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Zweischneidiges Schwert 21.02.2024 23:54:00

SNB-Präsident Jordan: Starker Franken hat Inflation begrenzt - aber schmerzhaft für Unternehmen

SNB-Präsident Jordan: Starker Franken hat Inflation begrenzt - aber schmerzhaft für Unternehmen

Der Schweizer Franken zeigt sich gegenüber dem Euro derzeit stark. Doch während die Franken-Stärke dabei geholfen hat, die Inflation hierzulande in Zaum zu halten, ist sie gleichzeitig auch eine Belastung für die Schweizer Exportwirtschaft. Das betonte jüngst auch SNB-Präsident Thomas Jordan. Er liess dabei jedoch offen, ob und wie die SNB darauf reagieren wird.

UBS
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• Inflationsrate zuletzt dank starkem Schweizer Franken gesunken
• Franken-Stärke stellt Schweizer Unternehmen vor Herausforderungen
• SNB schweigt zu Strategie bei Interventionen am Devisenmarkt

Die Inflationsrate in der Schweiz ist von 1,7 Prozent im Dezember auf nun 1,3 Prozent im Januar gesunken und liegt damit bereits seit der letzten Zinserhöhung im Juni 2023 innerhalb des Zielkorridors der SNB. Zu verdanken ist das auch dem starken Schweizer Franken. "Die nominale Aufwertung des Frankens hat die Inflation gesenkt", sagte SNB-Präsident Thomas Jordan Mitte Februar laut "SWI swissinfo.ch" im Rahmen einer Bankenveranstaltung in der Südschweiz.

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Die SNB ist an der Aufwertung des Franken dabei nicht unbeteiligt. So hat die Schweizerische Nationalbank die Aufwertung mit dem Ziel der Inflationsbekämpfung zugelassen und laut "SWI swissinfo.ch" gemäss der aktuell verfügbaren Daten mindestens bis September sogar aktiv am Devisenmarkt interveniert, um den Franken zu stärken. Ob sie allerdings mit der anhaltenden Frankenstärke zufrieden ist, bleibt offen. So wollte sich Jordan laut "awp" zuletzt nicht dazu äussern, ob es wegen dem starken Franken schon wieder zu Deviseninterventionen gekommen ist. Laut UBS gebe es jedoch aktuell keine Anzeichen dafür, dass die SNB mit Käufen ausländischer Devisen daran arbeite, den Franken wieder zu drücken. Laut einem Experten der Deutschen Bank sei jedoch zumindest ein Ende der Stützungskäufe abzusehen. "Es wird [...] wahrscheinlicher, dass die SNB ihre Interventionen am Devisenmarkt bald beenden dürfte, die den Schweizer Franken aufwerten lassen und so die Inflation eindämmen sollen", schrieb Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, zu Beginn der Woche in einem Newsletter der Bank. Er glaubt sogar, dass die SNB als erste Notenbank eines G10-Landes mit Zinssenkungen beginnen könnte. So würden die Zinsterminmärkte die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die SNB im März auf 70 Prozent taxieren, schreibt Stephan.

Jordan mit Respekt für heimische Exportindustrie

Während die Aufwertung des Frankens bei der Inflationsbekämpfung hilfreich ist, schadet sie auf der anderen Seite jedoch den heimischen Unternehmen, da ein starker Franken ihre Produkte auf dem Weltmarkt teurer macht. "Die reale Aufwertung war viel geringer [als die nominale Aufwertung; Anm. d. Red.], aber der Franken hat im Jahr 2023 auch real aufgewertet. Und das tut weh, das spüren die Unternehmen", gestand Jordan laut "SWI swissinfo.ch" auf der Bankenveranstaltung ein.
Bereits bei einer früheren Gelegenheit hatte der SNB-Präsident seine Bewunderung für die heimischen Unternehmen angesichts der aktuell schwierigen Lage ausgedrückt. "Ich habe grossen Respekt davor, dass es die Exportindustrie immer wieder schafft, wettbewerbsfähig zu bleiben", so Jordan laut "awp" Ende Januar. Die Schwierigkeiten der Branche seien jedoch nicht nur dem Wechselkurs, sondern vor allem auch der schwachen internationalen Konjunktur geschuldet.

Für die heimische Konjunktur zeigte sich Jordan jedoch weiterhin optimistisch. "Ökonomen sind zuversichtlich, dass es keine Rezession geben wird - und wir sind auch zuversichtlich, sonst würden wir eine Rezession vorhersagen. Also keine Rezession, nur schwaches Wachstum", sagte er Mitte Februar laut "SWI swissinfo.ch". Allerdings geht der SNB-Präsident laut der Nachrichtenseite davon aus, dass die Inflation aufgrund von Zweitrundeneffekten wieder ansteigen könnte und sich 2024 dem oberen Ende des Zielkorridors, das bei zwei Prozent liegt, nähern wird. Übersteigen dürfte sie diese Marke jedoch vorerst nicht.

Redaktion finanzen.ch

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