Experten-Kolumne |
22.11.2016 09:55:26
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Emerging Markets: Falscher Hoffnungsschimmer oder neues Erwachen?
Kolumne

Nach enttäuschenden Renditen über die letzten paar Jahre, haben die Schwellenländer dieses Jahr begonnen, sich besser zu entwickeln. Ist dies der Beginn einer nachhaltigeren Periode von besserer Performance?
Das makroökonomische Umfeld hellt sich auf…
Das Wirtschaftswachstum zeigt nun relativ zu den entwickelten Märkten Anzeichen von Stabilisierung, was dazu beiträgt, ein positiveres Umfeld zu verbreiten. Die Wirtschaften von Brasilien und Russland, die sich jetzt im zweiten Jahr einer Rezession befinden, scheinen sich nun zu stabilisieren und mit einer Trendwende zu beginnen. Währenddessen sind die asiatischen Wirtschaften widerstandsfähig geblieben.
China ist die einzige Ausnahme, da sich die Wirtschaft weiter abschwächt. Doch eine Wachstums-Verlangsamung sollte unserer Meinung nach nicht mit einer Wachstumskrise verwechselt werden. China hat letztlich immer noch die Fähigkeit und den Willen, politische Massnahmen anzuwenden, die vorbeugen, dass die Wirtschaft und Schuldendynamik ausser Kontrolle geraten. Man darf auch nicht vergessen, dass China eine grundlegende Wende durchmacht - von einer auf Manufaktur und Investitionen basierenden zu einer stärker dienstleistungs- und konsumenten-orientierten Wirtschaft. Das ist eine mehrjährige Transformation und sollte auch als eine solche betrachtet werden. Was zählt ist, dass die Schwellenländer als Ganzes weiterhin wachsen und die Wachstumsprämie im Gegensatz zu entwickelten Märkten zunimmt.
…was ein Aufleben der Unternehmensgewinne einleitet?
Dieses verbesserte wirtschaftliche Wachstum sollte ein gesünderes Umfeld für Unternehmensgewinne verbreiten. Insbesondere dann, wenn die Margen sich verbessern, wie wir es erwarten. Wichtig ist, dass wir viele weitere Beispiele von Selbsthilfe innerhalb von Unternehmen sehen, mit Fokus auf Kostenkontrolle, effiziente Investitionen und verbesserte Renditen. Zum ersten Mal in fünf Jahren ist die Produktivität in einigen Kernmärkten über das reale Lohnwachstum gestiegen. Das sollte helfen, die Margen aus ihren Tiefs zu holen und das Unternehmensgewinnwachstum zu verbessern.
Trotz der Verbesserung der Märkte seit Jahresbeginn bleiben die Bewertungen nach wie vor attraktiv (siehe Chart). Die relativen Bewertungen für Emerging-Market-Aktien bleiben auf einem "Discount"-Niveau verglichen mit entwickelten Märkten, insbesondere auf Basis des Kurs-Buchwert-Verhältnisses. Die Bewertungen auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses sind etwas weniger einheitlich, mit einigen Sektoren wie Basiskonsumgüter und Gesundheitswesen leicht über ihren langfristigen Durchschnitten. Obgleich das Gewinnwachstum relativ kraftlos war, dürfte es nun wachsen - dies stimmt uns optimistisch.
Emerging-Markets-Bewertungen erholen sich von historischen Tiefständen
Über dem Berg
Nach Jahren des Erfolgs sind die Schwellenländer in den letzten Jahren mit der harschen Realität konfrontiert worden. Dies wurde in der Performance und den Kapitalflüssen widergespiegelt. Investoren, die sich dafür entschieden haben, die Anlageklasse über die letzten paar Jahre zu meiden, wurden belohnt. Nichtsdestotrotz haben wir gegen Ende des letzten Jahres eine Chance gewittert und wurden von den bisherigen Entwicklungen im 2016 ermutigt.Wichtig ist, dass das langfristige Fundament von Emerging Markets intakt bleibt. Das hat sich nicht verändert. Gleichzeitig sind die meisten globalen Aktieninvestoren in Schwellenmärkten untergewichtet, mit einer durchschnittlichen Allokation von weniger als 10% ihres Aktien-Exposures. Dies passt nicht zu der Tatsache, dass Emerging Markets mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaft und 85% der Weltbevölkerung repräsentieren.
Mit einer Untergewichtung der Schwellenländermärkte durch die meisten Investoren und aufkommenden positiven Treibern könnte dies eine angemessene Zeit dafür sein, Emerging-Market-Aktien neu zu überdenken - auch trotz jüngster Kursgewinne.
Gonzalo Pángaro: Portfolio Manager, Global Emerging Markets Equity Strategy
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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