Aufwärtstrend |
11.02.2022 23:54:00
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Stifel-Analyst: Diese Schweizer Aktien haben Potenzial - und diese nicht
Nach Wochen mit hoher Volatilität am Aktienmarkt sieht Alexander Koller, Analyst bei Stifel, eine Rückkehr zu einer gewissen Stabilität. Angesichts dessen rät er zu selektiven Zukäufen.
• 2021 war gutes Jahr für Schweizer Firmen
• Empfehlung zu selektiven Zukäufen
Alexander Koller, Direktor und Sell-Side-Analyst bei der US-Investmentbank Stifel in Zürich, hält trotz der Unsicherheiten weltweit den Aufwärtstrend insgesamt noch immer für intakt. Doch weil er auch Risiken sieht, wie beispielsweise die angespannte Lage bei den Lieferketten oder die Null-COVID-Politik Pekings, setzt er auf selektive Zukäufe, verriet er in einem "cash"-Interview.
Kaufchancen bei Schweizer Aktien
2021 war laut Alexander Koller ein hervorragendes Jahr für Schweizer Unternehmen - insbesondere dank ihrer oftmals starken Nischenmarktpositionierung. Positiv hob der Stifel-Analyst insbesondere Unternehmen hervor, die sich auf einem strukturellen Wachstumspfad befinden, weil die Coronakrise für sie wie ein positiver Katalysator wirke.
So profitiere etwa das Technologieunternehmen Comet, das sich auf den wachstumsstarken Halbleiter- und Elektronikmarkt ausgerichtet hat, von der erhöhten Nachfrage nach Computerchips. Bei Stifel gehe man nicht davon aus, dass diese Nachfrage abreisst. Daneben hätten auch Zykliker wie der Maschinenbauer Rieter überzeugt.
Positiv gestimmt ist Koller zudem für INTERROLL, hier erwartet er in den kommenden zwei bis vier Jahren - unter anderem dank Aufhol-Effekten für Lagerlösungen - ein enormes Top-Line-Wachstum. Darüber hinaus sei der Lagerlogistikspezialist bei der Technologie Marktführer und die Eintrittsbarrieren für allfällige neue Konkurrenz seien sehr hoch. Ebenfalls durch seine Marktführerschaft zeichne sich Geberit aus. Der Sanitärtechnikkonzern verfüge zudem über ein hohes Alleinstellungsmerkmal.
Zu Kollers Favoriten unter den Schweizer Unternehmen zählt ausserdem EMS CHEMIE, die hervorragend geführt würden und sich durch eine hohe Kostendisziplin auszeichneten. Besonders positiv sei aber, dass für die Automobilindustrie - die wichtigste Kundengruppe von EMS - für das zweite und dritte Quartal ein zweistelliges, globales Produktionswachstum erwartet wird, wovon auch der Spezialchemiekonzern profitieren dürfte.
Vorsicht geboten bei diesen Schweizer Aktien
Doch neben den genannten Schweizer Aktien, die positiv hervorstechen, gibt es auch solche, von denen Anleger nach Meinung von Alexander Koller die Finger lassen sollten. Dazu zählen in erster Linie die "Problemkinder" Credit Suisse und Ascom, welche ihrem Ruf wieder einmal gerecht geworden seien. Während die Grossbank einfach nicht zur Ruhe kommt und sich erneut an einem Neuanfang versuche, enttäuschte der Technologiekonzern nicht nur mit seiner Profitabilitätsentwicklung sondern überraschte darüber hinaus noch mit einem Führungswechsel.
Zurückhaltend zeigte sich der Stifel-Analyst zudem bei Novartis und Roche, weil die Pharmariesen beim Umsatzwachstum nicht mehr an das Vorkrisenniveau anknüpfen können, sowie bei der Versicherungsbranche, die stark von der Zinsentwicklung abhängig sei.
Darauf gilt es zu achten
"Generell lassen wir die Finger von Unternehmen, die nicht über ein Alleinstellungsmerkmal verfügen. Markteintrittsbarrieren erachten wir als sehr wichtig", so der allgemeine Tipp des Experten zum Ende des Interviews.
Redaktion finanzen.ch
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