Blick auf Q4 |
10.10.2024 23:47:00
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Stifel-Experte warnt: US-Markt könnte kräftig einbrechen
Laut Stifel-Chefstratege Barry Bannister sollten Anleger im vierten Quartal Vorsicht walten lassen.
• Verlangsamung am Arbeitsmarkt
• Inflationsdruck bleibt hoch
Im Rahmen eines Interviews mit CNBC rät Stifel-Chefstratege Barry Bannister Anlegern, Vorsicht im vierten Quartal walten zu lassen. Grund dafür seien Anzeichen einer Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt sowie die Gefahr einer anhaltend hohen Inflation. Diese beiden Faktoren könnten laut seiner Prognose zu einem Rückgang von bis zu 10 Prozent beim S&P 500 führen: "Alles in allem ist die Konjunktur rückläufig, vor allem was den Arbeitsmarkt betrifft. Es gibt viele Optionen und der Markt ist teuer. Daher raten wir für das späte dritte und vierte Quartal auf jeden Fall zur Vorsicht", erklärt er gegenüber CNBC.
Arbeitsmarkt zeigt Schwäche
Die Verlangsamung am Arbeitsmarkt sei bereits spürbar und habe das Interesse der Anleger geweckt, die nach weiteren Anzeichen wirtschaftlicher Schwäche Ausschau halten, so Bannister. So gaben 18 Prozent der US-Verbraucher im Rahmen einer Umfrage des Conference Board an, dass es im September schwierig gewesen sei, einen Job zu finden - im Vormonat waren es lediglich 17 Prozent gewesen, die diese Angabe machten. Darüber hinaus verzeichneten US-Unternehmen eine regelrechte Entlassungswelle im August: So berichtet Challenger, Gray & Christmas von über 75'000 Stellenstreichungen - ein Anstieg von 195 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Inflationsdruck bleibt hoch
Zusätzlich zu den Problemen auf dem Arbeitsmarkt könne auch der Inflationsdruck weiter anhalten, so Bannister. Folglich könnte dies die Erwartungen des Marktes an deutliche Zinssenkungen erschweren. Viele Investoren gehen davon aus, dass die Zinssätze bis Mitte nächsten Jahres auf 3 Prozent oder darunter sinken könnten, wie aus dem CME FedWatch-Tool hervorgeht. Bannister hält dies jedoch für unwahrscheinlich, ohne dass es zu einer deutlichen Abschwächung der Wirtschaft käme, was ebenfalls negative Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben könnte: "Wenn es nicht zu einer Verlangsamung kommt und wir weiterhin die begrenzten Ressourcen nutzen, die uns zur Verfügung stehen, dann wird es am Ende kein Landing-Szenario geben, in dem die Zinsen und Renditen nicht dramatisch sinken sollten", zitiert ihn Yahoo Finance.
Optimistische Anlegerstimmung könnte trügerisch sein
Bannister äussert zudem Bedenken, dass die aktuelle optimistische Stimmung der Investoren möglicherweise nicht gerechtfertigt sei, da die Aktienkurse nahe an ihren Allzeithochs liegen. "Ich habe kein Problem mit der Einschätzung, dass die Fed im Jahr 2024 gemässigter sein wird. Das, was die Leute für 2025 erwarten, ist bereits eingepreist, ebenso wie der Zuwachs des S&P 500 von 31% gegenüber dem Vorjahr. Alles fühlt sich einfach sehr schäumend an", warnt er in diesem Zusammenhang. Insgesamt dürften Anleger die Entwicklungen am Arbeitsmarkt und die Inflationsdynamik genau beobachten, da beide Faktoren massgeblichen Einfluss auf die Aktienkurse und die geldpolitischen Entscheidungen haben könnten.
Redaktion finanzen.ch
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