Grösste Volkswirtschaften |
10.04.2021 22:38:00
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Bank of America: COVID-19 bremst Indien aus - Japan weiterhin vorne
Ursprünglich sollte Indien schon 2028 die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt werden - diese Prognose hat die Bank of America nun COVID-bedingt verändert. Indien leidet mit seiner hohen Bevölkerungsdichte stark unter der Pandemie, soll den Sprung aber trotzdem, nur etwas später als ursprünglich erwartet, schaffen.
• Indiens Wirtschaftsleistung sinkt während der Pandemie um zehn Prozent
• 2021: Reserve Bank of India sorgt für Stabilisierung der indischen Rupie
Die größten Volkswirtschaften der Welt sind mächtige Länder. Auf Platz eins der Liste steht 2020 Statista zufolge die USA, gefolgt von China und mit größerem Abstand Japan auf Platz drei. Platz vier belegt Deutschland, erst auf Platz fünf steht Indien. Bislang war die Prognose der Bank of America (BofA), Indien werde Deutschland und Japan im Jahr 2028 überholen und sich so zu den Top 3 der größten Volkswirtschaften der Welt vorarbeiten. Im März hat die BofA diese Prognose nun mit Verweis auf die Pandemie noch einmal geändert.
Volkswirtschaft: Indien holt Japan 2031 ein
Der CNBC zitiert die BofA-Ökonomen Indranil Sen Gupta und Aastha Gudwani aus einem neuen Report mit den Worten: "Wir erwarten nun aufgrund des COVID-Schocks, dass Indien 2031 (Steuerjahr 32) zur drittgrößten Volkswirtschaft der Welt wird."
Die Ökonomen seien sich sicher: Wenn Indien von nun an ein jährliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um neun Prozent verzeichnet, erreicht das Land 2031 das BIP Japans und damit den dritten Platz unter den größten Volkswirtschaften der Welt. Wüchse Indiens BIP jährlich um zehn Prozent, sei das Erreichen dieses Ziel bereits im Jahr 2030 möglich.
S&P: Indien hat zehn Prozent Wirtschaftsleistung eingebüsst
Die Veränderung der Prognose geht auf Indiens Situation in der Pandemie zurück: Bereits im Herbst letzten Jahres berichtete S&P Global von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung Indiens um mehr als neun Prozent, außerdem gab es in Indien viele Corona-Fälle und einen sehr langen Lockdown, viele verloren währenddessen ihren Job. Dem BofA Securities Report zufolge halte die Massenproduktion das Land nichtsdestotrotz auf einem wirtschaftlich vertretbaren Niveau, weswegen das BIP Japans weiterhin aufgeholt werden könne, so CNBC.
Ein weiterer Grund seien den beiden Ökonomen zufolge die sinkenden Geburtsraten, was für Indien bedeute, dass in Zukunft weniger Ressourcen für die Altersvorsorge genutzt werden müssen und mehr in die Wirtschaft investiert werden kann: Der Abhängigkeitsquotient sinkt.
RBI stockt Devisenreserven auf und stabilisiert die indische Rupie
Zudem gebe es zwei weitere das Wirtschaftswachstum antreibende Faktoren: So hat die indische Zentralbank, die Reverse Bank of India (RBI), die Devisenreserven des Landes aufgestockt, was die indische Rupie vermutlich stabilisiert hat - wodurch sie wiederum vor internationalen Schocks besser geschützt sein könnte. Die Aufstockung habe außerdem mehr Portfolio-Zuflüsse sowie geringe Kreditkosten für indische Unternehmen mit sich gebracht. Und weiterhin führt die anhaltende Lockerung der RBI offenbar zu einer Senkung der realen Kreditzinsen, die seit nunmehr fünf Jahren das Wirtschaftswachstum gebremst hatten.
Natürlich ist die Pandemie noch nicht vorbei, weswegen Indien noch nicht wieder so viel leisten kann wie 2019: Das Land wird vom Auswärtigen Amt weiterhin als Corona-Risikogebiet eingestuft und in den Medien wird von einer neuen Doppelmutante gesprochen, die das Land wieder lahmlegen könnte. Bei den Prognosen muss deswegen immer berücksichtigt werden, dass die Pandemie nicht planbar ist und die Entwicklungen eines Landes eng mit den Entwicklungen ersterer zusammenhängen.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.ch
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