Interview |
07.04.2014 10:30:00
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«Geopolitische Risiken bleiben dauerhaft hoch»
Der Pimco-Anlageexperte Alfred Murata nennt die Chancen und Risiken für Anleger in der anhaltenden Niedrigzinsphase.
Wie schätzen Sie das aktuelle Marktumfeld generell ein?
Alfred Murata*: In Reaktion auf die extrem expansive Notenbankpolitik der letzten Jahre sehen wir weltweit eine anhaltende Nachfrage nach Risikoanlagen. Obwohl wir erwarten, dass diese Unterstützung durch die Zentralbanken zu einer dauerhaften Belebung des globalen Wachstums führen wird, ist es wichtig ist zu erkennen, dass diese konjunkturelle Verbesserung bereits in vielen Risikoanlagen eingepreist ist. Als Anleger ist es wichtig, an den globalen Finanzmärkten die Stellen zu finden, an denen die Verbesserung der Fundamentaldaten noch nicht ausreichend eingepreist ist.
Die politischen Risiken scheinen zuzunehmen - oder täuscht dieser Eindruck?
Die geopolitische Risiken sind mit Sicherheit gestiegen, und wir erwarten, dass sie auch dauerhaft erhöht bleiben. Daher denken wir, dass es wichtig ist, ein Portfolio, das robust auf viele ökonomische Szenarien sein wird, sondern auch widerstandsfähig im Angesicht der verschiedenen geopolitischen Risiken zu konstruieren.
Noch immer bietet der Market eine Kombination aus tiefen Zinsen und vermeintlich hohen Bewertungen: Wie können Anleger in diesem Umfeld attraktive Renditen generieren?
Der globale Anleihenmarkt hat ein Volumen von rund 100 Billionen US-Dollar. Auch wenn derzeit viele der Titel im gesamten Anlageuniversum nicht sonderlich attraktiv erscheinen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, attraktive Erträge zu erzielen, wenn sie sich in ihrem Anlagespektrum nicht zu sehr einschränken und wenn Sie die Möglichkeiten aus dem globalen Anlagespektrum effizient nutzen. Das umfasst das Ausnutzen von Fehlbewertungen und Bewertungsdifferenzen. Auf diese Weise lässt sich auch in einem allgemeinen Niedrigzinsumfeld ein recht stabiler Einkommensstrom generieren.
Welchen Anlagemix schlagen Sie Privatanlegern vor?
Die langfristige Assel Allokation, etwa zwischen Anleihen und Aktien, ist immer sehr stark vom individuellen Risikoprofil und der Risikotragfähigkeit eines Anlegers abhängig. Aber grundsätzlich sollten Investoren im aktuellen Umfeld eine Auswahl höherverzinster, wenngleich stärker risikobehafteter Anlagen halten, die im Falle einer positiven Konjunkturentwicklung stark profitieren dürften. Daneben sollten sie aber als Absicherung auch wertstabile wenngleich niedriger rentierende Allokationen halten. Wie so eine Allokation aussieht, ist natürlich immer auch von den Möglichkeiten abhängig, die einem Anleger zur Verfügung stehen. Wenn ich dabei für uns als globalen Investmentmanager spreche, ist ein Beispiel für eine höher rentierende Anlageklasse, die von verbesserten wirtschaftlichen Bedingungen profitieren sollte, etwa US-Hypothekenanleihen. Ein Beispiel für Anlageklasse mit Betonung der Kapitalschutzkomponente bietet aus globaler Perspektive eine Allokation in langlaufende australische Staatsanleihen, und zwar vor allem in deren Zinsrisikokomponente. Entscheidend ist wirklich gerade in einer Niedrigzinsphase ein aktiver und flexibler Ansatz sowie tiefgreifende Kenntnisse des Marktes.
*Alfred Murata ist Managing Director und Experte für MBS und Income Strategies, Morningstar Fixed Income Manager of the Year 2013, U.S. und Co-Manager des Pimco GIS Income Fund
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