Kurspotenzial |
09.07.2024 21:43:00
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Trotz jüngster Rückgänge: Diese Schweizer Aktien sollten Anleger laut Experten weiter im Blick behalten
Nach dem starken Wachstumskurs, den der Schweizer Aktienmarkt zu Beginn des Jahres hingelegt hat, folgt im Juni die Konsolidierungsphase. Einige Aktien, deren Performance in den vergangenen Wochen zurückgegangen ist, haben laut Experten dennoch Potenzial.
• Schwächelnde Aktien mit Kurspotenzial
• Richemont, Sika, Zehnder, Georg Fischer & Inficon im Blick
Schwäche am Markt
Nach einer kräftigen Wachstumsphase erlebte der Schweizer Leitindex SMI im Juni eine Konsolidierungsphase. Und auch der ebenfalls viel beachtete SPI erfuhr einen entsprechenden Rückgang. Einige Einzelwerte konnten sich dem negativen Trend jedoch entziehen und trotzdem weiterhin Gewinne machen. Im Gegensatz dazu erlebte eine Gruppe von Aktien vor kurzem das Ende eines Höhenflugs, nachdem sie bis Ende Mai oder Anfang Juni stark gestiegen waren, dann jedoch gefallen sind. Dennoch sollen einige dieser Titel weiterhin klares Potenzial haben, wie cash.ch in Berufung auf diverse Analysten berichtet.
Richemont-Aktie
Als erstes Beispiel für einen solchen Fall nennt cash.ch den Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont. Auf das Jahreshoch von 150 Franken Anfang Juni folgte der Abstieg. Zuletzt notierte das Papier via SIX bei 139,80 Franken (Stand: 05.07.2024).
Daniel Bosshard, Analyst der Luzerner Kantonalbank (LUKB), erklärte dazu, dass sich die Aktie der Gesamtkonkurrenz am Markt nicht habe entziehen können. Doch der Experte betont auch, dass das Unternehmen durch seine "regionale Aufstellung, die in Nordamerika ein starkes Standbein hat" bestechen würde. Darüber hinaus habe Richemont mit den Marken Cartier und Van Cleefs & Arpels eine äusserst starke Position im Markt für Luxusschmuck inne. "Dank der Ausrichtung auf dieses oberste Segment mit den preisunempfindlichsten Kunden bleibt Richemont attraktiver als die Konkurrenz."
Die Analystin der UBS betonte in ihren letzten Berichten die Veränderungen im Geschäftsmodell des Luxusgüterkonzerns. Dies beinhaltet einen höheren Fokus auf Schmuck im Vergleich zu Uhren sowie eine weniger ausgeprägte Abhängigkeit von China, erklärt cash.ch. Sie sieht daher weiteres Potenzial für Kurssteigerungen und prognostiziert einen Zielwert von 160 Franken für die Aktie.
Und auch die US-Grossbank Goldman Sachs bleibt weiter positiv für Richemont gestimmt. Gemäss einer aktuellen Branchenstudie sieht Analystin Louise Singlehurst vor allem Vorteile für europäische Marken-Unternehmen, insbesondere für Luxusgüterhersteller. Sie favorisiere weiterhin Aktien grosser Unternehmen wie LVMH und Richemont, wie sie in ihrem Bericht betont. Das Kursziel für die Papiere hat die Expertin bei 152 Franken belassen.
Sika-Aktie & Zehnder-Aktie
Die Papiere von Sika und Zehnder dürften chash.ch nach von einer Erholung in der Bauwirtschaft profitieren.
Obwohl der Raumklimaspezialist Zehnder sein Allzeithoch von über 100 Franken vor fast drei Jahren erreicht hat, hat die Aktie im laufenden Jahr etwas an Dynamik gewonnen und im Mai ein Jahreshoch von 61,60 Franken erreicht. Seitdem befindet sich der Kurs jedoch wieder im Rückgang und notierte zuletzt bei 57,10 Franken (Stand: 05.07.2024).
Das Management hatte für das erste Halbjahr 2024 einen Umsatzrückgang prognostiziert. Zuvor hatte das Unternehmen aufgrund der begrenzten Sichtbarkeit auf einen Ausblick verzichtet. Die Gruppe betont jedoch, dass sie ihre langfristigen Wachstumsaussichten positiv einschätzt. Faktoren wie der Nachholbedarf bei Neubauten und Renovationen, neue Bauvorschriften für besser isolierte Gebäude, die steigende Nachfrage nach energieeffizienten Klimatisierungslösungen, das wachsende Bedürfnis nach gesunder Raumluftqualität sowie erhöhte Penetrationsraten in verschiedenen Ländern werden voraussichtlich das Wachstum im Bereich der Lüftungslösungen begünstigen, heisst es.
