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01.12.2025 09:15:00

Schweizer Anlegerinnen und Anleger greifen immer mehr zu ETFs

Schweizer Anlegerinnen und Anleger greifen immer mehr zu ETFs

Die von finanzen.ch in Auftrag gegebene ETF-Anlegerstudie Schweiz 2025 der Hochschule Luzern (HSLU) zeigt eindrücklich, dass Exchange Traded Funds (ETFs) in der Schweiz weiter stark an Bedeutung gewinnen.

Während klassische Anlagefonds in den letzten Jahren an Marktanteilen verloren haben, verzeichnen ETFs ein deutliches Wachstum. Zwischen 2021 und 2025 stieg das in ETFs investierte Vermögen um rund 63 Prozent, während klassische Fonds um etwa neun Prozent schrumpften. Mittlerweile sind in der Schweiz rund 1’500 ETFs erhältlich, die etwa 16 Prozent aller Publikumsfonds ausmachen. Insgesamt steckt heute ein Viertel des gesamten Fondsvermögens - rund 1’876 Milliarden Franken - in ETFs. Der Trend ist klar: Ein Grossteil der Neugelder fliesst nicht mehr in aktiv gemanagte Fonds, sondern in kostengünstige, passive Produkte. Zudem planen 87 Prozent der heutigen ETF-Anleger, ihre Investitionen in den nächsten zwei Jahren weiter auszubauen.

Besonders auffällig ist die demografische Struktur der ETF-Anleger. Diese sind überdurchschnittlich jung: Fast 60 Prozent sind unter 45 Jahre alt, und rund jeder Fünfte ist jünger als 30. Im Gegensatz dazu sind die meisten Nicht-ETF-Anleger über 44 Jahre alt. Typische ETF-Investoren sind gut gebildet, verfügen häufig über Hochschul- oder Fachhochschulabschlüsse und ein überdurchschnittliches Finanzwissen. Etwa 71 Prozent der ETF-Nutzenden geben an, über Fachkenntnisse in diesem Bereich zu verfügen, während unter den Nicht-Nutzenden fast zwei Drittel nur über sehr begrenztes Wissen verfügen. Diese Wissensunterschiede sind entscheidend, da sie sich direkt auf das Anlageverhalten und die Wahrnehmung von Risiken und Kosten auswirken.

Ein zentrales Ergebnis der Studie betrifft das Kostenbewusstsein. Obwohl viele Anleger ETFs aufgrund ihrer tiefen Gebühren schätzen, überschätzen vor allem Nicht-ETF-Anleger häufig die tatsächlichen Kosten. Mehr als die Hälfte dieser Gruppe geht von Gebühren über ein Prozent aus, obwohl die durchschnittlichen jährlichen Kosten von Schweizer ETFs bei rund 0.3 Prozent liegen. Als Hauptgründe für die Wahl von ETFs nennen die Befragten die breite Diversifikation und die tieferen Gesamtkosten im Vergleich zu traditionellen Fonds. Dennoch ist der Anteil der ETF-Sparpläne in der Schweiz noch gering - etwa die Hälfte der Befragten zeigt jedoch Interesse daran, künftig regelmässig in ETF-Sparprogramme zu investieren.

Die Ergebnisse verdeutlichen einen strukturellen Wandel im Anlageverhalten der Schweizer Bevölkerung: weg von aktiv gemanagten, teureren Fonds hin zu passiven, transparenten und digital leicht zugänglichen Anlageinstrumenten. Besonders die jüngere Generation treibt diesen Wandel voran, da sie stärker digital orientiert ist, Finanzinformationen online bezieht und weniger Vertrauen in traditionelle Bankenstrukturen setzt. Für Anbieter und Finanzdienstleister ergibt sich daraus ein erhebliches Potenzial - vor allem dann, wenn sie Transparenz, einfache Kostenmodelle und digitale Lösungen anbieten.

Insgesamt zeigt die Studie, dass ETFs in der Schweiz längst kein Nischenprodukt mehr sind, sondern sich zunehmend als Standardinstrument für langfristigen Vermögensaufbau etablieren. Während klassische Fonds weiterhin eine wichtige Rolle spielen, vor allem bei älteren und konservativeren Anlegern, deuten alle Trends darauf hin, dass der Anteil der ETF-Investitionen in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Damit markiert die HSLU-Studie einen deutlichen Paradigmenwechsel in der Schweizer Anlagelandschaft: weg von der aktiven hin zur passiven, selbstbestimmten Geldanlage.

Zur ETF-Anlegerstudie Schweiz 2025

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