Trotz Wirtschaftssorgen |
28.01.2025 17:54:00
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SAP-Aktie zieht an: SAP überrascht mit starker Performance - Gewinn steigt deutlich
Europas grösster Softwarehersteller SAP hat auch im Schlussquartal vom Umstieg seiner Kunden auf Cloudsoftware profitiert.
Das Papier kletterte auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schluss um 1,1 Prozent und dürfte damit die seit Jahresbeginn aufgelaufenen Kursgewinne ausbauen. Analyst Toby Ogg von JPMorgan sprach von erneut starken Resultaten, welche die Markterwartungen weiter steigen lassen sollten. Das Wachstum des Cloudvertragsbestands sei beeindruckend.
Im vierten Quartal - dem saisonal wichtigsten bei SAP - konnte der Konzern bei Cloudprogrammen weiter stark zulegen. Er profitierte beim operativen Ergebnis von den ertragreichen Lizenzerlösen, die nicht so stark zurückgingen wie gedacht. Bereinigt und vor Zinsen und Steuern stieg das Ergebnis im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro und schlug damit die Erwartungen von Fachleuten.
Der Umsatz kletterte um 11 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Die Walldorfer verzeichneten dabei vor allem bei den Aboverträgen für ihre Kernsoftware erneut einen starken Anstieg. "Kein grosser Wettbewerber wächst so stark wie SAP", sagte Vorstandschef Christian Klein in einer Analystenkonferenz. Im vierten Quartal hätten zudem mehr als die Hälfte der Vertragsabschlüsse Anwendungsszenarien rund um Künstliche Intelligenz (KI) enthalten. "Aufgrund unserer starken Position bei Daten und Unternehmens-KI sind wir zuversichtlich, dass wir unser Umsatzwachstum bis zum Jahr 2027 beschleunigen werden."
Mit Lizenzsoftware und Cloudverträgen zusammengenommen peilt Klein für 2025 ein Umsatzplus von 11 bis 13 Prozent an. Die Cloudsoftware allein soll dabei das Wachstum liefern und um 26 bis 28 Prozent zulegen. Die neuen Ziele hatten Fachleute in etwa so auf dem Zettel - SAP hatte bereits seit einiger Zeit Mittelfristziele für das Jahr 2025. Die konkreten Ziele für 2025 liegen teils leicht über den alten Mittelfristzielen - allerdings liegen ihnen auch etwas günstigere Wechselkurse zugrunde.
Im Gesamtjahr konnte SAP den Umsatz aus dem fortgeführten Geschäft um 10 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro ausbauen. Unter dem Strich blieben mit 3,15 Milliarden Euro aber nur rund die Hälfte des Gewinns aus dem Vorjahr übrig. Für den Abbau von Stellen hatte SAP 2024 gut 3,1 Milliarden Euro an Einmalkosten aufgewendet.
SAP wollte bis zu 10.000 Stellen abbauen und die Belegschaft damit unter anderem stärker auf KI-Programme ausrichten. Ziel waren aber auch klare Kosteneinsparungen von rund 700 Millionen Euro in diesem Jahr, unter anderem durch den Weggang von teuren älteren Beschäftigten vor allem auch in Deutschland. Am Ende des Jahres waren es mit 109.121 Mitarbeitenden aber sogar rund 1.500 mehr als ein Jahr zuvor. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland seien erst am Stichtag 1. Januar aus dem Unternehmen ausgeschieden, erklärte Finanzchef Dominik Asam. Zudem seien mit dem Zukauf von Walkme auch neue Beschäftigte hinzugekommen.
Im neuen Jahr würden noch einmal Auszahlungen von rund 700 Millionen Euro im Zuge des Umbaus anfallen, sagte Asam. Im vergangenen Jahr waren es bereits 2,5 Milliarden Euro gewesen. Ziel sei es, das Programm zügig abzuschliessen, sagte der Manager. Inklusive der fälligen Auszahlungen erwartet der Konzern 2025 einen Zufluss freier Finanzmittel von rund 8 Milliarden Euro.
SAP-Chef Klein hat seit Jahren den Fokus klar auf Cloudprogramme gelegt, auch bei der Kernsoftware S4 Hana zur Unternehmenssteuerung. Die wiederkehrenden Aboerlöse für die Software zur Miete sollen durch höhere Kundenbindung über die Zeit mehr Geschäft und mehr Gewinn liefern als die für sich genommen teureren und damit profitableren Einmalverkäufe von Softwarelizenzen.
