18.05.2017 18:49:52
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MÄRKTE EUROPA/Bedrängter Trump bringt Börsen aus dem Tritt
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Skandale um US-Präsident Donald Trump haben auch am Donnerstag die Börsen belastet. Zwar holten die Kurse am Nachmittag einen Teil ihrer Verluste wieder auf, alle größeren europäischen Handelsplätze schlossen jedoch im Minus. Das hielt sich beim Dax mit 0,3 Prozent auf 12.590 Punkte noch in Grenzen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,6 Prozent auf 3.562 Punkte. "Eine Amtsenthebung des US-Präsidenten wird immer offener diskutiert. Da ist es verständlich, wenn Investoren nach der jüngsten Aktien-Rally Kursgewinne einbuchen", sagte Analyst Ian Williams von Peel Hunt.
Der Druck auf Trump stieg. Die Ermittlungen zu Verbindungen zwischen Russland und dem Wahlkampfteam des Präsidenten gewannen an Dynamik. Das US-Justizministerium ernannte überraschend den früheren Chef der Bundespolizei FBI, Robert Mueller, zum Sonderermittler. Der Posten ist mit umfassenden Ermittlungsvollmachten ausgestattet und vor politischer Einflussnahme geschützt.
Stratege Chris Weston vom Broker IG Markets bezweifelt zwar, dass es tatsächlich zu einer Amtsenthebung Trumps kommt. Allerdings hätten dessen große Pläne wie der einer Steuersenkung "einen schweren Schlag bekommen". Es stelle sich zunehmend die Frage, ob der Präsident überhaupt noch bei einem seiner Versprechen "liefern" könne. Viele Fragen seien offen, es werde viel spekuliert und Investoren täten das, was sie in solchen Situationen stets tun: "Sie sichern ihre Portfolios ab", sagte Weston.
Risikoprämien im Anleihehandel steigen wieder Das belastete einerseits Aktien und sorgte andererseits für Käufe bei als sicher geltenden Anlagen. So stiegen zehnjährige Bundesanleihen vorübergehend auf den höchsten Kurs seit Ende April. Am Nachmittag gaben sie einen Großteil der Kursgewinne aber wieder ab. Im Londoner Handel mit Krediten stiegen die Preise für Absicherungen gegen Schuldnerausfälle kräftig. Die Feinunze Gold konnte dagegen nicht mehr zulegen. Nach hohen Kursgewinnen am Vortag verlor der Preis 0,3 Prozent auf 1.255 Dollar.
Der Dollar stand zum Euro nicht länger unter Druck. Hier nahmen Anleger Kursgewinne im Euro mit, nachdem dieser in den vergangenen vier Tagen von 1,0860 bis auf 1,1170 stark aufgewertet hatte. Im späten europäischen Devisengeschäft wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1130 Dollar bezahlt. Schwankend zeigte sich der Ölpreis: Ein Fass der Nordseesorte Brent verlor zunächst mehr als 2 Prozent auf 51,12 Dollar, um anschließend wieder um 0,7 Prozent auf 52,60 Dollar zu steigen.
An Europas Aktienmärkten wurden solche Titel und Sektoren verkauft, die als risikoreich gelten. So verlor der Bankensektor der Eurozone 1 Prozent und der konjunktursensible Automobilsektor 0,9 Prozent. BMW gaben 1,4 Prozent und VW 1,6 Prozent ab.
Vorsichtiger Ausblick latet auf Merck KGaA Merck-Aktien verloren 2,6 Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern hat im ersten Quartal mehr Umsatz und Gewinn erzielt als Analysten erwartet hatten. Analysten bemängelten jedoch die Ziele der Darmstädter für dieses Jahr als zu vorsichtig. Auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank bemühte sich diese um mehr Zuversicht. Das Jahr 2017 werde "ein weiteres Jahr des Umbaus, aber unter besseren Vorzeichen", sagte Vorstandschef John Cryan. Die Aktie schloss 0,3 Prozent leichter.
