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Gesundheitssparen 04.10.2024 06:47:00

Demographische Probleme im Gesundheitssystem: Gesundheitssparen als Lösung

Demographische Probleme im Gesundheitssystem: Gesundheitssparen als Lösung

Mit steigender Lebenserwartung nehmen auch die Ausgaben des Schweizer Gesundheitssystems zu. Advea Entrepeneurial Advisors zeigen in einer Studie, wie die hohe Versorgungsqualität und die langfristige Finanzierung des Schweizer Gesundheitssystems in Zukunft gesichert werden können.

• Schweizer Haushalte haben OECD-weit verhältnismässig die höchsten Ausgaben
• Demographischer Wandel droht Gesundheitsausgaben drastisch zu erhöhen
• Kapitalgedeckte Anlageprodukte als Lösung zukünftiger Finanzierungsprobleme

Schweizer Gesundheitssystem: hohe Qualität und hohe private Kosten

Das Schweizer Gesundheitssystem zählt zu den besten weltweit. Laut dem neuesten OECD-Gesundheitsbericht aus dem Jahr 2021 schneidet die Eigenossenschaft im Vergleich zu den restlichen OECD-Staaten in fast allen Kategorien überdurchschnittlich ab. Die Schweiz hat die höchste Anzahl von Pflegepersonal pro Kopf und ein sehr effektives sowie umfassendes Behandlungsangebot. Die Versicherungsnehmer sind grösstenteils mit ihrer Gesundheit und ihrem Versorgungssystem zufrieden. Laut einer OECD-Umfrage aus dem Jahr 2019 gaben 91 Prozent der Befragten an, mit der Verfügbarkeit der Gesundheitsvorsorge zufrieden zu sein. 81 Prozent gaben an, ihre eigene Gesundheit als gut einzuschätzen (OECD-Durchschnitt 68 Prozent). Das gute Gesundheitssystem spiegelt sich auch in der Schweizer Lebenserwartung wider. Mit 84 Jahren hat die Schweiz die zweithöchste Lebenserwartung aller OECD-Länder, Japan liegt mit 84,4 Jahren nur knapp davor. Eine weitere Top-Platzierung dürfte die meisten Eidgenossen weniger erfreuen: Bei den privaten Gesundheitsausgaben als Anteil der Gesamtausgaben eines Haushaltes liegt die Schweiz OECD-weit auf Platz eins. Die monatlichen Gesundheitsausgaben pro Kopf beliefen sich im Jahr 2020 auf etwa 800 Franken. Die privaten Ausgaben sind so hoch, weil viele übliche medizinische Produkte von der Grundversicherung der Krankenkassen nicht übernommen werden. 2019 finanzierten die Schweizer Haushalte etwa 63 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben, der Staat nur 31 Prozent.

Selbstzahler als Chance für Finanzbranche

Aufgrund der demographischen Entwicklung ist es sehr wahrscheinlich, dass die Kosten für Staat und Bürger in Zukunft drastisch steigen werden. Es stellt sich zunehmend die Frage, wie das Gesundheitssystem langfristig finanziert werden soll, ohne an Versorgungsqualität einbüssen zu müssen. Laut dem Online-Nachrichtenportal finews.ch, das sich auf eine Studie des Beratungsunternehmens Advea Entrepreneurial Advisory beruft, wäre die Entwicklung neuer kapitalgedeckter Anlageprodukte eine vielversprechende Möglichkeit, eine nachhaltige Finanzierung des Gesundheitssystems zu gewährleisten und dadurch die Bürger zu entlasten. Laut finews.ch sei die Grundversorgung "dank Lohnwachstum und Prämienverbilligung zwar gesichert", allerdings führe die steigende Lebenserwartung zu hohen Behandlungskosten im Alter. Selbst gutverdienende Haushalte würden dann in Schwierigkeiten geraten.

Potentielles Anlagekapital von 30 Milliarden Franken

Laut dem Portal finews.ch könnten nach der Untersuchung von Advea langfristig rund eine Million Schweizer für kapitalgestützte Produkte gewonnen werden, was ein Anlagevolumen von rund 30 Milliarden Franken bereitstellen könnte. Die Produkte müssten hierbei an die spezifischen Merkmale des Gesundheitssparens angepasst werden. Ein wichtiges Merkmal wäre eine relativ lange Anlagedauer von mindestens zehn Jahren, selbst bei neupensionierten Kunden, da die Kosten meist erst in den letzten Lebensjahren anfallen. Um die Gewinne nicht zu schmälern und die Mittelverwendung ausschliesslich für die Gesundheit bereitzustellen, sollten ausserdem zweckfremde Entnahmen deutlich eingeschränkt werden. Die Produkte sollten zudem in Absprache mit den Spitälern und weiteren Akteuren der Gesundheitsbranche entwickelt und angeboten werden. Für die Versicherer würden sich die Produkte auch lohnen, da diese ihre Flex-Produkte in etwa verdoppeln könnten. Um überhaupt die Menge an Kapital aufbringen zu können, ist es zudem essentiell, ein Bewusstsein in der Bevölkerung für das Gesundheitssparen und die möglichen langfristigen Probleme des Gesundheitssystems zu entwickeln.

Redaktion finanzen.ch

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