Corona-Wirktstoff |
30.12.2020 21:28:00
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Kursplus von 26'800 Prozent: So profitiert die Relief Therapeutics-Aktie vom Corona-Medikament RLF-100
RLF-100, Reliefs patentierte Version des Wirkstoffs Aviptadil, wurde erstmals im Jahr 2000 entwickelt. In der Corona-Pandemie wurde das Arzneimittel aber wieder entdeckt: Während bald die Ergebnisse der Phase-2b/3-Studie veröffentlicht werden sollen, wird das Medikament in den USA im Rahmen eines Härtefallprogramms bereits erfolgreich angewendet.
• Erfolgsquote von 72 Prozent in Härtefallprogramm
• Auch Anwendung abseits der Pandemie geplant
FDA-Rekrutierungsziel für RLF-100-Studie erreicht
Im Kampf gegen das Coronavirus haben der Pharmakonzern Relief Therapeutics und sein Partner NeuroRx Anfang Dezember einen ersten Erfolg verzeichnen können. Für die Phase-2b/3-Studie von RLF-100, einer patentierten Version des Medikaments Aviptadil, konnten die Unternehmen 165 Patienten rekrutieren. Zuvor wurde diese Zielvereinbarung mit der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA getroffen. Der Wirkstoff wird bei schweren Verläufen von COVID-19 eingesetzt, bei denen es bei Patienten zu Atemnot, Lungenschäden oder Entzündungen kommt, wie die Nachrichtenagentur awp berichtet. Dabei handelt es sich um die synthetische Form des natürlich im Körper vorkommenden vasoaktiven intestinalen Polypeptids (VIP), das sich vor allem in der Lunge befindet. Es setzt die Reaktion des Immunsystem zurück, wirkt gefäßerweiternd und aktiviert die Produktion von Tensiden in der Lunge, die den Sauerstofftransport über das Blut ermöglichen. Reliefs Patent RLF-100 wird bereits seit dem Jahr 2000 gegen Atemversagen und andere Lungenbeschwerden eingesetzt, wie "CNBC" berichtet. Zu Beginn des Jahres fanden Forscher von Relief heraus, dass das Medikament von COVID-19 angegriffene Zellen schützen kann. Durch die stark entzündungshemmende Wirkung des Mittels sollen Betroffene schnelle Heilungserfolge zeigen, wie etwa Röntgenaufnahmen des Brustraums gezeigt haben.
Anwendung besonders bei schweren Verläufen
Im Gespräch mit CNBC erklärte Relief-Vorstandvorsitzender Ram Selvaraju, dass erste Studienergebnisse in der ersten Januarhälfte 2021 zu erwarten seien. Im Unterschied zu anderen Medikamente habe man sich bei der Anwendung von RLF-100 besonders auf eine Patientengruppe fokussiert. "Wo sich andere auf Infizierte mit milden oder mäßigen Verläufen konzentrierten, haben wir genau geprüft, ob unser Medikament auch Schwererkrankten und Patienten im Endstadium helfen kann," so Selvaraju. Oftmals könne bei diesen Patienten aber keine Therapie angewendet werden, oder es ist keine Wirksamkeit zu beobachten - hier könne dann Aviptadil zum Einsatz kommen. Im Zuge eines Härtefallprogramms, welches die US-Behörde genehmigt hatte und das zusätzlich zur Studie läuft, wurde RLF-100 außerdem 90 COVID-Patienten in kritischem Zustand verabreicht. Vier Wochen nach der Behandlung hatten 72 Prozent der Erkrankten überlebt, zu schweren Nebenwirkungen sei es außerdem nicht gekommen.
Auch Anleger scheinen große Hoffnungen in das Pharmaunternehmen zu setzen - und schickten das Papier in diesem Jahr bereit um mehr als 26'800 Prozent nach oben. Der hohe prozentuale Anstieg ist auch Reliefs verhältnismäßig niedrigem Aktienpreis geschuldet, der aktuell 0,27 Schweizer Franken beträgt (Schlusskurs vom 30. Dezember 2020). Dennoch verhalf der Kurssprung dem Unternehmen, seine Marktkapitalisierung auf mehr als 1 Milliarde Franken zu steigern: Während Relief Therapeutics Ende Juli noch einen Börsenwert von weniger als 100 Millionen Franken aufwies, sind es aktuell bereits 1,19 Milliarden Franken.
Große Pläne für RLF-100 - auch über Pandemie hinaus
Laut Selvaraju stehe Relief Therapeutics außerdem mit der Operation Warp Speed, einer Vereinigung der US-Regierung, die die Forschung, Produktion und den Vertrieb von Medikamenten gegen COVID-19 vorantreiben soll, in Kontakt. So erwarte das Unternehmen nach einer erfolgreichen Phase-3-Studie, dass die Regierung das Medikament in großen Mengen bestellt, ähnlich wie es bei Remdesivir von Gilead und Bamlanivimab von Eli Lilly der Fall war. Von der Corona-Pandemie erhofft man sich außerdem einen generellen Fokus auf den Wirkstoff, so Selvaraju. Damit könnte deutlich werden, dass RLF-100 nicht nur gegen das Coronavirus, sondern auch bei anderen Krankheiten eingesetzt werden kann, die beispielsweise keinen viralen Ursprung haben. "COVID-19 ist wirklich die Spitze des Eisbergs", so der Vorstandsvorsitzende. "Wenn wir beweisen, dass dieses Medikament bei COVID-19-bezogener Atemnot funktioniert, dann erwarten wir, dass wir diese Ergebnisse nutzen können, um das Medikament weiter bei anderen Formen des akuten Atemnotsyndroms zu testen, die nichts mit COVID-19 zu tun haben." Von dieser Position könne Relief Therapeutics deutlich profitieren, da Medikamente, die ausschließlich gegen das Coronavirus eingesetzt werden, nach dem Ende der Pandemie obsolet werden könnten. "Wir glauben im Gegenteil, dass, sobald wir den therapeutischen Nutzen dieses Medikaments im Zusammenhang mit COVID-19 etabliert haben, unsere langfristige Vision hoffentlich darin besteht, dass dieses Medikament eine Art Routinemittel für Notaufnahmen und Intensivstationen und Krankenhäuser und Krankenhaussysteme überall wird."
Redaktion finanzen.ch
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