10.04.2025 11:29:41
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Institute senken deutsche BIP-Prognose für 2025 auf 0,1 Prozent
Von Andreas Plecko
DOW JONES--Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nahezu stagnieren wird. In ihrem Frühjahrsgutachten prognostizieren die Institute für das laufende Jahr eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von lediglich 0,1 (bisher 0,8) Prozent. Für das Jahr 2026 erwarten die Institute einen Anstieg des BIP um 1,3 (1,3) Prozent. "Die geopolitischen Spannungen und die protektionistische Handelspolitik der USA verschärfen die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland", sagte Torsten Schmidt, Konjunkturchef des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. "Zusätzlich sehen sich deutsche Unternehmen einem verstärkten internationalen Wettbewerb ausgesetzt - vor allem aus China."
Kurzfristig belasteten die neue US-Zollpolitik und die wirtschaftspolitische Unsicherheit die Wirtschaft in Deutschland. Die Mittel aus den zusätzlichen Verschuldungsspielräumen dürften nach und nach expansiv wirken, drohten aber den privaten Konsum und private Investitionen zu verdrängen, warnen die Institute.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich spürbar verschlechtert, die Arbeitslosenquote sei von 5,0 Prozent auf 6,3 Prozent gestiegen. Für die kommenden Monate gehen die Institute davon aus, dass die Arbeitslosigkeit zunehmen wird. "Erst wenn sich die wirtschaftliche Situation im Verlauf des Jahres 2026 verbessert, ist wieder von einer sinkenden Arbeitslosigkeit auszugehen", hiess es.
Die Phase der Leitzinssenkungen dürfte demnächst zu Ende gehen. In den USA gefährdeten die höheren Zölle die Preisstabilität. Im Euroraum lasse eine expansivere Finanzpolitik die Kapitalmarktzinsen steigen, sodass der Leitzins mit 2,50 Prozent nicht mehr weit von seinem neutralen Niveau entfernt sei.
Deutschland leide nicht nur unter einer Konjunkturschwäche, sondern habe vor allem Strukturprobleme. Sie liessen sich nicht durch eine blosse Erhöhung der Staatsausgaben lösen und machten potenzialstärkende Reformen umso dringlicher. So brauche etwa das Sozialsystem Anpassungen an den demografischen Wandel, damit die Lohnnebenkosten nicht weiter stark steigen.
Am Frühjahrsgutachten 2025 haben mitgewirkt: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Ifo Institut in Kooperation mit dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo), Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel), das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Institut für Höhere Studien (IHS) Wien. Die Gemeinschaftsdiagnose wird zweimal im Jahr im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/brb
(END) Dow Jones Newswires
April 10, 2025 05:30 ET (09:30 GMT)
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