SAP hat im Vertrieb die Weichen für Cloudsoftware gestellt und ein Auslaufen der herkömmlichen Wartungsverträge für Lizenzsoftware angekündigt. Nach und nach steigen viele Kunden nun um, durch Investitionen und technische Umstellungen sind die Cloudangebote mittlerweile auch lukrativer als noch vor einigen Jahren. Der Auftragsbestand der Cloudverträge auf Sicht von 12 Monaten legte zum Ende 2024 auf 18,1 Milliarden Euro zu, das war um Währungseffekte bereinigt 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In diesem Jahr dürfte das Wachstum laut Finanzchef Asam aufgrund von Basiseffekten etwas niedriger ausfallen, aber nicht deutlich abfallen.
Die Aussicht auf länger andauerndes, hohes Wachstum gepaart mit anziehenden Gewinnen beschert der SAP-Aktie einen schon länger währenden Rekordlauf. Mittlerweile hat SAP beim Börsenwert die Marke von 300 Milliarden Euro überstiegen und ist mit 320 Milliarden Euro rund doppelt so viel wert wie die Nummer Zwei im Leitindex, der Industriekonzern Siemens .
SAP baut zudem den Vorstand mit dem Manager Sebastian Steinhäuser (39) aus. Er soll sich im neu geschaffenen Ressort Strategy & Operations um die Unternehmensstrategie und die Vereinfachung von Abläufen kümmern. Vorstand Thomas Saueressig, der bei den Kunden für eine reibungslose Umstellung auf Cloudprodukte sorgen soll, erhält eine Vertragsverlängerung bis 2028.
Unterhalb des Vorstands etabliert SAP einen sogenannten Erweiterten Vorstand - in ihm sollen Managerinnen und Manager unter anderem für Marketing, Technologie und Vertrieb verantwortlich sein. Im vergangenen Jahr hatten mit dem ehemaligen Technikvorstand Jürgen Müller, der Marketingchefin Julia White und dem Vertriebsvorstand Scott Russell gleich mehrere Vorstände den Konzern verlassen.
SAP-Management nach Deepseek zuversichtlich für KI-Infrastrukturkosten
Die Nachrichten über das chinesische KI-Modell Deepseek haben nach Aussage von SAP-Vorstandschef Christian Klein gezeigt, dass KI-Infrastruktur skaliert werden wird. "Das ist sehr wichtig, denn ohne diese Infrastruktur lassen sich keine generativen KI-Modelle nutzen", sagte er auf der Bilanzpressekonferenz des Konzerns. "Immer mehr Anbieter steigen in den Markt ein und es wird nicht nur ein KI-Modell geben". Er sprach von "guten Nachrichten" für SAP.
Deepseek hatte an den Märkten am Montag für Verwerfungen gesorgt, nachdem das chinesische Unternehmen mitgeteilt hatte, dass es kostengünstiger als die US-Konkurrenz ein KI-Modell entwickelt hat, das sich mit den grossen Rivalen messen kann. Das warf die Frage darüber aus, inwiefern massive Summen für die Ausrüstung von Nvidia und anderen erforderlich sind, um KI-Modelle zu trainieren.
"Alles, was die Kosten nach unten bringt, ist hilfreich", sagte SAP-Finanzvorstand Dominik Asam im Gespräch mit Dow Jones Newswires auf die Frage nach Deepseek. Um bei SAP zum Einsatz zu kommen, müsse ein KI-Modell aber bestimmte Anforderungen erfüllen. Für eine Business-Anwendung müsse es Probleme lösen und zum Wachstum beitragen können. Zudem müsse die Technologie verlässlich und verantwortlich sein, da SAP bestimmte Datenschutzanforderungen erfüllen müsse. "Das könnte bei chinesischen Produkten ein bisschen schwierig sein", sagte Asam.
"Wir müssen noch untersuchen, wie dies gewährleistet werden könnte, wenn wir unsere Lösungen auf eine Plattform aus China stellen", so Asam. "Aber wenn sie uns zeigen können, dass wir uns darüber keine Sorgen machen müssen und die Due Diligence überstehen, können wir diese Modelle auch nutzen."
Nach zehn Kursrekorden der SAP-Aktien allein im neuen Börsenjahr - inklusive einem an diesem Dienstag - haben Investoren "Kasse" gemacht. Mit dem Start des XETRA-Handels stiegen die Papiere des DAX-Schwergewichts zunächst auf die neue Bestmarke von fast 270 Euro.
Zwischenzeitlich ging es für das Papier auf rotes Terrain - der Abwärtsdruck verflüchtigte sich jedoch schnell wieder. Zur Schlussglocke gewann die SAP-Aktie 0,46 Prozent auf 262,60 Euro.
WALLDORF awp international und DOW JONES
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