Jetzt kommt der weltweit erste Kryptowährungs-Fonds aus der Schweiz

Die phasenweise extremen Kursentwicklungen des Bitcoins weckten das Interesse und die Begierde vieler Investoren. Der Kurs der bekanntesten Kryptowährung schoss innerhalb von nur wenigen Wochen von weniger als 1.000 US-Dollar auf zeitweise über 3'000 US-Dollar. Aus diesem Grund verwundert es kaum, dass in Zeiten von niedrigen Zinsen ein regelrechter Hype um die digitalen Taler ausgebrochen ist.

Cryptocurrency-Fund

Die Schweizer Crypto-Fund AG möchte es privaten Anlegern ermöglichen, schnell und einfach in eine Vielzahl von verschiedenen Kryptowährungen zu investieren. Die Gesellschaft verbindet so die klassische Anlageform des Fonds mit den im Trend liegenden Bitcoins. Nach der Vorstellung von Crypto-Fund soll der entsprechende Fonds namens Cryptocurrency noch bis Ende des Jahres aufgelegt werden. Dabei soll es sich bei dem Investmentfonds um eine Art passives Fondsprodukt handeln. Im Zuge dessen soll sichergestellt werden, dass die Depotbank, die Fondleistung und das Management rechtlich voneinander getrennt sind.

Eigener Crypto-Index soll folgen

Der Cryptocurrency-Fund soll nicht nur in Bitcoins investieren, sondern in eine Vielzahl an verschiedenen Digital-Währungen wie Ether, Ripple und einige weitere. Die einzelnen Währungen müssen dabei hohe Ansprüche an die Liquidität erfüllen. Diese Erfordernisse sind aktuell noch nicht bei allen Crypto-Coins erfüllt. Bei Lancierung des Fonds werden zu Beginn lediglich fünf verschiedene Währungen eingekauft. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen jedoch noch mehr hinzugefügt werden. In diesem Zusammenhang forciert das Fondsmanagement einen eigenen Crypto-Index, welcher die grössten zehn Kryptowährungen beinhalten soll. Um sich mit der Materie besser zurechtzufinden, tauscht sich das Unternehmen mit den Profis der Humboldt-Universität in Berlin aus. Die EDV-Spezialisten der HUB berechnen den CRIX-Index, welcher aktuell 65 Kryptowährungen beinhaltet.

Das Timing stimmt

Jan Brzezek, der CEO von Crypto-Fund begründet den Vorstoss folgendermassen: Die Aufmerksamkeit und Schlagzeilen zu den Kryptowährungen waren der Grund, weshalb wir mit unserem Projekt bereits jetzt die Öffentlichkeit suchten." Dabei macht sich Brzezek keinerlei Sorgen über die ausgesprochen hohe Volatilität der digitalen Taler und meint: "Ich war auch als Händler für Währungen und High-Yield-Bonds aus Schwellenländer aktiv, die ebensolche Ausschläge kennen." Der heutige Crypto-Fund CEO arbeitet längere Zeit für das Asset-Management der UBS. Das Management möchte sich mit dem neuen Fondsprodukt an Investoren wenden, die auf der Such nach einer attraktiven Beimischung für ihr eigenen Depot sind.

Ehrgeizige Ziele

Das erklärte Ziel der Crypto-Fund AG ist die Emission des ersten regulierten Kryptowährungsfonds der Welt. Laut Management verfügt das Unternehmen schon jetzt über Zusagen von Investoren in Höhe von rund zwanzig Millionen Franken und in den nächsten zwölf Monaten sollen es sogar über 100 Million Franken werden. Auf Sicht der nächsten drei Jahre peilt das Management ein Fondsvolumen von rund einer Milliarde Franken an. Ob dieses ehrgeizige Ziel tatsächlich erreicht werden kann, entscheiden in erster Linie die Investoren selbst.

Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.ch