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360° Finanzen 24.06.2025 08:35:47

So überwindest du FOMO und FUD im Krypto-Handel

Kolumne

So überwindest du FOMO und FUD im Krypto-Handel

Rund 80 Prozent der Krypto-Investoren lassen sich bei ihren Krypto-Kaufentscheidungen gerade in schwankenden Phasen durch Emotionen wie FOMO oder FUD beeinflussen, so das Ergebnis einer Bitget-Kundenumfrage.

Verständlich, denn in kaum einem Markt wirken Emotionen so unmittelbar wie im Krypto-Handel. Die Befürchtung, etwas zu verpassen oder der Drang zum Herdentrieb führen nicht selten zu überstürzten Entscheidungen - dabei lassen sie sich gezielt erkennen und kontrollieren.

Die klassische Wirtschaftstheorie stellt Investoren als rationale Entscheider dar - als Menschen, die auf Basis von Fakten und Daten handeln, frei von emotionalem Einfluss. Doch die Realität im Finanzmarkt ist eine andere. Gerade bei dem starken Hoch und den Tiefs im Krypto-Sektor zeigen sich Emotionen als treibende Kraft hinter vielen Anlageentscheidungen - oft auf Kosten der Rationalität.

Die Auseinandersetzung mit der Psychologie des Tradings gewinnt im Kontext schwankender Märkte zunehmend an Bedeutung. Aspekte wie Denkweise, Risikowahrnehmung und Entscheidungsverhalten prägen massgeblich das Handeln von Investorinnen und Investoren. Zwei der häufigsten emotionalen Fallen - FOMO ("Fear of Missing Out") und FUD ("Fear, Uncertainty and Doubt") - stehen im Zentrum dieses Beitrags. Er erläutert, wie diese Mechanismen wirken und welche Strategien helfen können, ihnen bewusst entgegenzuwirken.

Emotionale Auslöser: FOMO, FUD und Herdentrieb

FOMO beschreibt die Angst, eine potenziell lukrative Gelegenheit zu verpassen - meist ausgelöst durch das Gefühl, dass andere bereits profitieren. Im Krypto-Markt tritt FOMO häufig auf, wenn neue Projekte rasant an Wert gewinnen. Die Folge sind oft überstürzte Investitionen ohne ausreichende Risikoabwägung, nicht selten verstärkt durch gezielte Marketingkampagnen oder Gruppendynamiken. Doch fehlgeleitetes Verhalten kann zu ineffizienter Kapitalverwendung oder spürbaren Verlusten führen.

FUD steht für gezielte Verunsicherung durch negative oder irreführende Informationen. Während FOMO zu übereiltem Handeln verleitet, wirkt FUD hemmend - Vertrauen wird geschwächt, selbst gegenüber Projekten mit intakten Fundamentaldaten. Entscheidungen, die aus Angst getroffen werden, erfolgen häufig zu ungünstigen Zeitpunkten, etwa bei Tiefständen.

Die Wirkung beider Phänomene wird durch den Herdentrieb verstärkt. Anleger orientieren sich oft am Verhalten anderer - insbesondere in extremen Marktphasen. Diese soziale Dynamik kann objektive Einschätzungen verdrängen und rationales Handeln erschweren.

Der rationale Schutzschild: Strategien gegen FOMO & FUD

1. DYOR - Die Grundlage fundierter Entscheidungen

Ein zentrales Prinzip für Anleger im Krypto-Markt lautet: DYOR ("Do Your Own Research"). Gemeint ist die unabhängige Recherche - abseits von Hype und Gerüchten - auf Basis verlässlicher und überprüfbarer Informationen.

Der Einstieg beginnt idealerweise mit den offiziellen Quellen eines Projekts: Website, Whitepaper, Roadmap und Social-Media-Kanäle. Ergänzend lohnt sich der Blick auf fundierte Analysen von anerkannten Branchenexperten. Konten mit hohem Ansehen in der Community liefern häufig belastbare Einschätzungen. Wichtig ist dabei eine kritische Bewertung aller Aussagen - insbesondere bei übertriebenen Versprechen. Informationen sollten immer durch mehrere Quellen überprüft und mit offiziellen Angaben abgeglichen werden.

