StocksDigital |
26.07.2016 14:00:00
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Boomender Online-Handel im Paket
Der Online-Handel boomt und die weiteren Aussichten sind gut. In einem neuen Index bringt Vontobel 20 Firmen mit unterschiedlichen Tätigkeitsschwerpunkten zusammen. Wer die Kriterien bestanden hat.
Die Digitalisierung ist an der Börse seit Längerem einer der Megatrends. In der Tat förderte der technologische Fortschritt eine Reihe von Wachstumsunternehmen zutage: Die Liste reicht vom Computerkonzern Apple über den Internethändler Amazon bis zu ProSiebenSat.1 - der deutsche Konzern mutierte erfolgreich von der klassischen TV-Sendergruppe zum digitalen Medienhaus.
Trotz aller Euphorie sind auch diese Gesellschaften nicht vor Rückschlägen gefeit. Ein aktuelles Argument für diese These liefert Netflix. Im abgelaufenen Quartal traten dem Online-Videodienst 1,7 Millionen Nutzer bei. Damit verfehlte das Nasdaq-Unternehmen die eigene Zielsetzung von 2,5 Millionen Neukunden. Die Börse reagierte prompt: Am Tag nach der Publikation des Quartalsberichts brach die Netflix-Aktie um mehr als 13 Prozent ein.
Risiko streuen
Diese Negativmeldung bedeutet allerdings weder das Ende einer Wachstumsstory, noch sollten Anleger deswegen einen Bogen um das Thema Digitalisierung machen. Vielmehr zeigt das Beispiel, dass gerade in einem derart dynamischen Wirtschaftsbereich die diversifizierte Positionierung sinnvoll ist.
Genau hier setzt eine Neuemission von Vontobel an. Bis zum 28. Juli bietet die Privatbank Tracker-Zertifikate auf den Digital Marketplaces Index zur Zeichnung an. Der neue Gradmesser soll es Anlegern ermöglichen, an den nach wie vor positiven Wachstumsaussichten des Internets als Marktplatz gut diversifiziert zu partizipieren.
Vontobel argumentiert unter anderem mit dem Transaktionsvolumen. 2020 soll sich ein zwischen Onlinehändler und Endkunde (B2C) abgeschlossenes Geschäft auf durchschnittlich 1445 US-Dollar belaufen. Zum Vergleich: 2014 haben Internetshopper im Mittel weniger als 1100 Dollar je Transaktion ausgegeben.
Plattformbetreiber profitieren vom Community-Effekt
Die Treiber hinter dieser Entwicklung sind vielfältig. Nebst Kosteneinsparungen bei den Unternehmen tragen auf der Konsumentenseite Einfachheit des Kaufprozesses sowie die rasant steigende Verbreitung neuer Technologien wie Smartphone zum Aufstieg dieser Einkaufsformen bei.
Digitale Marktplätze profitieren dabei stark von ihren Nutzerdaten. Kauft beispielsweise ein Kunde bei einem Onlinehändler ein Buch und gibt eine Bewertung für das Werk ab, kann er dadurch für weitere Umsätze auf der Plattform sorgen - der Fachjargon spricht hier vom «Community-Effekt».
Hilfe vom Experten
Der neue Index beschränkt sich aber nicht auf den B2C-Bereich. Vielmehr deckt er auch digitale Plattformen ab, auf denen sich ausschliesslich Unternehmen (B2B) tummeln. 2020 soll das Segment in den USA bereits doppelt so gross sein wie der B2C-Markt.
Bei der Zusammensetzung des Index lässt sich Vontobel von Thomas Rappold, einem Spezialisten für Internetportale, beraten. Der Buchautor und Unternehmer sieht in folgenden Branchen Chancen: Immobilien, Medien, Reisen, Wertpapierbörsen, Finanzdienstleister und E-Commerce.
Kriterien von 20 Werten gemeistert
Für die zu diesem Fundus zählenden Aktien gilt es zunächst, mehrere quantitative Kriterien zu erfüllen. Zu den Vorgaben der Methodik zählt beispielsweise eine Marktkapitalisierung von mindestens 750 Millionen US-Dollar. Bei den verbleibenden Gesellschaften werden zunächst die Markteintrittsbarrieren überprüft. Neben Markenbekanntheit und Patentschutz sind das Netzwerk sowie die Einzigartigkeit des Geschäftsmodells entscheidend.
In weiteren Schritten klopft die Methodik die Unternehmen auf ihre Produktattraktivität, auf das Marktwachstum, die Managementqualität sowie auf die Internationalität ab. Letztendlich ziehen 20 Werte in den Index ein, der alle sechs Monate auf den Prüfstand kommt.
US-Firmen sind ganz vorne mit dabei
Wenig überraschend dominieren US-Unternehmen mit einem Anteil von 61 Prozent die Startaufstellung. Hinzu kommen Aktien aus Europa, Asien und Australien. Mit Alibaba, Amazon und eBay ist das Who's who der globalen E-Commerce-Szene vertreten.
Hinzu kommen die Börsenbetreiber CME Group, Deutsche Börse und Hong Kong Exchanges & Clear. Darüber hinaus tummeln sich das Reiseportal CTRIP.com aus China sowie die US-Konkurrenten Priceline und Expedia in der Auswahl.
Auch weniger bekannte Titel haben es in den neuen Börsengradmesser geschafft. Beispielsweise setzt der Index auf Intuit, eine 1983 gegründete, auf die private Buchhaltung und Finanzplanung spezialisierte US-Softwarefirma, sowie auf den britischen Finanzdienstleister Moneysupermarket.com.
Für Anleger mit weitem Blick
Über zwei Tracker-Zertifikate können Anleger wahlweise in Franken (ISIN CH0327605637) sowie in der Indexvaluta US-Dollar (ISIN CH0327605660) auf die Benchmark setzen. Für beide Varianten ruft Vontobel eine Managementgebühr von 1,20 Prozent p.a. auf. Angesichts eines stimmigen und aufwendigen Auswahlverfahrens ist dieser Obolus gerechtfertigt.
Generell stellen die Partizipationsprodukte eine passable Möglichkeit dar, langfristig in diesen Megatrend zu investieren. Negative Meldungen wie die jüngsten Zahlen von Netflix fallen aufgrund der breiten Aufstellung weniger stark ins Gewicht. Übrigens: Das Vertrauen der Indexverantwortlichen geniesst der gebeutelte Streamingspezialist nach wie vor. Netflix hatte sich schon vor der jüngsten Zahlenpublikation für die Benchmark qualifiziert.
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