3,86 Pfund.

BARCELONA (Dow Jones) / St. Helier/Baar (awp)

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Bildquelle: Glencore,360b / Shutterstock.com

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