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18.12.2024 13:29:41

ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Inflation im Euroraum steigt im November auf 2,2 Prozent

Der Preisdruck in der Eurozone hat im November zugenommen. Die jährliche Inflationsrate stieg auf 2,2 (Vormonat: 2,0) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Schätzung am 29. November war zunächst eine Rate von 2,3 Prozent genannt worden, Ökonomen hatten eine Bestätigung dieses Wertes erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise aussen vor lässt, blieb im November stabil auf einem erhöhten Niveau. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) betrug 2,7 Prozent, womit die vorläufigen Daten bestätigt wurden.

EZB/Lane: Folgen höherer US-Zölle für Eurozonen-Inflation ungewiss

Höhere US-Zölle auf Importe aus Europa würden nach Einschätzung von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane das Wirtschaftswachstum in der Eurozone schwächen, wobei die Auswirkungen auf die Inflation ungewiss seien. Wenn die Exporteure aus der Eurozone in ihrem grössten Auslandsmarkt höhere Zölle auf ihre Verkäufe zahlen müssten, dürfte das Wachstum im Jahr 2025 noch unter der Prognose liegen, die die Europäische Zentralbank (EZB) vor einer Woche von 1,3 Prozent auf 1,1 Prozent gesenkt hatte, sagte Lane am Mittwoch.

IMK senkt Konjunkturprognose und erwartet für 2025 Stagnation

Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr erneut schrumpfen und kann sich auch 2025 nicht aus ihrer Stagnation lösen. Nach Einschätzung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) wird sie sich in diesem und im kommenden Jahr deutlich schwächer entwickeln als zunächst erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen und 2025 ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent verbuchen. Als Gründe nannte das Institut die verhaltene Nachfrage aus dem Ausland, eine trotz erster Zinssenkungen nach wie vor zu straffe Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), weiterhin relativ hohe Energiepreise und die hohe Unsicherheit über die künftige Wirtschaftspolitik in Deutschland.

BDI sieht Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit im freien Fall

Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit befindet sich nach Ansicht der deutschen Industrie "im freien Fall". Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert daher, dass die nächste Bundesregierung eine entschlossene Wachstumsagenda und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit anpacken muss. Der Verband beklagt in einem Grundsatzpapier, dass strukturelle Reformen viel zu lange liegen geblieben seien. Im Ergebnis stehe der Standort Deutschland heute unter nie dagewesenem Druck und es drohe eine Deindustrialisierung, wie es in dem 26-seitigen Bericht heisst. Nötig seien etwa weniger Bürokratie sowie niedrigere Energiekosten und Steuern.

Auftragsbestand der deutschen Industrie im Oktober gestiegen

Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Oktober gestiegen. Verglichen mit dem Vormonat erhöhte er sich um 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt 1,3 Prozent niedriger. Die offenen Aufträge aus dem Inland stiegen im Oktober gegenüber September um 0,2 Prozent, der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland um 0,9 Prozent. Zum Anstieg des Auftragsbestands im Oktober trug insbesondere die Entwicklung im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge) bei. Hier lag der Auftragsbestand aufgrund von Grossaufträgen saison- und kalenderbereinigt um 2,9 Prozent höher als im Vormonat.

Zahl der Wohnbaugenehmigungen in Deutschland im Oktober 18% unter Vorjahr

Die Zahl der in Deutschland erteilten Baugenehmigungen hat auch im Oktober deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, wurde der Bau von 18.600 Wohnungen genehmigt. Das waren 18,0 Prozent weniger als im Oktober 2023. Zwischen Januar und Oktober wurden 175.800 Wohnungen genehmigt, 19,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Oktober 14.800 Wohnungen genehmigt (minus 23,0 Prozent). Von Januar bis Oktober wurden 143.500 Neubauwohnungen genehmigt und damit 22,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

DIHK: Bauwirtschaft bleibt in schwierigen Gewässern

Die Baukonjunktur zeigt im Jahresverlauf zwar leichte Erholungstendenzen, bleibt jedoch noch immer deutlich hinter dem Niveau der Vorjahre zurück. Das ermittelte die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) in einer Sonderauswertung ihrer Konjunkturumfrage von Herbst 2024, wie die DIHK mitteilte. "Insgesamt bleibt die Geschäftslage in der Bauwirtschaft weit hinter den Vor-Corona-Jahren und dem langjährigen Durchschnitt zurück. Wir sehen auch deutliche Unterschiede innerhalb der Branchen. Während der Tiefbau aufgrund geplanter Infrastrukturvorhaben in Verkehr und Energie relativ stabil bleibt, lässt die Situation im Hochbau sehr zu wünschen übrig", sagte Volker Treier, Konjunkturanalyst in der DIHK-Hauptgeschäftsführung.

Britische Inflation steigt im November weiter über BoE-Ziel

Die jährliche Inflationsrate in Grossbritannien ist im November weiter über das Ziel der Bank of England (BoE) gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen vergangenen Monat um 2,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor, teilte das Office for National Statistics mit. Im Vormonat lag die Teuerung bei 2,3 Prozent. Die BoE strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Der Preisanstieg im November ist der höchste seit dem ersten Quartal des Jahres. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger in dieser Woche die Zinssätze trotz einer sich abschwächenden Wirtschaft beibehalten werden.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 13. Dez -0,7% auf 224 (Vorwoche: 225,5)

US/MBA Purchase Index Woche per 13. Dez +1,4% auf 157,1 (Vorwoche: 154,9)

US/MBA Refinance Index Woche per 13. Dez -2,6% auf 617,5 (Vorwoche: 634)

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/brb/apo

(END) Dow Jones Newswires

December 18, 2024 07:30 ET (12:30 GMT)

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