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26.12.2023 14:22:00
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UBS, GameStop, Nikola & Co.: Diese Chefwechsel sorgten 2023 für Überraschungen
Zahlreiche Chef-Positionen bei grossen börsennotierten Unternehmen wurden 2023 neu besetzt. Von einigen wurden die Märkte dabei ziemlich überrascht.
• Hintergründe sind vielfältig: Übernahmen, Affären oder Familie
• Nicht immer wurden Gründe bekanntgegeben
Unter den Führungswechseln bei deutschen Unternehmen stach 2023 insbesondere derjenige bei thyssenkrupp hervor: Im April hat Vorstandschefin Martina Merz den Aufsichtsrat um Gespräche über eine einvernehmliche Auflösung ihres Mandats gebeten. Zu den Gründen für das Rücktrittsgesuch machte thyssen keine Angaben, jedoch ist es kein Geheimnis, dass der Wechsel in schwierigen Zeiten erfolgte. Erst einen Monat zuvor hatte Merz vor einer Sondersitzung des Aufsichtsrats ihren Plan verteidigt, die traditionsreiche Stahlsparte aus dem Konzern auszulagern.
Immerhin wurde ein Nachfolger mit Miguel López rasch gefunden. Der in Deutschland geborene Spanier, der mit vollem Namen Miguel Ángel López Borrego heisst, war zuvor Interimschef des Autozulieferers NORMA und hat nun einen Drei-Jahres-Vertrag bei thyssenkrupp.
Stühlerücken bei SDAX-Unternehmen
Folglich musste sich nun der Verbindungstechnik-Spezialist NORMA Group auf die Suche nach einem neuen Chef machen und hat diesen mit Guido Grandi gefunden. Ende 2022 war Michael Schneider frühzeitig aus dem NORMA-Vorstand ausgeschieden. Den freigewordenen Chefposten hatte das Unternehmen zunächst mit einer Übergangslösung in Form von Miguel López besetzt.
Ausserdem erhielt auch der Softwareanbieter SUSE überraschend einen neuen Konzernchef, nachdem die Vorstandsvorsitzende Melissa Di Donato von ihrem Posten zurücktrat. Unter ihrer Führung war das Unternehmen zwar an die Börse gegangen, die erhoffte Erfolgsgeschichte blieb aber aus. Besser machen soll es nun Dirk-Peter van Leeuwen, der Unternehmensangaben zufolge über eine langjährige Erfahrung in der Softwareindustrie verfügt.
Aufsehenerregende Führungswechsel in Europa
Auch bei einigen europäischen Unternehmen gab es 2023 Überraschungen. In der Schweiz meldete die Grossbank UBS, nur wenige Tage nachdem sie die Milliardenübernahme der nach mehreren Skandalen in starke Bedrängnis geratene Credit Suisse verkündet hatte, schon den nächsten Coup: Die Bank holte Sergio Ermotti zurück an die Spitze. Der Tessiner Ermotti hatte UBS bereits einmal neun Jahre lang geführt.
Im September trat zudem BP-Chef Bernard Looney mit sofortiger Wirkung zurück. Das Konzern-Urgestein war seit Anfang 2020 BP-Chef und hatte den Umbau eines der grössten Ölkonzerne der Welt in das Zeitalter postfossiler Brennstoffe angetrieben. Zuletzt hatte Looney dann aber einige der ehrgeizigsten Ziele zurückgezogen und die Ausgaben für Erdöl und Erdgas wieder erhöht. Zum Verhängnis wurde ihm dann aber letztlich, "dass er in seinen früheren Erklärungen nicht vollständig transparent war", wie es von BP zur Begründung hiess. So habe er Beziehungen zu Kollegen nicht vollständig offengelegt.
Überraschungen auch in den USA
Überraschendes Stühlerücken gab es auch bei einigen US-Unternehmen, etwa beim Elektro-LKW-Hersteller Nikola. Im Sommer kündigte der Tesla-Rivale überraschend an, dass Stephen Girsky mit sofortiger Wirkung neuer Chief Executive Officer werde. Er löste damit Michael Lohscheller ab, der sich aus familiären Gründen zum Rücktritt entschieden habe und nach Europa zurückkehren werde, wie Nikola in einer Pressemitteilung bekannt gab.
Auch die Meme-Aktie GamaStop geriet im Sommer wieder in die Schlagzeilen, dieses Mal jedoch mit einem überraschenden Chefwechsel. Das Ruder hat nun der Grossaktionär Ryan Cohen in der Hand. Ein Grund für den Abgang des bisherigen Firmenchefs Matt Furlong wurde nicht mitgeteilt, doch befindet sich die US-amerikanische Einzelhandelskette für Computerspiele und Unterhaltungssoftware schon seit längerer Zeit in schwierigen Gewässern. Denn ein verändertes Verhalten der Gamer sowie die Corona-Pandemie hatte GamaStop dazu gezwungen, Hunderte Geschäfte zu schliessen und auf den Online-Handel umzustellen.
Für Aufsehen sorgte zudem, dass der mächtige Medienmogul Rupert Murdoch als Chef der US-amerikanischen Fox-Gruppe und des Verlags News Corp zurücktrat. Der 92-Jährige übergab die Leitung an seinen Sohn Lachlan Murdoch, der schon seit vielen Jahren mit seinem Vater im Medienunternehmen zusammenarbeitete und es nun in dessen Sinne weiterführen soll.
Alibaba ist zwar ein chinesischer Konzern, seine Aktien sind jedoch an der NYSE gelistet. Nach acht Jahren an der Spitze des Online-Riesen wurde Daniel Zhang überraschend ausgewechselt. Mit Eddie Wu leitet nun ein Weggefährte von Alibaba-Mitgründer Jack Ma eines der grössten Unternehmen Chinas. Er war schon bei der Gründung 1999 als einer der ersten Programmierer und als Technikvorstand des chinesischen Online-Giganten dabei. Zuletzt, vor seinem Aufstieg an die Konzernspitze, hatte er die Verantwortung über die Kerngeschäftsbereiche Taobao und Tmall.
Redaktion finanzen.ch
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