In London stiegen die Aktien von Burberry um 4,7 Prozent gegen die allgemeine Marktschwäche. Der Hersteller kostspieliger Trenchcoats und Handtaschen hatte im vergangenen Jahr fast 400 Millionen Pfund Gewinn gemacht und erhöhte die Dividende. Thomas Cook legten um 1,3 Prozent zu, nachdem der Reiseveranstalter von guten Buchungen für die Sommersaison berichtet hatte.
Fiat Chrysler gaben um 3,1 Prozent nach, zwischenzeitlich hatte der Verlust sogar 7 Prozent betragen. "Nach der EU-Kommission gibt es jetzt auch ernsthafte Kläger gegen Fiat", sagte ein Händler mit Verweis auf Berichte, wonach neben der EU-Kommission auch das US-Justizministerium Klagen wegen falscher Emissionswerte vorbereitet.
Danone und Anheuser Busch Inbev büßten jeweils rund 3 Prozent ein. Händler führten dies auf zum Teil einbrechende Währungen der Wachstumsregionen zurück. Der brasilianische Real rutschte zum Dollar auf den tiefsten Kurs seit Dezember ab und wertete mit dem politischen Skandal in Brasilien um 7 Prozent ab. Damit schmelzen dort auch die Erträge der Unternehmen. Die Schwellenländer sind für den Joghurt-Produzenten und den Bierbrauer wichtige Absatzregionen. Der Lebensmittelsektor verlor wegen der beiden Schwergewichte 1,4 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.562,22 -22,61 -0,6% +8,3% Stoxx-50 3.220,80 -24,26 -0,7% +7,0% Stoxx-600 389,19 -1,95 -0,5% +7,7% XETRA-DAX 12.590,06 -41,55 -0,3% +9,7% FTSE-100 London 7.436,42 -67,05 -0,9% +4,1% CAC-40 Paris 5.289,73 -28,15 -0,5% +8,8% AEX Amsterdam 524,52 -4,53 -0,9% +8,6% ATHEX-20 Athen 2.078,39 -16,35 -0,8% +19,4% BEL-20 Brüssel 3.906,04 -48,06 -1,2% +8,3% BUX Budapest 34.528,85 +382,36 +1,1% +7,9% OMXH-25 Helsinki 3.921,74 -18,82 -0,5% +6,6% ISE NAT. 30 Istanbul 117.075,80 -675,14 -0,6% +22,6% OMXC-20 Kopenhagen 974,40 +5,46 +0,6% +10,2% PSI 20 Lissabon 5.117,63 -43,74 -0,9% +8,4% IBEX-35 Madrid 10.684,90 -101,20 -0,9% +14,3% FTSE-MIB Mailand 21.299,26 +15,54 +0,1% +10,7% RTS Moskau 1.076,80 -27,50 -2,5% -6,6% OBX Oslo 642,21 -14,92 -2,3% +4,0% PX-GLOB Prag 1.324,48 -12,32 -0,9% +10,5% OMXS-30 Stockholm 1.615,27 -13,10 -0,8% +6,5% WIG-20 Warschau 2.295,14 -7,07 -0,3% +17,8% ATX Wien 3.092,26 -26,92 -0,9% +18,1% SMI Zürich 8.938,37 -63,23 -0,7% +8,7%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.35 Uhr Mi, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1131 +0,04% 1,1127 1,1143 +5,8% EUR/JPY 123,43 -0,43% 123,96 124,20 +0,4% EUR/CHF 1,0873 -0,49% 1,0927 1,0923 +1,5% EUR/GBP 0,8559 -0,46% 0,8599 1,1615 +0,4% USD/JPY 110,90 -0,45% 111,40 111,44 -5,1% GBP/USD 1,3004 +0,49% 1,2940 1,2942 +5,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,44 49,07 +0,8% 0,37 -12,5% Brent/ICE 52,64 52,21 +0,8% 0,43 -10,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.255,02 1.261,35 -0,5% -6,33 +9,0% Silber (Spot) 16,65 16,89 -1,4% -0,24 +4,6% Platin (Spot) 936,45 947,00 -1,1% -10,55 +3,6% Kupfer-Future 2,53 2,55 -0,6% -0,02 +0,5% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
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May 18, 2017 12:19 ET (16:19 GMT)
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