Auch der persönliche Austausch kann wertvolle Perspektiven eröffnen. Fachkonferenzen und Meet-ups bieten gute Gelegenheiten zum Aufbau eines stabilen Informationsnetzwerks - selbst mit begrenztem Budget. Zur vertieften Analyse eignen sich spezialisierte Plattformen wie Glassnode oder CoinMetrics. Sie bieten Zugang zu On-Chain-Daten und ermöglichen detaillierte Einblicke in Blockchain-Aktivitäten. Zusätzlich veröffentlichen einige Handelsplattformen regelmässig Marktanalysen, die zur Orientierung beitragen können.

Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss sozialer Medien auf die Marktstimmung - insbesondere auf Plattformen wie Twitter oder Reddit. Eine gezielte Stimmungsanalyse kann helfen, Trends frühzeitig zu erkennen und Marktbewegungen besser einzuordnen.

2. Marktstimmungsanalyse - ein Schutzschild gegen Information Overload

Die Analyse der Marktstimmung bietet eine wertvolle Möglichkeit, kollektive Emotionen mit Abstand zu betrachten - und eigene Impulse wie FOMO besser einzuordnen. Statt sich von der Dynamik des Marktes mitreissen zu lassen, hilft sie, Stimmungen systematisch zu erfassen.

Ein zentraler Indikator ist der "Fear & Greed Index", der anhand von Faktoren wie Volatilität, Handelsvolumen, Social-Media-Aktivität und Suchtrends das Verhältnis von Angst und Gier auf einer Skala von 0 bis 100 misst. Einige Versionen konzentrieren sich auf Bitcoin (z. B. alternative.me), andere - wie CoinStats oder CFGI.io - erfassen das Sentiment für den Gesamtmarkt. Extreme Angst geht häufig mit erhöhter Vorsicht oder Inaktivität einher, während starke Gier oft euphorische Marktphasen begleitet - etwa die Bullenmärkte 2017 und 2021 oder den DeFi-Sommer 2020. Werte im neutralen Bereich deuten auf zurückhaltende Marktaktivität hin.

Ergänzend kann der "Bull & Bear Index" von Augmento herangezogen werden. Er analysiert die Tonalität von Social-Media-Posts, um optimistische oder pessimistische Tendenzen zu erkennen.

Auch psychologische Kursmarken - etwa 90.000 oder 100.000 US-Dollar bei Bitcoin - wirken als emotionale Anker. Rund um diese Schwellenwerte steigen Handelsvolumina oft deutlich, was ihre Funktion als Unterstützungs- oder Widerstandsbereiche verstärkt.

3. Impulsverhalten widerstehen - die Stärke eines Plans

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiches Investieren ist das Erarbeiten einer klaren Strategie - und vor allem: sich auch daran zu halten. Den Markt zu verlassen, weil es der eigene Plan vorgibt - und nicht, weil Panik herrscht - fällt vielen schwer. Entscheidend ist, sich nicht von kurzfristigen Schwankungen vom Kurs abbringen zu lassen.

Wer zu einer vorschnellen, unüberlegten Entscheidung neigt - etwa weil ein gehyptes Asset verlockend erscheint - sollte sich stets daran erinnern: Nicht die Bahn der klar definierten Strategie verlassen, nur weil ein anderer Wert vermeintlich schneller wächst. Und wenn reisserische Schlagzeilen den baldigen Untergang prophezeien, an die fundierte Analyse denken, die Ihre Entscheidung gestützt hat.

Das bedeutet nicht, dass man unflexibel bleiben sollte. Natürlich darf und soll eine Strategie angepasst werden, wenn sich die Marktlage grundlegend verändert. Doch diese Anpassung sollte aus eigener, sorgfältiger Analyse hervorgehen - und nicht als emotionale Reaktion auf FOMO oder FUD erfolgen.

Von Vugar Usi Zade, COO Bitget

In 360° Finanzen liefern Experten und Expertinnen jeden Monat klare Strategien für eine zukunftssichere Geldanlage. Sie analysieren die Märkte, ordnen ESG-Entwicklungen ein und geben praxisnahe Tipps zur optimalen Portfolioallokation und zum Vorsorgesparen.

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Bildquelle: Bitget
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