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27.09.2023 22:12:00
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NVIDIA, Microsoft & Co.: Milliardär Klaus-Michael Kühne vermeidet "technologisch anspruchsvolle" KI-Aktien - was er stattdessen kauft
Klaus-Michael Kühne war zeitweise der reichste Deutsche und profitierte mittels seines Unternehmens Kühne + Nagel enorm von den hohen Logistikpreisen während der coronabedingten Lieferkettenverzögerungen. In einem Interview gab er kürzlich Einblicke in seine Investmentstrategien.
• Kühne hält KI-Aktien für "technologisch zu anspruchsvoll" und kauft lieber Pharma-Aktien
• Kühne beklagt Übernahme der CS - hält die UBS aber für "bärenstark"
Klaus-Michael Kühne musste kürzlich die Position des reichsten Deutschen an LIDL-Gründer Hans Schwarz abgeben, besitzt aber laut "Forbes"-Informationen immer noch eine stattliche Summe von mehr als 30 Milliarden US-Dollar. Kühne ist in der deutschen Investmentlandschaft allseits bekannt, verfügt der gebürtige Hamburger doch nicht nur über eine Mehrheitsbeteiligung an dem an der Schweizer Börse kotierten Logistikkonzern Kühne + Nagel, dessen haftender Gesellschafter er bereits 1963 wurde. Vielmehr besitzt der 86-Jährige auch von anderen deutschen Konzern beträchtliche Anteile. So hält Kühne mittlerweile 30 Prozent der Hapag Lloyd-Anteile und 17,5 Prozent an der deutschen Airline Lufthansa.
Auch beim DAX-Mitglied Brenntag baute Kühne zuletzt seine Anteile aus; inzwischen hält der Milliardär mindestens zehn Prozent der Anteile des Chemieunternehmens und schloss weitere Zukäufe der Brenntag-Papiere nicht aus. Kürzlich kündigte Kühne ebenfalls eine Milliardeninvestition in die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), der Betreiberin des Hamburger Hafens, an, um den geplanten Deal der HHLA mit der Reederei MSC zu verhindern. Sein Plan zeigte jedoch keinen Erfolg, die Stadt Hamburg erteilte Kühne vorerst eine Absage.
Kühne meidet KI-Aktien - und will stattdessen im Pharma-Sektor zuschlagen
Der Löwenanteil von Kühnes Vermögen steckt somit hauptsächlich in deutschen Unternehmensaktien, wohingegen der Hamburger Unternehmer, der inzwischen im Schweizer Kanton Schwyz lebt, weder in ausländische Anteilsscheine noch in Tech-Unternehmen bedeutsame Summen investiert. In einem kürzlich veröffentlichten "FAZ"-Interview betont Kühne denn auch seine Vorsicht vor den zuletzt stark gelaufenen Tech-Aktien à la NVIDIA oder Microsoft. Er wolle nicht in den Bereich der Künstlichen Intelligenz investieren, da dieser ihm "technologisch zu anspruchsvoll" sei. Kühne gab zu, sich mit diesem Sektor nicht sonderlich gut auszukennen, weshalb er die Zukunftschancen der in dem KI-Bereich tätigen Unternehmen nicht einschätzen könne.
Stattdessen interessiert sich Kühne für Aktienengagements im medizinisch-pharmazeutischen sowie chemischen Sektor. Hier sieht der Logistik-Mogul unverändert gute Aussichten, wovon nicht zuletzt auch seine Zukäufe bei dem Chemikalienhändler Brenntag zeugen. Mittels diverser neuer Beteiligungen im Pharma- und Chemiesektor - und nicht im KI-Bereich - wolle Kühne das Portfolio seiner Holding, das weiterhin stark von Logistik- und Verkehrsunternehmen dominiert wird, diversifizieren.
Kühne kritisiert CS-Übernahme durch UBS
Im Rahmen des FAZ-Interviews äusserte sich Kühne auch zur Notübernahme der Credit Suisse (CS) durch ihre einstige Rivalin UBS. Der Milliardär zeigt sich unzufrieden über die "Verschleuderung" der CS und habe sich deshalb bei der UBS über die vermeintlich günstige Übernahme beschwert. Er selbst habe durch den Zusammenbruch der CS ein Vermögen in Höhe von etwa 1,25 Millionen Franken verloren. Durch den Kollaps der CS sei man "hellhörig" geworden in Bezug auf die "Stabilität der Banken". Dennoch rechnet er für den Schweizer Bankensektor künftig nicht mit grösseren Turbulenzen - im Gegenteil: "Jetzt gibt es mit der UBS nur noch eine Grossbank, und die ist bärenstark", meint Kühne.
Weniger stark schätzt Kühne indes die gegenwärtige deutsche Wirtschaftsleistung ein, betont aber zugleich, dass Kühne + Nagel als international operierender Logistikkonzern weniger stark unter der hiesigen Konjunkturflaute leide als viele andere deutsche Unternehmen.
Redaktion finanzen.ch
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