Ein Analyst von Vontobel schätzt laut cash.ch, dass die Zehnder-Aktie mittelfristig wieder auf 70 Franken steigen könnte. Die Luzerner Kantonalbank sieht als unterstützende Faktoren für den Titel mittel- und langfristige Trends wie die steigende Nachfrage nach gesunder Raumluft.
Der Bauchemiekonzern Sika erlebte zuletzt eine steile Talfahrt. Seit seinem Jahreshoch im Mai bei 284,80 Franken ist der Kurs auf 259,20 Franken eingebrochen (Stand: 05.07.2024).
Beat Pfiffner von der Schwyzer Kantonalbank geht jedoch davon aus, dass durch die Übernahme der MBCC Group Synergien entstehen werden, berichtet cash.ch. Die LUKB lobt Sikas innovatives Produktportfolio und sein starkes regionales Vertriebssystem, was es dem Unternehmen ermöglichen sollte, weiterhin Marktanteile zu gewinnen. Zudem glaubt der zuständige Analyst, dass die Baukonjunktur langsam die Talsohle durchschreitet. Analysten sind der Meinung, dass die Sika-Aktie noch Spielraum bis 290 Franken nach oben hat.
Georg Fischer-Aktie
Auch der Industriekonzern Georg Fischer legte den Rückwärtsgang ein, nachdem sich die Papiere erst im Mai auf neue Hochstände vorarbeiten konnten. Zuletzt notierten die Georg Fischer-Aktien bei 62,05 Franken (Stand: 05.07.2024).
LUKB-Analyst Marco Estermann schrieb laut cash.ch, dass Georg Fischer durch die Übernahme des finnischen Unternehmens Uponor die Grundlagen gelegt hat, um "globaler Marktführer für nachhaltige Rohrleitungssysteme für den Transport von Wasser und flüssigen Medien zu werden". Auch CEO Andreas Müller erklärte im Zuge des Geschäftsbericht für das vergangene Geschäftsjahr, dass Georg Fischer den Zukauf von Uponor als "wichtigen Schritt bei der Beschleunigung der Umsetzung der "Strategie 2025" sehe.
Bereits im Mai äusserte auch die UBS positive Einschätzungen zu Georg Fischer. Das Geschäftsmodell wurde weiterentwickelt, unter anderem durch den Verkauf von Auto-Subsegmenten und Investitionen in die margenstärkere und wachstumsstärkere Rohrleitungssparte. Der zuständige Analyst sehe den Rohrleitungsbau als strukturellen Werttreiber für die Aktionäre an. Mit einem Kursziel von 80 Franken prognostiziert er ein neues Allzeithoch für die Georg Fischer-Aktie, was knapp fünf Franken über dem Durchschnitt der Expertenmeinungen liegt.
Inficon-Aktie
Inficon hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem der langfristigen Gewinner an der Schweizer Börse entwickelt. Der Aktienkurs des Technologieunternehmens stieg von unter 50 auf 1‘500 Franken. Seit Juni bewegt sich die Aktie jedoch wieder abwärts. Via SIX notierte sie zuletzt bei 1‘380 Franken (Stand: 05.07.2024). Laut dem Analysten der LUKB spiegelt sich die Bewegung der Aktie weitgehend im globalen Markt für Halbleiter und Halbleiterausrüstung wider.
So habe es Gewinnmitnahmen gegeben, die teilweise mit der abnehmenden Euphorie um künstliche Intelligenz zusammenhängen dürften. Dennoch wird der Halbleitersektor strukturell durch die Digitalisierung unterstützt, wie Beat Pfiffner von der Schwyzer Kantonalbank erklärt. Inficon könnte davon profitieren.
Analysten attestieren dem Unternehmen zudem eine dominante Marktstellung bei vielen seiner Produkte sowie ein robustes Geschäftsmodell. Diese Vorteile dürften jedoch bereits im aktuellen Aktienkurs eingepreist sein. Zudem liegt das durchschnittliche Kursziel unter dem aktuellen Aktienkurs. Dennoch gibt es jüngste Prognosen, die zuversichtlich stimmen: Drei Experten haben laut cash.ch im Juni ein Kursziel von 1500 Franken für die Inficon-Aktie genannt.
Redaktion finanzen.ch
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